Baubroschüre Landkreis Würzburg

29 9. Die Bauausführung 9.1 Rechte und Pflichten des Bauherrn bei der Bauausführung Bei der Ausführung des Bauvorhabens übernimmt der Bauherr verschiedene Verpflichtungen. Jedem Bescheid sind Bedingun- gen, Auflagen, Vorbehalte oder Hinweise beigefügt, die vom Bauherrn beachtet werden müssen. Der Beginn der Bauar- beiten, die Unterbrechung und die Nutzungsaufnahme nach Fertigstellung des Gebäudes sind dem Landratsamt jeweils zeitgerecht mitzuteilen. Der Baugenehmigung sind jeweils entsprechende und vorbereitete Formulare beigefügt. Sofern öffentliche Straßenflächen für die Durchführung der Baumaß- nahme in Anspruch genommen werden oder eine Absperrung errichtet werden soll, muss hierfür eine Sondererlaubnis beim Träger der Straßenbaulast – in der Regel der Gemeinde – ein- geholt werden. 9.2 Baubiologisch bauen – Energie einsparen Der Trend zu gesünderem Bauen ist unverkennbar. Die Ge- sundheitsgefährdung durch Baumaterialien und Bauweisen ist in den letzten Jahren stark diskutiert worden. Hier konn- ten immer häufiger Wirkungen nachgewiesen werden, die das Wohlbefinden der Bewohner deutlich beeinträchtigen oder gar gesundheitsschädlich sind. Die verstärkte Wachsamkeit der Öffentlichkeit gilt heute vor allem drei Gruppen von Baustoffen: 1) Schweb- und Faserstoffe aus bestimmten Materialien (Asbestfasern oder künstliche Mineralfasern) 2) Chemische Substanzen in Baustoffen (z. B. Formaldehyd in Spanplatten, Dämmstoffen, Belägen, Tapeten; PCP und Lindan in Holzschutzmitteln; Lösungsmittel in Farben, Lacken, Klebern etc.) 3) Strahlenexposition aus Baustoffen, z. B. Radon und seine Folgeprodukte. Gesundheitliche Beeinträchtigungen konnten sich vor allem deshalb einstellen, weil zum einen lange Zeit die Wirkungs­ zusammenhänge mancher gefährlicher Stoffe nicht bekannt wa- ren und zum anderen gerade im Hobby- und Heimwerkerbereich bei der Anwendung und Verarbeitung von Baustoffen manche Regeln nicht beachtet wurden, die dem Profi vertraut sind. Beim biologischen Bauen wird diese Linie weiterverfolgt, indem man sich verstärkt wieder den altbewährten Materialien wie Zie- gel, Holz, Naturstein, Kalk etc. zuwendet. Bauen mit Naturstoffen Dies gilt sowohl für den Rohbau, bei dem die Mauern wieder aus Ziegelsteinen gebaut und die Dächer mit Ziegelplatten ge- deckt werden, als auch für den Innenausbau, bei dem Holz- verkleidungen und Bodenbeläge aus Holz, Wolle, Keramik oder Linoleum verwendet werden. Glas Glas – ebenfalls ein reines Naturprodukt – ist zu einem der dominierenden Baustoffe geworden. Je höher der Glasanteil an der Fassadenfläche ist, desto größer ist auch der Gewinn an Licht, Sonne und Sonnenwärme für alle zum Süden orien- tierten Räume. Dadurch eröffnet sich eine neue Dimension des Wohnens mit der Behaglichkeit, gesteigertem Wohlbefinden und höherer Lebensqualität. Zudem spart die natürliche Heiz- kraft der Sonne Heizkosten.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=