Gemeinde Veitshöchheim Informationsbroschüre

1301 wird der Heilige Vitus namengebender Ortspatron: „Höchheim ad sanctum Vitum“ heißt der Ort nun. Das Martyrium des Hei- ligen Vitus ist auch im Gemeindesiegel dar- gestellt, das seit der Erteilung des Wappen- briefes im Jahr 1563 geführt werden darf. 1619 schlägt die Geburtsstunde des späteren Rokokogartens in Veitshöchheim. Das Hoch- stift Würzburg erwirbt Ländereien für die Anlage eines „Tiergartens“, der den Fürst- bischöfen zur Jagd dient. 1680 – 82 wird da­ rin ein „Sommer- oder Lusthaus“ errichtet, der Kern des heutigen Schlösschens. Aus dem Tiergarten wird nach und nach ein re- präsentativer Hofgarten. Balthasar Neu- mann erweitert in der Mitte des 18. Jahrhun- derts das Schloss und errichtet in der Nähe Küchen- und Kavaliersbauten für die Hof- haltung. Heute befinden sich darin das Rat- haus und ein Restaurant. Zwischen 1763 und 1779 erhält der Rokoko- garten durch Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim seine heutige Gestalt, die Seite 4 | EIN BLICK IN DIE GESCHICHTE Ein Blick in die Geschichte ganz besonders vom reichhaltigen Figuren- schmuck der beauftragten Hofbildhauer geprägt ist. Auch im Ort sind mittlerweile bemerkens- werte Bauwerke entstanden. 1691 wird die katholische Pfarrkirche St. Vitus eingeweiht, 1727 – 30 wird von der jüdischen Gemeinde eine Synagoge errichtet. Im Rokokoschloss bezieht von 1806 bis 1814 der Herzog von Toscana seine Sommerresi- denz. Dann gehört der ehemals kirchliche Grundbesitz in Veitshöchheim zum König- reich Bayern. Unter Max II. von Bayern wer- den die Pläne seines Vaters Ludwig I. für Eisenbahnlinien im Land umgesetzt. Veits- höchheim erhält 1855 einen besonderen Bahnhof mit Königspavillon an der neuen „Ludwigs-Westbahn“. Der Bayerische König verhindert, dass der Rokokogarten durch den Bahnlinienbau zerstört wird. 1881 geht in Veitshöchheim mit der ersten Straßenbeleuchtung das Licht an. 1924 folgt die allgemeine Stromversorgung. Frühe Siedlungsspuren auf dem Gebiet Veitshöchheims weisen darauf hin, dass hier bereits in der Mittleren Altsteinzeit Men- schen lebten. Auch aus den folgenden Epo- chen fanden Archäologen Lebenszeichen von Siedlern: Reste von Werkzeugen, Ge- schirr, Waffen und auch frühen Gebäuden. Zwischen den Jahren 560 und 600 zur Zeit der Ostfränkischen Kolonisation dürfte eine Siedlung am Main entstanden sein. In einer althochdeutschen Markungsbeschreibung wird der Ort „Höchheim“ erstmals im Jahr 779 erwähnt. Als erste urkundliche Nennung gilt jedoch eine Urkunde von 1097, die die Schenkung des Ortes an das Benedikti- nerkloster St. Stephan in Würzburg bezeugt. 1246 sind dieMainwiesen bei Veitshöchheim Schauplatz großer Geschichte: hier wird Landgraf Heinrich Raspe von Thüringen als Gegenkönig zumStaufer Konrad IV. gewählt. Seine umstrittene Regentschaft dauert aber nicht einmal ein Jahr. Ortsansicht 1920er Jahren Ansichtskarte vom Hofgarten um 1900

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