40 Jahre Seniorenbeirat, Seniorenvertretung der Stadt Würzburg 2018 Jubiläumsbroschüre

11 gierte die Senioren, die dann, wenn die Schüler daheim über ihren Hausaufgaben brüteten, die Schwimmflächen benutzt hatten. Der Seniorenbeirat machte sich auch für den Ausbau der Altentagesstätten stark. Die gibt es seit 1972 in Würzburg. Die erste ging zusammen mit einem Altenpflegeheim in der Friedenstraße an den Start. 1976 erfolgte der Umzug in das Ehealtenhaus in der Sanderauer Virchowstraße. Wenig spä- ter wurde das Altenbetreuungszentrum Heiligkreuz (ABZ) in der Zellerau gegründet. Das hat seither sein Gesicht zwar deutlich verändert, wird als Begegnungsstätte von Senioren jedoch bis heute stark nachgefragt. Tagesstätten für Senioren „Die Altentagesstätten waren für Senioren damals sehr wich- tig, denn viele hatten nur wenig Geld“, erinnert Motsch. In diesen Einrichtungen, die meist an vier oder fünf Tagen in der Woche geöffnet hatten, musste nichts konsumiert werden. Senioren konnten sich hier ganz zwanglos treffen. Vielen gelang es dadurch, der Einsamkeit zu entrinnen. Allmählich stellte sich heraus, dass es für die Senioren gar nicht so einfach war, sich im Seniorenbeirat zu behaupten. Rein zahlenmäßig waren sie den Vertretern der Verbände und der Stadt unterlegen. So entstand zwei Jahre nach Grün- dung des Seniorenbeirats die Idee, eine eigene Seniorenver- tretungmit nochmehr Teilhabe- undMitsprachemöglichkeiten zu etablieren. Hier sollten Senioren ihreAnliegenmiteinander diskutieren sowie eigene Projekte auf den Weg bringen kön- nen. Wieder stellte sich die Frage, wie sich diese Idee rein orga- nisatorisch realisieren ließe. „In München versuchte man, dies über eine Urwahl zu lösen“, erinnert sich Motsch. Alle älteren Bürger ab dem 60. Lebensjahr sollten ihre Vertrete- rinnen und Vertreter wählen. Das Verfahren war extrem auf- wändig. Und die Wahlbeteiligung gering. Vorschläge willkommen! Motsch erschien eine Würzburger Urwahl vor diesem Hinter- grund nicht sinnvoll: „Bei uns sollte jeder Bürger einen Ruhe- ständler über 60 Jahre als Seniorenvertreter vorschlagen können.“Auf dieseWeise kames zu einer Liste von Senioren, die durch ihr Engagement in der Stadt anderen aufgefallen waren. Aus dieser Liste von 30 bis 40 Männern und Frauen wurden acht Vertreter ausgewählt. Wie erfolgreich die Seniorenarbeit in der Stadt war, zeigt sich im Rückblick daran, dass Würzburg die Keimzelle der heuti- gen Landesseniorenvertretung bildete. Wie stark das, was in Würzburg geschieht, bundesweit wahrgenommen wird, lässt sich an einer Ehrung aus dem Jahr 2010 ablesen. Damals wurde die Seniorenvertretung zusammen mit dem Leiter der Beratungsstelle für Senioren und Menschen mit Behinderun- gen, Volker Stawski, von Staatssekretär Hermann Kues in Berlin ausgezeichnet. Motsch wünscht sich, dass dieArbeit von Seniorenbeirat und Seniorenvertretung in den kommenden Jahren genauso po- sitiv weitergeht wie in den vergangenen vier Jahrzehnten. Aktuelle Themen gibt es mit Blick auf ältere Bürgerinnen und Bürger nach seiner Ansicht genug. „Wir müssen uns Gedan- ken um die Digitalisierung machen“, sagt er. Senioren dürfen keinesfalls abgehängt werden. Auch „Leichte Sprache“ ist für den Sozialpolitiker ein wichtiges Zukunftsthema, zeigen die amtlichen Formulare doch eine Tendenz, immer unverständ- licher zu werden. Hier können Sie alle weiteren Informationen zu den Arbeitskreisen und Aktivitäten der Seniorenvertretung der Stadt Würzburg erfahren: https://seniorenforum-wuerzburg.de/flip/40SV/ Tipp

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