Ein Leben lang zu Hause wohnen in Worms

4 Wenn es um das Thema barrierefreie bzw. behinderten- gerechte Wohnraumgestaltung geht, fühlen sich viele Menschen überfordert. Welche Leistungen umfasst Ihr Beratungsangebot? Grundsätzlich ist das Thema Wohnen eines der drängends- ten Probleme unserer Zeit. Das gilt im Besonderen für den Mangel an barrierefreiem Wohnraum. Behindertengerech- tes Wohnen ist ein sehr großes Gebiet. Das beginnt mit der Art der Behinderung. Ein sehbehinderter Mensch stellt natürlich andere Anforderungen an eine Wohnung als ein Rollstuhlfahrer oder geistig beeinträchtigter Mensch. Auch die mögliche und gewünschte Wohnform spielt eine ent- scheidende Rolle. Soll es eine ambulante Betreuung sein, eine Wohngemeinschaft, eine eigene Wohnung oder ist eine stationäre Wohnform die richtige Lösung? Bei allen Varianten muss bautechnisch gewährleistet sein, dass es keine oder nur geringe Barrieren in der gewählten Wohnung gibt. Sollte ein Umbau in einer Wohnung nötig sein, gibt es hierfür ebenso Zuschüsse wie bei einem Neubau. Diese Zuschüsse richten sich auch nach dem Grad der Behinde- rung des Menschen für den ge- bzw. umgebaut werden soll. Hier bin ich beratend tätig und kann sowohl mit Adressen als auch mit Informationsmaterial behilflich sein. Viele Menschen wollen solange wie möglich in der eigenen Wohnung leben. Worauf muss bei der barrierefreien bzw. behindertengerechten Wohnraumgestaltung besonders geachtet werden? Was sind die häufigsten Problemfelder? Der Wunsch, solange wie möglich in der eigenen Woh- nung leben zu können, ist verständlich. Am häufigsten sind Probleme mit der Barrierefreiheit, wenn der Mensch auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Da gilt es die Roll- stuhlbreite, den Wendekreis und Übergangsstufen zwi- schen den Zimmern zu beachten. Dafür gibt es gesetzliche Vorgaben. Für solche notwendigen Umbaumaßnahmen kann man Zuschüsse von der Krankenkasse erhalten. Meist betrifft das den Umbau des Badezimmers, wo eine Badewanne durch eine befahrbare Dusche ersetzt werden kann. Oft ist aufgrund mangelnder Größe ein Umbau nicht möglich. Auch die Küche muss den Möglichkeiten des beeinträchtigten Menschen angepasst werden. Auch hier hängen die Maßnahmen und deren Förderung von der Art und des Grades der Behinderung ab. Interview mit dem Behindertenbeauftragten der Stadt Worms Interview mit Herrn Wolfgang Schall, dem ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten der Stadt Worms © Ingo Bartussek - Fotolia

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