40 Jahre Seniorenbeirat, Seniorenvertretung der Stadt Würzburg 2018 Jubiläumsbroschüre

10 Wie alles begann Peter Motsch initiierte im Jahr 1976 den Würzburger Seniorenbeirat Er war gerade einmal 34 Jahre alt. Und damit noch weit von dem entfernt, was man als „Seniorenalter“ bezeichnet. Und doch war Peter Motsch das Thema „Senioren“ sehr wichtig. 1976, als junger Sozialreferent, machte er sich daran, in Würzburg einen Seniorenbeirat zu gründen.„Das gab es bis dahin nur in Erlangen“, berichtet er. Würzburg war die bay- ernweit zweite Stadt, die ein Gremium installierte, in dem Senioren, Stadträte und Verbandsvertreter miteinander dis- kutierten. Dass in Würzburg vor inzwischen mehr als 40 Jahren ein Seniorenbeirat gegründet wurde, lag allerdings nicht nur am Vorbild Erlangen. Motsch selbst hatte sich längst Gedanken darüber gemacht, wie man Senioren Möglichkeiten eröffnen könnte, ihre eigenen Interessen wahrzunehmen.„Die Jugend in Bayern hatte bereits eine sehr gute Struktur“, erklärt der heute 75-Jährige. Bereits 1946 wurde in Bayern ein Landes- jugendausschuss installiert, ein Jahr später kam es zur Grün- dung des bis heute existierenden, sich selbst verwaltenden Bayerischen Jugendrings als Körperschaft des öffentlichen Rechts. „Für Senioren gab es Mitte der 1970er Jahre in Würzburg nur wenige Angebote“, so Motsch. Zumindest verglichen mit der heutigen Infrastruktur. Die Wohlfahrtsverbände allerdings hatten bereits begonnen, erste Initiativen zu etablieren. So eröffnete imMärz 1972 der Kreisverband derArbeiterwohlfahrt den Altenclub am Schwarzenberg. Der existiert heute immer noch alsAWO-Treff Versbach. WenigeMonate später begann der Bau des Alten- und Pflegeheims Frankenstraße in der Lindleinsmühle. 1975 eröffnete der Kreisverband Würzburg- Stadt der AWO den Altenclub in Lengfeld. Zwei Jahre später wurde ein weiterer Club auf dem Heuchelhof aufgemacht. Vor 44 Jahren begann das Bayerische Sozialministerium außerdem, die ersten Sozialstationen einzurichten. Im Okto- ber 1973 ging eine bayernweite Musterstation des Paritäti- schen Wohlfahrtverbands in den Räumen der ehemaligen Lehrerdienstwohnung im Erdgeschoss des Rathauses von Unterpleichfeld an den Start. Insgesamt neun Sozialstationen entstanden in diesem Jahr. Geplant war, ein Netz von bayern­ weit 350 Stationen aufzubauen. Drei Beiratsblöcke Doch trafen diese Entwicklungen wirklich die Wünsche der Senioren? Oder wollten die vielleicht etwas ganz anderes? Diese Fragen wurden ab 1976 im Seniorenbeirat diskutiert. Der Installierung gingen längere Diskussionen voraus. So musste die Frage geklärt werden, wer in diesem Beirat sitzen sollte. „Wir entschieden uns für eine Dreiteilung“, berichtet Motsch.Auf jeden Fall sollten der Oberbürgermeister, damals Klaus Zeitler, Motsch selbst von Seiten der Verwaltung sowie Vertreter der Stadtratsfraktionen mitwirken. Auch die Verbän- de sollten beteiligt werden. Daneben wurden natürlich aktive Seniorinnen und Senioren eingebunden. Es gab tatsächlich einiges, was sich die Senioren wünschten, das bisher noch nicht so intensiv diskutiert worden war. „Das betraf zum Beispiel die Schwimmflächen in der Stadt“, so Motsch. Noch in den 1960er Jahren hatten die meisten Schu- len ein Schwimmbad. Doch das war zu kostenträchtig. Nach und nach wurden die Schwimmbäder geschlossen. Das tan-

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=