Bürgerinformationsbroschüre der Gemeinde Warthausen

3 | Kurzer Überblick über die Gemeinde Warthausen | Kurzer Überblick über die Gemeinde Warthausen Geschichtliches Ab 1108 ist die Geschichte von Warthausen eindeutig belegbar. Durch einen schriftlichen Nachweis in den Zwiefalter Chroniken ist von einem Ortsadligen „Adilbertus de Warthusen“ die Rede. Die jeweiligen Adelsfamilien auf Schloss Warthausen können mit bedeutenden Persönlichkeiten aufwarten: 1529 wurde vom Haus Österreich die Herrschaft Warthausen dem streitbaren Juristen und Reichsritter Dr. Hans Schad von Mittelbiberach, einem mit wichtigen Aufgaben betrauten Diplomaten des Innsbrucker Hofes, übergeben. Nach dem Aussterben der Schad zogen die späteren Reichsgrafen von Stadion 1696 in Warthausen auf. Johann Philipp und sein Sohn Friedrich begleideten beim Fürstbischof von Mainz hohe Ämter. Als letzterer sich wegen Querelen 1761 vom Mainzer Hof zurückziehen musste, begann auf Schloss Warthausen die Zeit regen geistigen Lebens. Der weltmännische Graf Stadion, umgeben von seinem aufklärerischen vorehelichen Sohn Georg Michael Frank gen. LaRoche, dessen gebildeter Frau Sophie, einer Biberacher Bürgerstochter und seiner quirligen Tochter Maximiliane, der späteren letzten Äbtissin des Buchauer Damenstifts, lud den Maler Johann Heinrich Tischbein d. Älteren, den jungen Biberacher Pfarrersohn, Kanzleiverwalter, Dichter und Shakespeare-Übersetzer Christoph Martin Wieland, den mit den Ideen der Aufklärung vertrauten katholischen Ortspfarrer Ignaz Valentin Heggelin, den der kirchlichen und klösterlichen Tradition verbundenen Prämonstratenserpater Sebastian Sailer aus Obermarchtal sowie Reichsäbte der Klöster aus der Umgebung an seinen „Musenhof“. Sein Sohn Johann Philipp, als österreichischer Staatskanzler und Finanzminister ein eingefleischter Gegner Napoleons, lebte nach der Bildung des Königreichs Württemberg mit König Wilhelm im Dauerkonflikt, der schließlich 1826 zum Verkauf der Herrschaft Warthausen an Württemberg führte. 1829 kaufte Freiherr Friedrich August Karl von Koenig das Schloss mit seinem stattlichen Gut. Neben den wirtschaftlichen Aufgaben zeichnete sich diese Familie in vier Generationen durch ein erstaunliches Engagement im wissenschaftlichen und musischen Bereich aus. Richard von Koenig Panorama-Blick

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