Infos für das Leben in Winnenden

2 WINNENDEN – EINE STADT STELLT SICH VOR Der NameWinnendenwurde vermutlich kurz nach 850 n. Chr. für das Siedlungsgebiet am Buchenbach gebräuchlich. Damals ließ Kaiser Ludwig der Fromme kriegsgefangene Slawen undMähren zwangsweise imReich ansiedeln. Die ältesten Fundamente der Schlosskirche stammen aus dieser Zeit und weisen darauf hin, dass die Pfarrei zur Christianisierung die- ser sogenannten Wenden gegründet wurde. Aus der Stammesbezeichnung für die Wen- den entwickelte sich dann der heutige Name Winnenden. X X Stadtgründung durch staufisches Privileg im Jahr 1212 Zur eigenen Herrschaft entwickelte sich das Gebiet um Winnenden jedoch erst in der Regierungszeit Friedrichs I. (Barbarossa) von Staufen. Personell lässt sich dieser Prozess an der Person des Grafen Gottfried von Schau- enburg-Wolfsölden-Winnenden festmachen. Um 1180 erbte dieser als Nachgeborener die Gegend um den Buchenbach und baute sich hier die BurgWinnenden – von der heute noch derWehrturm imTeilort Bürg zeugt – als Herr- schaftszentrum. Gottfrieds Schwiegersohn Heinrich von Neuffen holte 1212 im Auftrag der deutschen Fürsten den zukünftigen Stau- ferkaiser Friedrich II. zur Krönung aus Sizilien nach Deutschland. Als Dank dafür erhielt er von diesem im Namen seines Schwiegerva- ters das Recht, unterhalb der Burg die Stadt Winnenden zu erbauen. Winnenden ist damit die älteste Stadt im Rems-Murr-Kreis. 1325 kam die Stadt über Kauf an Württemberg, dessen Schicksal sie von da an teilte. Unter den für die Stadt besonders einschneidenden geschichtlichen Ereignissen ist der 30-jährige Krieg zu erwähnen, dem1643 die Stadt durch eine Brandschatzung zum Opfer fiel. In der Folge von Besetzungen, Plünderungen, Ein- fällen und der Pest verlor Winnenden drei Fünftel der Einwohnerschaft. Der Pfälzische Erbfolgekrieg verlief ähnlich katastrophal für die Winnender: Ihre Stadt wurde 1693 von Armee-Einheiten Ludwigs XIV. systematisch und vollständig niedergebrannt. Trotzdem erlebte die Stadt nach dem Wie- deraufbau im 18. Jahrhundert eine Blütezeit. Als Residenzstadt der Herzöge Friedrich Carl und Karl Alexander von Württemberg flo- rierten in ihr die Märkte und das Handwerk. Zwei prachtvolle barocke Bürgerhäuser in der Marktstraßen-Fußgängerzone zeugen noch von dieser Epoche. Die napoleonische Zeit ver- langte der StadtWinnendennicht nur die übli- chen kriegsbedingtenOpfer ab, sondern auch den Verlust der politischen und verwaltungs- mäßigen Selbstständigkeit als Oberamts- stadt. König Friedrich I. von Württemberg entschied sich 1808 in seiner Gebietsreform für Waiblingen als Verwaltungszentrum des neuen, vergrößerten Oberamts. STADTGESCHICHTE: WURZELN DER STADT GEHEN AUF DAS JAHR 1212 ZURÜCK

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