Bürger-Informationsbroschüre der Stadt Winnenden

der geschnitzte Jakobusaltar, der um das Jahr 1520 entstanden ist. Der Jakobusaltar in der Schlosskirche ist ein beliebtes Ziel vieler Kunstinteressierter. Seine Schnitzereien zeigen die Jakobslegende mit dem Galgen- und Hähnchenwunder, das sich in Santo Domingo de la Calzada, einem der letzten Orte auf der Pilgerstrecke nach Santiago de Compostela, zugetragen haben soll. Auch Winnenden war und ist nun wieder Durchgangsstation für Pilger auf dem Jakobusweg. Eine durchaus interessante Geschichte zur Entstehung bietet die Winnender Stadtkirche. Der Turm der ehemaligen St. Bernhards-Kapelle war vermutlich im Mittelalter Wohnsitz der Ministerialen der Herren von Neuffen bzw. Württemberg. Die Kirche war nie Pfarrkirche, obwohl sie in der Stadt lag. Als Pfarrkirche diente schon immer die außerhalb, neben Schloss Winnental stehende Schlosskirche. Beim Stadtbrand von 1693 und am 20. April 1945 wurde die Stadtkirche schwer beschädigt und musste teilweise neu aufgebaut werden. Errichtet wurde Schloss Winnental mit seinem Schlosspark im 15. Jahrhundert von den ansässigen Deutschordensrittern als Sitz der Winnender Kommende, die u. a. die Pilger nach Santiago de Compostela betreute. 1665 wurde das Schloss an Württemberg verkauft. Bis 1737 war es Sitz der Seitenlinie Württemberg-Winnental. 1834 wurde im Schlossgebäude die Heilanstalt für seelisch Erkrankte eröffnet. Heute ist dort das „Klinikum Schloss Winnenden – Zentrum für Psychiatrie“ untergebracht, ein mit allen modernen Einrichtungen ausgestattetes Fachkrankenhaus. Im Saal des Schlosses finden regelmäßig öffentliche Konzerte statt. Foto: Stephan Haase 9

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