Alles Wissenswerte über unsere Stadt Wangen im Allgäu

Wangen – eine Stadt mit Geschichte Wangen im Allgäu Unter rotem Schildhaupt, darin drei nach links gekehrte, bartlose silberneMännerköp- fe („Wangen“), gespalten, vorne in Silber ein halber, rot bewehrter und rot bezungter schwarzer Adler am Spalt, hinten in Silber eine blaue Lilie. – Flaggenfarben: Weiß – Rot. Die GeschichteWangens „beginnt” im frühen Mittelalter. In einer Urkunde des Klosters St. Gallen wird der Ort erstmals im Jahr 815 als „Wangun” erwähnt. Die ursprünglich ale- mannische Ansiedlung gehörte damals zu den ältesten und bedeutendsten Stiftungs- gütern, welche dieses fränkische Reichsklos- ter in Oberschwaben besaß. Vom Marktort zur Stadt Das klösterliche Verwaltungszentrum Wan- gen gewann als Marktort im12. Jahrhundert eine immer größere Bedeutung. Die weltliche Schutzvogtei über den Klosterort lag im Hochmittelalter bei den Hohenstaufern. Aus einer Urkunde Kaiser Friedrichs II. von 1217, die noch heute im Stadtarchiv aufbewahrt wird, geht hervor, dass Wangen zu dieser Zeit wohl schon eine Stadt gewesen sein muss. Es wurde bestimmt, dass die Schutz- herrschaft von Wangen für immer in könig- licher Hand bleiben sollte. Nach der Hinrich- tung des letzten Hohenstaufen, in der soge- nannten „kaiserlosen Zeit”, gelang es der Stadt, zum Nachteil der St. Gallener Klos- terherrschaft ihre Unabhängigkeit zu be- haupten und systematisch auszubauen. König Rudolf I. von Habsburg besiegelte schließlich den Status als „freie Reichsstadt” im Jahr 1286. Das Symbol des Adlers für das staufische Kaisertum und das Symbol der Lilie für das fränkische Kaisertum verdeutli- chen im Wappen der Stadt auch heute noch diese ehemalige Reichszugehörigkeit. Reichsstädtischer Glanz Gewerbefleiß und Handel stärkten die Wirt- schaftskraft der verkehrsgünstig gelegenen Stadt. Hier kreuzen sich seit jeher die Straßen von Ravensburg, Lindau, Leutkirch und Isny. Um 1400 war innerhalb der bestehenden Grenzen keine bauliche Entwicklung mehr möglich. Daher ummauerte man die zwi- schen Stadtmauer und Argen gelegene und als „Baind” bezeichnete landwirtschaftlich genutzte Sonderflur. Von daher rührt noch heute der Name „B(a)indstrasse”. Die Unter- stadt war entstanden. Die Herstellung und der Export von Sensen und Leinwand sorgten für eine ansehnliche Außenhandelsbilanz. Die Stadt kaufte während ihrer Blütezeit ein beachtliches Landgebiet außerhalb der Stadtmauern zusammen. Dessen Erträge sorgten auch in Notzeiten für eine solide und sichere Existenzbasis. GROSSE KREISSTADT Rathaus – Pfaffenturm © Joachim Dempe 4 WANGEN – EINE STADT MIT GESCHICHTE

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