Bürger-Informationsbroschüre der Stadt Winnenden

Winnenden entdecken Winnenden liegt rund 20 Kilometer nordöstlich von Stuttgart entfernt und ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Die gut erhaltene Altstadt mit ihren malerischen Fachwerkhäusern und Bauwerken aus der Barockzeit zieht viele Besucherinnen und Besucher an, denen sich an jeder Ecke ein schönes Postkartenmotiv bietet. Zu den meistfotografierten Sehenswürdigkeiten der Großen Kreisstadt gehören: Das Alte Rathaus an der Marktstraße stammt aus der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Brand von 1693. Der von Säulen getragene Balkon mit schmiedeeisernen Gittern kam 1827 hinzu. Neben dem Ratssaal und den Räumen für den Stadtschreiber beherbergte das Rathaus im Erdgeschoss die sogenannte Kornschranne: Verkaufsräume für Getreide während der überregional bedeutenden Wochenmärkte. Nach der Altstadtsanierung bezogen 1988 Volkshochschule und Stadtarchiv das Gebäude. Der Standort des Archivs befindet sich seit 2018 im Stadtteil Birkmannsweiler. Der Diebsturm an der Wallstraße war früher als Fangturm bekannt und steht an der südwestlichen Ecke der alten Stadtmauer. Er wurde ursprünglich als Gefängnis für Straftäter gebaut, die unter die hohe Gerichtsbarkeit fielen und mit der Todesstrafe rechnen mussten. Geringere Straftäter kamen in den Torturm. Die Mauer an dieser Stelle war einmal neun Meter hoch. Die Durchfahrt von der Wall- in die Wagnerstraße wurde erst 1904 anlässlich eines Stadtbrands durchgebrochen. Der Torturm an der Marktstraße gilt heute als Wahrzeichen der Stadt und gehörte zusammen mit der Stadtmauer zur mittelalterlichen Stadtbefestigung. Sein Durchgang, das sogenannte Schwaikheimer Tor, war der Haupteingang zur alten Stadt. Das Mauerwerk stellt zusammen mit Resten der Stadtmauer die älteste erhaltene Bausubstanz dar. Die Fachwerkstockwerke wurden 15 Jahre nach dem verheerenden Stadtbrand von 1693 wieder aufgebaut. Im Turm befindet sich das Heimatmuseum der Stadt mit den sogenannten Torstuben, die für Feiern gemietet werden können. Das Storchenhaus in der berühmten Marktstraße ist ein dreigeschossiges Giebelhaus mit hochbarocker Prachtfassade, um 1730 vom herzoglich-württembergischen Baumeister Johann Adam Groß aus Winnenden für seinen Bürgermeisterkollegen Johann Hauber erbaut. Das Wappen im alten Haupteingang zeigt das Hauber’sche Familienwappen. Der Marktbrunnen befindet sich direkt am Marktplatz im Zentrum der Stadt und besteht aus Elementen unterschiedlicher historischer Stilrichtungen. Der Sockel ist manieristisch (17. Jahrhundert), die Motive des Achtecktrogs stammen aus dem Barock (um 1720). Bei den Brunnentrögen handelt es sich um Kopien des Winnender Bildhauers Martin Kirstein (um 1979). Seit 2012 ziert eine neue Brunnenfigur den Marktbrunnen. Das von Bildhauer Professor Karl Ulrich Nuss geschaffene Werk zeigt ein frisch verliebtes Paar, den Minnesänger Gottfried von Neuffen, Sohn des Stadtgründers Heinrich von Neuffen, und das von ihm in der berühmten mittelalterlichen Liederhandschrift „Codex Manesse“ besungene Winnender Mädchen. 1748 erbaute Johann Adam Groß I. das Haus Sator. Sein Meisterzeichen sieht man unter dem Mittelfenster des zweiten Stocks in der Marktstraße. Johann Adam Groß war mehrfach Bürgermeister in Winnenden und hat als herzoglicher Rentkammerbaumeister viele barocke Gebäude in ganz Württemberg hinterlassen, u. a. das sogenannte Arsenal in Ludwigsburg, heute Staatsarchiv. Das mit Abstand imposanteste Bauwerk in Winnenden ist die Schlosskirche mit Jakobusaltar. Der älteste Vorbau der gotischen dreischiffigen Basilika stammt aus der Zeit Ludwigs des Frommen um 850. Hier befindet sich Winnendens größter Kunstschatz: Foto: Stephan Haase 8

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