Wilkau-Haßlau Informationsbroschüre

10 liegt das kleineDorf Rosenthal, das früher denNamen „Lange Leite” trug und zur Verwaltung Vielaus gehörte. 1910 wurde Rosenthal nach Niederhaßlau eingemeindet. Bereits in den 1920er-Jahren gab es Bestrebungen, die Gemeinden Bockwa, Wilkau und Niederhaßlau der Stadt Zwickau anzugliedern oder die Letzteren zu vereinigen. Dies wurde ab 1929 im Wilkauer Gemeinderat diskutiert. 1934 erfolgte schlussendlich der Zusam - menschluss von Wilkau und Niederhaßlau zur Stadt Wilkau-Haß- lau, der im April durch die Vereinbarung „über die Vereinigung der GemeindenWilkauundNiederhaßlau zur Stadtgemeinde” festgehal- ten wurde. Am 21. August des gleichen Jahres erfolgte die offizielle Ernennung zur Stadt Wilkau-Haßlau. 1934 bis heute 1939 wuchs Wilkau-Haßlau durch die Auflösung der angrenzenden GemeindeBockwa umweitere 1.220 Einwohner. Auch die Infrastruk - tur der Stadt veränderte sich durch den Bau der Wohngebiete auf demSandberg und entlang der Cainsdorfer Straße in den folgenden Jahren. Anfang der 90er-Jahre begannmanmit der Erschließung und dem Ausbau des Gewerbegebietes „Am Schmelzbach”, das heute ca. 45 Firmen umfasst. Im Juli 1999 begannen die Abrissarbeiten der ehemaligen Kammgarnspinnerei Heinrich Dietel, wodurch an gleicher Stelle das Neue Stadtzentrum entstehen konnte. Es wurde mit der Einweihung des Marktplatzes am 8. Juni 2001 offiziell in Betrieb genommen. Ein Jahr später erfolgten die Eröffnung der Einkaufshalle, die Übergabe der zentralen Bushaltestelle sowie die Einweihung der Muldentalhalle. Die neue Fußgängerbrücke „WiHa- Dukt” und ein Bahnhaltepunkt vervollständigten das neu angelegte Zentrum der Stadt noch vor dem Bestehen des 75-jährigen Stadt - rechtes. 2011 wurde auch das frühere Areal des Bahnhofs wieder - N N Historisches Die Anfänge: Wilkau und Haßlau bis zur Vereinigung Der OrtWilkauwurde erstmals zwischen 1432 und 1460 als „Wilkov”, altsorbisch „Wolfshain”, mit 12 Bauerngütern benannt. Aufgrund der neu geschaffenen Arbeitsmöglichkeiten imEisenwerk „Königin- Marienhütte” imbenachbartenCainsdorf ließen sich viele Bewohner des Erzgebirges in Neuwilkau nieder und vergrößerten somit den Ort stetig. Im Jahre 1867 erhielt Wilkau die erste steinerne Brücke über die Mulde. Im darauffolgenden Jahr wurde der Bahnhof einge - weiht. Ab 1881 ergab sich durch die Eröffnung der Schmalspurbahn in Richtung Kirchberg eine günstige Verkehrslage, sodass sich u. a. eine Kammgarnspinnerei, eine Schokoladen- und eine Papierfabrik sowie eine Großtischlerei ansiedelten. Auch Stickerei, Wäsche­ fabrikation und fünf Ziegeleien fanden ihren Sitz im Ort. Um 1900 war Wilkau bereits auf über 8.000 Einwohner gewachsen und bot über 3.000 Industriearbeitsplätze. Zudem war das Dorf bereits mit Leitungswasser und Strom versorgt. Am 1. Oktober 1924 wurde letztendlichderOrtHaara („Waldort”), dessenGründungszeitWilkau gleicht, mit 126 Einwohnern nach Wilkau eingemeindet. Er beginnt hinter der Autobahnbrücke und schafft eine ländliche Verbindung nach Silberstraße. Auf der anderen Seite der Mulde liegt der Stadtteil Niederhaßlau, heute nur noch Haßlau genannt. Er wird erstmals um 1279 als ein Vassallengut mit Zugehörigkeit zur Reichsgrafschaft Hartenstein erwähnt, wobei derWirtschaftshof „Jägerhof” dieNutzung, Rodung und Beaufsichtigung der „niederen Hasel-Aue” übernahm. Nach und nach entwickelte sich aus Niederhaßlau eine Arbeiterwohnge - meinde, die auch Zuzugsgebiet des Erzgebirges wurde und infolge- dessen eine hohe Bautätigkeit erfuhr. Angrenzend an Niederhaßlau

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