Informationsbroschüre Vetschau/Spreewald

8 Neben der Stadt Vetschau gehören noch zehn Ortsteile zur Stadt Vetschau/Spreewald. Dabei erfreuen sich die Ortsteile als Wohnstand- orte großer Beliebtheit. Ihre landwirtschaftliche Prägung ist in ihrer Ursprünglichkeit erhalten geblieben. Das touristische Wegeleitsystem führt Besucher auch zu den Sehenswürdigkeiten in den Ortsteilen. Die Stadt Vetschau/Spreewald liegt im Siedlungsgebiet der Sorben/ Wenden. Jeder Ortsteil führt deshalb neben der deutschen Bezeich- nung auch einen Namen in sorbischer/wendischer Sprache. Die Ortsteile weisen unterschiedlichste Strukturen auf. Zum einen sind Hofstellen (Drei- und Vierseitenhöfe) typisch, bei anderen Dörfern sind Rittergüter und ausgeprägte Hofstellen vorhanden, wie z. B. in Ogro- sen. Einige Dörfer werden durch das Rittergut geprägt und verfügen darüber hinaus noch über Häuser, die aus den ehemaligen Landar- beiterhäusern (Katen) hervorgegangen sind, z. B. Repten, Lobendorf oder Göritz. Die weitere Siedlungsentwicklung wird bestimmt durch den Eigenheimbau auf den Dörfern. Entweder werden Baulücken damit geschlossen oder es werden Bauflächen über Bebauungspläne (Raddusch, Suschow, Stradow) oder Vorhaben- und Erschließungspläne (Raddusch, Vetschau) entwickelt. Die vorhandene Bausubstanz wird durch Sanierung verbessert und früher landwirtschaftlich genutzte Nebengebäude werden zu Wohnzwecken umgebaut. Der Trend, aus der Stadt auf das Land zu ziehen, spiegelt sich in der leicht steigenden Bevölkerungszahl auf dem Dorf gegenüber einer sinkenden Zahl der Stadtbevölkerung wider. Göritz (Chórice) Der Name Göritz geht wahrscheinlich auf den sorbischen Namen „gorica“, was so viel wie „kleiner Berg“ bedeutet, zurück. Erwähnt wurde die Siedlung erstmalig 1452 als Rittersitz „Goricz“. Ab dem Jahre 1776 ging der Ort und die Ländereien in die Besitztümer des Grafen zu Lynar von Lübbenau über. Wirtschaftlich spielen kleine und mittelständige Handwerksbetriebe, Landwirtschaft, Autohandel und -reparatur eine große Rolle. Aus der einstigen LPG hat sich die Göritzer Agrar entwickelt. Sie bewirtschaftet heute viele Flächen in den angrenzenden Ortsteilen. Die Agrar-GmbH hat sich auf die Produktion spreewaldtypischer Gemüse wie Salatgur- ken, Einleger, Kohl u. a. spezialisiert. Eine weitere wesentliche Aufgabe ist die Pflege der Spreewaldwiesen, was für die Erhaltung der Kultur- landschaft von immenser Bedeutung ist. In Göritz gibt es ein ausgeprägtes Vereinsleben. Mitglieder des Hei- matvereines und der Freiwilligen Feuerwehr engagieren sich bei dem jährlichen Dorfputz, Plinzkränzchen und dem Dorffest. Von Göritz sind die Slawenburg Raddusch und der Bischdorfer See über die neuen Radwege gut erreichbar. Koßwig (Kósojce) Der Vetschauer Ortsteil Koßwig besteht aus dem Dorf Koßwig und den Resten des ehemaligen Dorfes Dubrau. Koßwig wurde 1350 erstmals urkundlich erwähnt, war aber schon seit vorchristlicher Zeit Siedlungsraum, was zahlreiche archäologische Funde beweisen. Landschaftlich liegt Koßwig im Übergangsgebiet zwischen der hügligen Moränenlandschaft südwestlich von Calau (Calauer Schweiz mit seiner höchsten Erhebung, dem Kesselberg mit 161 m) und der nördlich gelegenen Spreewaldniederung. Nordwestlich begrenzt die Dubrauer Höhe mit immerhin 92 m Höhe den 1966 nach Koßwig eingemeindeten Ortsteil Dubrau. Der Ort Koßwig selbst liegt ca. 66 m über NN. Koßwig wird vom Mühlenfließ durchzogen, welches in den Schluchten der Cabeler Berge entspringt. Einer seiner Quellen ist der Goldborn in Werchow. Das Mühlenfließ fließt dann über Altnau, Saßleben, Koßwig, Göritz und Raddusch in die Spree. Es war wegen ihres starken Gefälles auch für Koßwig bedeutungsvoll, weil es über Jahrhunderte die leider nicht mehr vorhandene Wassermühle antrieb. Westlich schließt sich an das Territorium der Gemeinde ein weiträumi- ger Kiefernbestand an. Der im Norden der Gemarkung Dubrau liegende Bischdorfer See, der durch den gefluteten Tagebau Seese-Ost entstanden ist, soll für den Tourismus erschlossen werden. 10 Ortsteile + Vetschau ergeben ein Ganzes Göritz Koßwig

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