Informationsbroschüre Walkenried

5 Walkenried im Porträt Weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt wurde Walkenried für sein ehemaliges Zisterzienserkloster, das inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Umgeben von der hügeligen und malerischen Karstlandschaft laden unzählige Rad- und Wanderwege zum Entdecken und Verweilen ein. Doch der sonnige Südharz hat noch vieles mehr als einmalige Naturerlebnisse zu bieten: Spannende Geschichten über den Bergbau oder die Glashüttenproduktion sind in den Museen der Gemeinde verewigt. Sie berichten über das einstige Leben der Menschen in der Harzregion und gewähren Einblicke in längst vergangene Epochen. Während im Sommer die Herzen der Wanderer und Naturliebhaber höherschlagen, kommen in der kalten Jahreszeit Wintersportler auf ihre Kosten: Skifahren und Snowboarden, Eislaufen oder Rodeln inmitten einer märchenhaften Winterlandschaft. Walkenried macht’s möglich! In der Adventszeit können Einheimische und Besucher bei einer Tasse Glühwein oder Punsch die Spezialitäten des Harzes auf den eigenen Weihnachtsmärkten, den diversen Punschtreffen und der Wiedaer Krippenweihnacht bewundern und genießen. Geschichte der Gemeinde Zur Einheitsgemeinde Walkenried gehören der gleichnamige Klosterort mit seinem Ortsteil Wiedigshof, Wieda und Zorge. Alle drei waren einst selbstständige Gemeinden, die sich 1972 zur Samtgemeinde Walkenried zusammengeschlossen hatten. Am 1. November 2016 erfolgte im Rahmen der Gebietsänderung eine zweite Auflösung zur heutigen Struktur. Zur gleichen Zeit fusionierten die beiden Landkreise Osterode am Harz und Göttingen zum Landkreis Göttingen, zu dem auch Walkenried politisch und geografisch eingeordnet ist. Ortschaft Walkenried 1085 wurde Walkenried erstmals in einer gefälschten Urkunde des Klosters Goseck (bei Weißenfels) erwähnt. Mit der Gründung des Zisterzienserklosters im Jahr 1127 begann der Aufstieg Walkenrieds zu einem der reichsten und bedeutendsten Klöster in Norddeutschland. Berühmte Persönlichkeiten der Zeitgeschichte fanden hinter diesen Mauern Unterstützung und Anerkennung: So wurde im Jahr 1191 Herzog Heinrich der Löwe gesund gepflegt und einige Jahre später Kaiser Otto IV. in die „Walkenrieder Brüderschaft“ aufgenommen. Die frühgotische Klosterkirche, einst größte in Norddeutschland, wurde von 1209 bis 1290 erbaut, danach erfolgte der Bau der heute noch vorhandenen Klausurgebäude mit dem berühmten „Doppelten“, also zweischiffigen Kreuzgang. Der Aufstieg des Klosters kam gegen Ende des 15. Jahrhunderts zum Stillstand. 1546 erfolgten die Einführung der Reformation und die Gründung einer Klosterschule, welche bis in das Jahr 1668 bestand und viele bekannte Lehrer und Schüler aufweist. Die Entwicklung Walkenrieds erhielt erst 1869 durch den Bau der Eisenbahnstrecke Northeim–Nordhausen neuen Auftrieb. Walkenried bekam einen Bahnhof, dessen Empfangsgebäude im Stil der englischen Tudorgotik heute als Privathaus genutzt wird. Die gipsverarbeitende Industrie siedelte sich mit zwei Fabriken in und bei Walkenried an, später entstand die lange Zeit blühende Walkenrieder Seifenfabrik von Karl Genzel. Die Einwohnerzahl begann zu steigen. 1899 wurde die Südharz-Eisenbahn von Walkenried nach Braunlage eröffnet, deren Betrieb aber leider 1962 eingestellt und durch Busverkehr ersetzt wurde. Das umfassend restaurierte Kloster wurde inzwischen Bestandteil des Weltkulturerbes Oberharzer Wasserwirtschaft und ist neben der wundervollen Gipskarstlandschaft mit zwei Naturschutzgebieten heute Anziehungspunkt für jährlich mehrere zehntausend Besucher aus aller Welt. Sachsenburg

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