Älter werden in Nordwestmecklenburg und in der Hansestadt Wismar

7 Wir brauchen mehr Teilhabe für Ältere Die Mitglieder des Seniorenbeirates bei der Ausbildung am Tablet. Ziel ist es, in den Vereinen und Verbänden in NWM ihre eigenen Mitglieder selber zu schulen. Wir brauchen mehr Teilhabe für Ältere I n Wismar gibt es drei aktive Stützpunkte, die versuchen neue Möglichkeiten der digitalen Bil- dung für ältere Menschen voran­ zubringen. Das Filmbüro MV, das Mehrgenerationshaus „Küsten­ wind“ und die AWO. Mit der fachlichen Unterstützung des Film­ büros MV wurde es möglich, in Gadebusch mit Frau Brusch und in Lützow mit Frau Klabunde, Lern­ stunden am PC anzubieten. Gerade den Bewohnern in den Heimen fehlt während der Corona- Zeit der soziale Kontakt insbe­ sondere zu ihren Familien. Der Seniorenbeirat der Hansestadt Wismar öffnete ein „Fenster zum Enkel“, so nennen wir dieses Projekt. Dieses konnte dank der finanziellen Unterstützung der VNG Wärme in Leipzig und der Physiotherapeuten aus den Heimen durchgeführt werden. iPads wurden gekauft, mit einem entsprechenden Programm wurde der Zugang zum Internet ein­ gerichtet. So können die Senioren vor Ort nach außen kommunizieren. Nicht alle Heimbewohner besitzen einen eigenen Zugang zum Inter- net. Für diese ist es also dringend erforderlich, damit sie ihre sozialen Kontakte aufrecht erhalten können, dass die Heime zu diesem Zweck Gastzugänge schaffen. Dass dies oft nicht der Fall ist, darüber waren wir sehr erstaunt. Es fehlt noch viel, damit Senior*in- nen konsequent teilhaben kön­ nen. Mittlerweile ist der neueste Altersbericht der BAGSO erschie­ nen. „Wir brauchen mehr Teilhabe für Ältere!“, macht der Vorsitzende Franz Müntefering deutlich. Der Altersbericht formuliert klare For­ derungen: Internetzugang für alle Wohnformen, ob zu Hause oder im Pflegeheim ! Denn es handelt sich hier um Grundrechte, um „digitale Daseinsvorsorge“, auf die jeder ein Anrecht hat. Gerade in der Corona-Krise hat sich gezeigt, wie bedeutsam eine digitale Aus­ stattung für die Aufrechterhaltung der wichtigen Kontakte und die Kommunikation ist. Und insbe­ sondere der Zugang dazu muss so gewährleistet sein, so dass die älteren Menschen, die teilhaben wollen, ihre Ängste verlieren und den Nutzen erkennen — es geht um eine lebensnahe Vermittlung der digitalen Möglichkeiten. Diese Forderung konnte an Minis- terin Stefanie Drese durch Karin Lechner, die Vorsitzende des Kreis- seniorenbeirates NWM und Senio­ renbeirates der Hansestadt Wismar, weitergegeben werden. Auch Sabine Matthiesen, die als Vertrete­ rin für Medienkompetenz an einem Treffen teilgenommen hat, bat aus­ drücklich darum, insbesondere einen problemlosen Zugang zum Internet zu gewährleisten. Für die Ministerin war es unvorstellbar, dass die Heime nicht über Gastzugänge zum Internet verfügen. Deshalb hat sie nochmals die breite Unterstützung ihres Hau­ ses versprochen. Diese Aussage der Ministerin stimmt den Beirat sehr optimistisch, sie will das Thema ver­ stärkt in den Fokus nehmen.

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