Informationsbroschüre Vetschau/Spreewald

11 1834 wurde die Brauerei von Christian Gottlieb Jakubasch gegründet. 1946 pachtete Robert Vogt die Brauerei, bis er sie schließlich 1955 kaufte. Die Familie Vogt führte die Brauerei bis nach der Wende. 1912 eröffneten eine Bäckerei und eine Fleischerei. 1951 wurde ein Kindergarten gebaut und eröffnet. 1955 erhielt Missen eine ländliche Zentralschule mit Turnhalle und Schulküche. Durch die heutige Grundschule und Kindergarten erhält Missen eine besondere Bedeutung. Die Grundschule wurde aufgrund ihrer guten Arbeit für den Modellversuch des Landes Brandenburg „Kleine Grundschule´´ ausgewählt und ausgezeichnet. Heute ist die sanierte und im neoklassizistischen Stil erbaute Lindengrundschule Missen eine überregionale angesehene Schule, in die man gerne seine Kinder schickt. Die Gemeinde Gahlen ist wie Missen eine deutsche Gründung durch Lokatoren aus dem 13. Jahrhundert. Das Sackgassendorf mit Guts- bereich besitzt einen lang gestreckten Anger, der wie die Kirche mit umgebendem Kirchhof Ost-West-orientiert ist. Die Umfassungsmau- ern des rechteckigen Langhauses der Wehrkirche stammen noch aus Gründerzeit des Ortes. Naundorf (Njabožkojce) Nördlich von Vetschau liegt der Ortsteil Naundorf mit dem Gemeinde- teil Fleißdorf im Biosphärenreservat Spreewald. Naundorf (1315 erstmalig erwähnt) war lange Zeit der nördlichste Vorposten eines durch feste Wege erschlossenen Gebietes. In Richtung Burg Kauper und Burg Dorf bestanden bis ins 20. Jahrhundert nur Wasserstraßen. Naundorf selbst könnte man mit Recht als Wasser- straßendorf bezeichnen, da neben der Nordwest-Südost-orientierten Dorfstraße immer ein Fließ existierte. Alle Gehöfte orientieren sich im Dorfkern auf diese Achse. Seit 1850 wird eine gemeinsame Schule mit Fleißdorf erwähnt, die auf halbem Wege zwischen beiden Orten lag. Beide Dörfer sind rein wendischen Ursprungs, was sich teilweise noch in der Sprache, in den Flurnamen und in den Bräuchen widerspiegelt. Der storchenreichste Ortsteil der Stadt Vetschau/Spreewald lebt vom Gemüseanbau und Tourismus. Ein Storchennest, direkt an der Straße auf einem Elektromast befindlich, gibt einer Pension und Gaststätte den Namen. Eine handwerkliche Besonderheit im Dorf ist der Dach­ decker, der in der Region für seine rohrgedeckten Dächer bekannt ist. Über Suschow durch Naundorf und weiter nach Burg Kaupen und Burg Kolonie führt eine der beliebtesten Radwanderverbindungen (Gurken- radweg) in den Spreewald. Ogrosen (Ogrozna) Von Weitem kann man Ogrosen an seinem mächtigen Kirchturm erkennen. Das alte Straßendorf (urkundlich 1346 erstmalig erwähnt) ist durch die schöne Dorfkirche, den Park mit Teich und das große Gut gekennzeichnet. Die Kirche mit querrechteckigem Westturm wurde in Steinquadertechnik etwa zwischen 1220 und 1260 errichtet. In 2005 wurde die Spendenaktion „Kirche Ogrosen in Not“ ins Leben gerufen, bis dahin war die Kirche dem Verfall preisgegeben. Durch unermüdli- chen Einsatz der Ogrosener Initiatoren wurde genügend Geld für die Rekonstruktion gesammelt und die Kirche liebevoll saniert. Seit Mai 2013 erstrahlt die Kirche wieder im alten Glanz. Ogrosen ist heute ein „lebendiges“ Dorf im Naturpark „Niederlausit- zer Landrücken“ in unmittelbarer Nähe zur Calauer Schweiz und zum Gräbendorfer See. Es existieren zahlreiche Vereine, die sich vor allem im kulturellen Bereich engagieren. Raddusch (Raduš) Raddusch ist mit seinen rund 650 Einwohnern der größte Ortsteil der Stadt Vetschau. Raddusch hat eine Fläche von knapp 20 Quadratkilo- meter, liegt am Rande des Oberspreewaldes und mit einem Großteil seiner Fläche im Biosphärenreservat Spreewald und gehört zu den ältesten Besiedlungen im Gebiet. Archäologische Funde weisen auf mittelsteinzeitliche, jungsteinzeitliche, jungbronzezeitliche Besiedlung hin. Viele Funde in der Ortslage belegen diese Feststellung. Urkundlich wird der Ort 1294 erstmals als Radisch erwähnt. Der Ortsname wird vom wendischen Wort „rad“ (gern oder sich freuen) abgeleitet. Andererseits wird der Ortsname vom wendischen Sippenältesten „Radoslaw“ (Rumlieb) abgeleitet. Auf dem nahe der Landesstraße und der Bundesautobahn gelegenen Gewerbegebiet haben sich neben dem Haus des Tourismus‚ in dem der Sitz des Tourismusverbandes Spreewald weitere Gewerbebe- Naundorf Ogrosen – Gutshaus

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