Seniorenwegweiser Stadt Würzburg

70 VII. Umgang mit Demenz leben können. Das Angebot reicht von Hilfen im Haushalt bis zur Grundpflege (Körperpflege, Hilfe beim Essen). Kostenträger hierfür ist in erster Linie die Pflegekasse, je nach Umfang des Pflegebedarfs ist eine Zuzahlung notwendig. Zudem bieten sie „häusliche Krankenpflege“ (Behandlungspflege) an, welche von examinierten Pflegefachkräften durchgeführt wird. Grundlage hierfür ist eine ärztliche Verordnung; die Kosten trägt die Krankenkasse (gegebenenfalls ist eine Zuzahlung erforderlich). Die häusliche Krankenpflege umfasst Tätigkeiten wie das Verabreichen von Medikamen- ten und Injektionen oder die Versorgung von Wunden. Alle Pflegedienste betreuen auch demenzerkrankte Patienten. Betreuungsgruppen zur Entlastung pflegender Angehöriger sind ein niedrigschwelliges ambulantes Angebot. Für einige Stunden am Tag werden die Betroffenen an ein bis zwei Tagen pro Woche in Gruppen beschäftigt und betreut. Aktivierungsangebote, die auf die Bedürfnisse der Kranken ausgerichtet sind, sowie die Betreuung durch geschulte Helfer sind Bestandteil des Programms. Die Betreuung wird durch ehrenamtliche Mitarbeitende geleistet und durch eine Fachkraft begleitet. Angehörigen- bzw. Selbsthilfegruppen bieten die Möglichkeit, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen, die sich in einer ähnlichen Pflegesituation befinden wie man Pflegebedarf und Betreuungsangebote Der Pflegebedarf für dementiell erkrankte Personen orientiert sich in erster Linie an den noch vorhandenen kognitiven Fähigkeiten. Je nach vorhandenen Ressourcen können die Betroffenen sich im Rahmen der Grundpflege oftmals unter Anleitung noch selbst versorgen. Vielfach kommen Hilfen wie das Anziehen und die Kontrolle der Nahrungsaufnahme hinzu. Ebenso ist seitens des Pflegepersonals darauf zu achten, dass die Demenzkranken genug Nahrung und Flüssigkeit aufnehmen. Der Pflegebedarf ist jedoch zwingend am individuellen Zustand des Betroffenen zu messen und nicht in bestimmten, festgelegten Kategorien messbar. Der Verlauf und die Symptome der Erkrankung können sehr individuell sein. Die Leistungen der sozialen Pflegeversicherung werden durch den Pflegegrad bestimmt. Die Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes (MD) legen diesen in einer Begutachtung fest. Es gibt eine Vielzahl von Entlastungsangebote für pflegende Angehörige, die je nach individuellem Bedarf und Krankheitsverlauf genutzt werden können: Die ambulanten Pflegedienste leisten einen oft unverzichtbaren Beitrag dazu, dass die Erkrankten weiterhin zu Hause © Photographee.eu · adobestock.com

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