Informationsbroschüre der Gemeinde Wiernsheim

Wiernsheim Wiernsheim ist die Kerngemeinde, größter Ortsteil und wurde vermutlich in der fränkischen Zeit, ca. 500 – 700 n. Chr., als sogenannte Ausbausiedlung, gegründet. Eine erstmalige urkundliche Erwähnung Wiernsheims erfolgte im Jahr 1186 in einer Urkunde des Staufenkaisers Friedrich I. Der Ortsname Wiernsheim wird auf zwei Arten gedeutet: vom Personennamen „winiheri“ oder vom lateinischen Wort „vinarium = Weinberg“. Wenig wahrscheinlich ist die Ableitung vom Flurnamen, auch wenn die Oberamtsbeschreibung Maulbronn von 1870 die Deutung „vinarium“ übernimmt und es im 17. Jahrhundert noch Weinberge in Wiernsheim gab. Die ersten Urkunden von 1186 und 1194 sprechen von Winresheim“, als einem Personennamen. Daran erinnert der goldene Abtstab, der – von grünem Laub umschlungen auf schwarzem Grund – bereits im Wappen der Gemeinde in der alten Maulbronner Zehntscheuer abgebildet ist. Die Bedeutung der Eichenzweige ist nicht bekannt, sie wurden früher wegen des klösterlichen Weinbaus für Weinlaub gehalten. Die Sterne tauchen in den Siegeln kurz nach 1900 als Schmuckelement zu beiden Seiten des Wappenschildes auf. 1939 erhielt das Wappen seine heutige Gestalt, 1956 wurden die Farben von Wappen und Flagge festgelegt. Das Wappen von Wiernsheim hat folgende Beschreibung: „In Schwarz ein goldener (gelber) Abtstab, umrankt von zwei silbernen (weißen) Eichenzweigen, begleitet beiderseits von je fünf sechsstrahligen goldenen (gelben) Sternen“. Die Ortsfarben sind gelb-blau (gold-blau). Ortsteile Pinache & Serres Im Mai des Jahres 1699 erreichten französisch-stämmige Waldenserflüchtlinge Mühlacker-Dürrmenz. Die Flüchtlinge wurden in mehrere Ortsgruppen verteilt, wie z. B. Großvillars mit Kleinvillars, Dürrmenz, Wurmberg-Lucerne, Perouse und Pinache mit Serres. Den Flüchtlingen wurden zum Teil von der Regierung beschaffte Unterkünfte zur Verfügung gestellt. Sie übernahmen die Landschaftspflege und kultivierten die verödeten Felder. Die Familien, die in Württemberg eine neue Heimat fanden, haben ihren Wohnorten hier die Namen ihrer früheren Heimatorte gegeben. In Pinache steht die älteste Waldenserkirche Deutschlands, die im Jahr 1721 erbaut wurde. Die baulichen Merkmale aller Waldenserorte wurden vorgegeben. An einer schnurgeraden Straße liegen die Waldenserhäuser aufgereiht; alle Häuser weisen mit dem Giebel zur Straße. Zur Straße hin liegt das Wohnhaus, daran schließen sich Ställe an und rechtwinklig dazu, als Abschluss des Hofraums, ist die Scheune angebaut, so dass der Grundriss der Gebäude ein „L“ ergibt. Die Grundstücksbreite ist jeweils 13,70 Meter und die Länge 75 Meter. Hinter jedem Haus befindet sich ein Obstgarten. Die Gemeinde Wiernsheim freute sich, im Jahr 1999 das Jubiläum „300 Jahre Waldenser in Württemberg“ mit seinen Teilorten Pinache und Serres feiern zu können. Die frühere Gemeinde Pinache hatte als Wappen „in Gold (Gelb) auf grünem Boden eine natürliche Forche“. Die Ortsfarben sind grün-gelb (grün-gold). Das Wappen wird nachweislich seit 1952 in dieser Form gebraucht. Die frühere Gemeinde Serres hatte kein gültiges Wappen. Sie verwendete vor dem zweiten Weltkrieg ein Schriftsiegel, nach dem zweiten Weltkrieg ein Dienstsiegel, das im Schild einen brennenden Kerzenleuchter mit sieben Sternen, die „Tavola Valdese“, führte. Nachdem die Figuren dieses Symbols der waldensischen Glaubensflüchtlinge bereits für das Wappen des ehemaligen Waldenserortes Kleinvillars in Gebrauch waren und Wappen ihrem Wesen nach unverwechselbar sein müssen, konnte dieses Stempelbild der Gemeinde Serres also keine rechtsgültige Funktion als Gemeindewappen bekommen. Wiernsheim 6

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