Informationen für Bürger in Veringenstadt

7 Geschichtliches aus Hermentingen Eine weilerförmige Häusergruppe als erste Dorfform ist wahr- scheinlich die Urform des Ortes Hermentingen. Als die Christia- nisierung um 590 n. Chr. mit St. Gallus und dessen Begleiter St. Columban inDeutschland entscheidende Impulse erhielt, wurde das kleine Dorf Hermentingen wenige Jahrzehnte danach in die Glaubensbotschaft einbezogen. Die erste offizielleNennung von Hermentingen erfolgte zwar erst 1138 n. Chr. was mehr dem urkundlichen Zufall entspricht und weniger das Siedlungsalter bestimmt. Ackerbau und Viehzucht waren die Lebensgrundlagen. Der na- türliche Wasserreichtum ergänzte den Nahrungsraum. Die Real- teilung hat sich schon früh durchgesetzt. Die Fluren wurden im- mer mehr in viele kleine Grundstücke aufgeteilt, so dass jede bäuerliche Familie in allen Richtungen Flurstücke hatte. Diese Realteilung hatte anfänglich durchaus Vorteile. Sie machte es möglich, dass mehr Familien im Dorf Nahrung fanden. In all den Jahrhunderten war das kleine Dorf einer Herrschaft Untertan. Leibeigenschaft war nicht immer so nachteilig, wie es vielfach dargestellt wird. Oftmals wurden bei Güterverleihung die Eigenleute bevorzugt. Vom 16. Jahrhundert an versuchten vor allem die kleineren Herrschaften eine Lokalleibeigenschaft zu begründen, was eine strengere Form der Abhängigkeit zur Folgehatte. Daraus entwickelten sich immerwieder Spannungen zwischen den Dorfbewohnern und der Herrschaft. Sie wurden dann ins Unerträgliche gesteigert, wenn Frondienste zu jeder Jahreszeit über das Maß geleistet werden mussten. Diese harten Auflagen lösten um 1500 die Bauernaufstände aus. Im 17. Jahrhundert oblagen dann in unterschiedlicher Ausfor- mungdie ErstellungdesGemeindehaushaltes unddie steuerliche Veranlagung einemBürgermeister. Nicht nur das kleineDorf Her- mentingen, sondern auch viele größere Dörfer konnten nach der bäuerlichen und bürgerlichen Befreiung um 1848 erstmals ge- meinschaftliches Leben und Vereinstätigkeit entfalten. Auch in Hermentingen fandendie InitiativenvonRaiffeisenu. a.Widerhall. Das kleine Dorf Hermentingen blieb in all den Jahrhunderten ausschließlichbäuerlichgeprägt. Zwar gingeneinzelnePersonen auswärts zur Arbeit, aber dies änderte sich grundlegend erst in den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg. Der wirtschaftliche Auf- stieg, landwirtschaftlicher Strukturwandel und die begleitende Bildungsreform veränderten die Struktur der Dorfbevölkerung. Am 01.01.1975 wurde Hermentingen nach Veringenstadt einge- meindet. Hermentingen heute Am 01.01.1975 wurde Hermentingen nach Veringenstadt einge- meindet. Heute ist Hermentingenmit 134 Einwohnernder kleins- te Stadtteil von Veringenstadt. Für Bauinteressenten sind ausrei- chend städtische Bauplätze im Baugebiet „Obere Wiesen“ vor- handen und mit dem Netzbetreiber Unitymedia ist eine Versor- gung mit bis zu 300 Mbit gewährleistet. Besonders für junge Familien: Kindergarten und Schulkinder werden kostenlos von einem Schulbus abgeholt. Mit dem Bahnanschluss, der Bahnhof befindet sich mitten im Ort, sind alle weiterführenden Schulen problemlos erreichbar. Ebenso ist eine gute Busanbindung in Richtung Gammertingen und Sigmaringen vorhanden. Prägend für das kleine Gallusdorf ist die in Hermentingen imOrt entsprin- gende Gallusquelle, sie lädt Wanderer, Radfahrer, Pilger und Er- holungssuchende zumVerweilenein. ImGegensatz zuVeringen- stadt erfolgt dieWasserversorgungüber dieGallusquelleunddas dortigeWasserwerk vom ZweckverbandWasserversorgung Zol- lernalb. Für ein lebendiges Dorfleben sorgen neben vielen Ak- teuren auch die Aktionsgruppe Hermentingen, bei der jeder herzlich zum Mitmachen eingeladen ist. Gallusquelle Blick auf Hermentingen Beobachtungsturm Kirche St. Gallus

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