Gemeinde Veitshöchheim Informationsbroschüre

Auch der Genießer kommt auf seine Kosten. Pont l´Évêque ist berühmt für seine gleich- namige Käsesorte. Überhaupt sind die Spe- zialitäten der Region Calvados weltbekannt: die Käsesorten „Livarot“ und „Camembert“, ebenso der Apfelschnaps Calvados, der Pommeau und Cidre de Pomme (Apfel) oder Poire (Birne). Rotava (Tschechien) Seit 2006 ist die Gemeinde Veitshöchheim mit Rotava (ehem. Rothau) partnerschaftlich verbun- den. Die Anregung hierzu kam aus der Su- detendeutschen Landsmannschaft in Veits- höchheim. Die Stadt liegt im Bezirk von Karlovy Vary-­ Sokolov zwischen den Städten Kraslice und Nejdek an südlichen Abhängen des Erzge- birges. Sie zählt 3.500 Einwohner und ist nur 264 Kilometer von Veitshöchheim entfernt. Ihre Geschichte geht bis ins 16. Jahrhundert zurück, damals gab es in einem kleinen Dorf Rhodaw am gleichnamigen Bach (heute Ro- tavskýpotok) eine Werkstatt zur Eisenbe- arbeitung. Aus Rhodaw entstand später Rothau. Seit dem 17. Jahrhundert entwickelte sich Rothau, das 1654 nur 18 Einwohner hat- te, zu einem der bedeutsamsten Standorte der Zinnblechfabrikation in Europa. Im 19. Jahrhundert entstand der heutige Ort durch Vereinigung von Ober- und Unterrothau und weiterer kleinerer Ortschaften der Hein- richsgrüner und Graslitzer Herrschaft (Pech- bach, Annathal und Brattsäge). Früher gab es hier die 1909 gegründete Ei- senwerke-AG Rothau-Neudek, die führend bei der Eisen- und Blechherstellung war. Der Zusammenbruch des Unternehmens in Fol- ge der Weltwirtschaftskrise im Jahre 1931 führte in Rothau und Umgebung zur höchs­ ten Arbeitslosenquote in der Tschechoslo- wakei. Nach 1945 wurde die deutsche Bevölkerung weitgehend vertrieben und der Ort Rothau tschechisch Rotava genannt. 1957 nahmen eine Maschinenfabrik und eine Gießerei wieder ihre Arbeit auf und Arbeitskräfte aus ganz Tschechien kamen in den Ort. 1965 wurde Rotava zur Stadt erhoben und zählte ca. 4.200 Einwohner. Im Zuge der in- dustriellen Ausrichtung wurden in den 60er und 70er Jahren zahlreiche Hochhäuser in Plattenbauweise errichtet. Der historische Ortskern und die früheren kleineren Wohn- häuser fielen dieser Entwicklung zumOpfer. Nach der Wende 1989 wurden viele Bürger durch Abwanderung von Betrieben arbeits- los. Die hohe Arbeitslosenquote ist nach wie vor ein großes Problem für die Stadt. Rotava liegt in waldreicher, landschaftlich reizvoller Umgebung. Von einer Anhöhe aus hat man eine herrliche Aussicht. Im Natur- schutzgebiet östlich der Stadt gibt es ein geologisches Reservat mit dem Naturdenk- mal einer steinernen Felsenorgel aus Ba- saltsäulen vulkanischen Ursprungs. Auch einige interessante historische Denkmäler hat Rotava zu bieten. Die Umgebung der Stadt bietet beste Bedin- gungen für Sport und aktive Erholung. Nicht weit entfernt von Rotava liegen weltbekann- te Kurstädte wie Karlsbad, Cheb (Eger) oder das mondäne Franzensbad. Vipperow/Rechlin (Mecklenburg-Vorpommern) Vipperow/Rechlin ist seit fast 40 Jahren die kirchliche Partnergemeinde der evange- lischen Kirchengemeinde Veitshöchheim. Vipperow, gegenüber Rechlin am südwest- lichen Ufer der Kleinen Müritz gelegen, ist der älteste Ort im gesamten Müritzgebiet. Die ursprünglich eigenständigen Kirchenge- meinden Vipperow und Rechlin sind heute zusammengelegt und umfassen sieben Dorfkirchen, größtenteils historisch wert- volle und erhaltenswerte Bauwerke. Neben dem zwölf Kilometer langen Südost­ ufer der Müritz zählen zahlreiche weitere Seen zum Gemeindegebiet von Rechlin. Im Jahr 1916 entstand hier eine Flieger-Ver- suchs- und Lehranstalt. In der Mitte der 1930er Jahre im Zuge der Wiederaufrüstung wurde das Gelände zur Erprobungsstelle der deutschen Luftwaffe. Hier wurden Proto- typen, Flugzeugzubehör und auch Waffen getestet. In Rechlin befand sich zwischen 1943 und 1945 ein Außenlager des KZ Ravensbrück. Zeitweilig waren hier bis zu 3.000 vor allem weibliche Häftlinge als Zwangsarbeite- rinnen für die Erprobungsstelle eingesperrt. Nach 1945 wurde auf dem Rechliner Erpro- bungsgelände die größte Binnenschiffswerft der DDR errichtet mit 1.100 Arbeitsplätzen, daneben waren die NVA (Nationale Volksar- mee) und Sowjetarmee mit ca. 5.000 Mili- tärangehörigen vor Ort. Die Werft ging 1997 in Konkurs. Heute befindet sich hier das Luftfahrttechnische Museum Rechlin und die Bundeswehr unterhält hier ein Depot. Die Müritz-Region gehört zur mecklenbur- gischen Seenplatte und ist ein attraktives Urlaubsgebiet in herrlicher Umgebung. Der Müritz-Nationalpark bietet Einblicke in eine schöne und interessante Pflanzen- und Tier- welt. Auch kulturelle Ziele, wie das Schlie- mann-Museum in Ankenhagen oder die größeren Orte und Städte wie Waren, Neu- strelitz und Neubrandenburg, liegen nicht weit entfernt. PARTNERSCHAFTEN | Seite 19 Basaltwand bei Rotava

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