Dynamisch, lebens- und liebenswert Stadt Uhingen

UHINGENS GESCHICHTE Aus einer Zeit, aus der noch keine schriftlichen Dokumente exis­ tieren, liegen zahlreiche Fundstücke im Museum im Berchtold­ hof. Diese Bodenfunde deuten auf eine frühe Besiedlung hin. Auf Uhinger Gebiet fand man aus der Bronzezeit stammende Äxte und Beile; aus der späteren Zeit der Kelten Schwerter und eine eiserne Pflugschar. Vor etwa 100 Jahren entdeckte man in Uhingen ein Gräberfeld mit wertvollen Grabbeigaben aus der Alemannenzeit (um 600 n. Chr.). Historiker vermuten deshalb, dass es hier eine alemannische Siedlung gab. 1275 wird Uhingen zum ersten Mal schriftlich in einem Zehntregister (Steuerverzeichnis) des Bistums Konstanz erwähnt. Der Ort gehörte zum größten Teil den Grafen von Aichelberg. Auch das Kloster Adelberg besaß in Uhingen verschiedene Güter. 1332 verkauften die Grafen von Aichelberg aus Geldnot ihren Uhinger Besitz an die Grafen von Württemberg. Diese richteten in Uhingen an der Furt über die Fils eine Zollstation ein. Sieben große Bauernhöfe, drei Mühlen am Mühlkanal und zwei Schild­ wirtschaften gab es im Ort, daneben zahlreiche kleine Seldner­ häuschen. Im Lagerbuch von 1594 , das im Stadtarchiv aufbewahrt wird, werden 108 Personen mit eigenen Häusern aufgezählt. Das Rathaus wurde vor 1600 gebaut, Sparwiesen und Diegelsberg gehörten verwaltungsmäßig zu Uhingen. Dieser bescheidene Wohlstand wurde von den Kriegen, Seuchen und Hungersnö­ ten des 17. und 18. Jahrhunderts zunichte gemacht. Immer wieder musste man auch die 1634 erstmals erwähnte Filsbrücke erneuern, die oft von Hochwassern zerstört wurde. 1808 versuchte man auf Geheiß des Herzogs von Württemberg erstmals grundlegend, das Filsbett zu korrigieren und die Ufer zu befestigen. In den folgenden Jahrzehnten wurden immer weitere Verbesserungen des Flussbetts durchgeführt. Dies und der Eisenbahnanschluss 1847 führten dazu, dass sich 1869 mit der „Bleicherei, Färberei und Appreturanstalt Stuttgart“ der erste Industriebetrieb an der Fils in Uhingen niederließ. Die Spinn­ weberei Rothschild 1894 war ein weiterer großer Arbeitgeber; die Firma Allgaier kam 1918 nach Uhingen. Textilindustrie und Metallindustrie boten zahlreiche Arbeitsplätze; nach dem Ende des zweiten Weltkriegs nahmen die weite Streuung der Ge­ werbe, die wirtschaftliche Kraft des Raumes und die Bevölke­ rung stark zu. Zu den schon eingemeindeten Teilorten Nassachmühle und Diegelsberg kamen 1971 – 1972 noch Nassach, Baiereck mit Unterhütt, Holzhausen und Sparwiesen hinzu. 1983 – 1984 wurde der älteste Uhinger Hof, der Berchtoldhof (1477 in einer Urkunde erstmals schriftlich erwähnt), renoviert und ein Museum darin eingerichtet. Der Bau der Ortsumfahrung B10 von 1992 – 1993 bedeutete eine deutliche Verbesserung der Situation im Ort. 1997 wurde Uhingen zur Stadt erhoben. 2004 konnte das Uditorium eröffnet werden. Dorfbrunnen Sparwiesen Blick von Schloss Filseck auf den Hohenstaufen STADT UHINGEN

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