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ein Brand die Mühle und das Lagerge-
bäude, das anschließend als Wohn-
haus neu errichtet wurde. Als die Silos
im Jahr 1947 aufgestockt wurden,
produzierte die Burgmühle jährlich
550 Tonnen Mehl. Die Kapazität stieg
durch die leistungsstärkeren Elektro-
motoren bis 1993 auf circa 12.000 Ton-
nen pro Jahr an. Der Betreiber der
bis dahin noch durch Wasserrad und
Elektromotoren betriebenen Mühle,
Horst-Dieter Engelke, stellte im Jahr
2003 den Mühlenbetrieb ein. Das
Mühlengebäude wurde im Jahr 2011
zu Wohnungen umgebaut und das
historische Mühlenrad restauriert.
Die Stiftsmühle
Gegenüber der Burgmühle im Nord-
westen der Stadt lag am Nordufer
der Lippe und damit außerhalb der
ursprünglichen Stadt – durch eine
Insel von der Burgmühle getrennt –
die Stiftsmühle. Zusammen mit einer
Mühle bei Benninghausen gehörte sie
seit seiner Gründung zum Damenstift
Cappel. Durch eine Ablösezahlung
an die Herren zur Lippe gingen die
Mühlen 1288 dann in das Eigentum
des Stifts über, weshalb die Mühle
fortan auch Cappeler Mühle genannt
wurde. Bis 1803 blieb die Stiftsmüh-
le Eigentum des Stifts Cappel und
ging infolge der Säkularisierung
beziehungsweise der Aufhebung
des Stifts an die Herren zur Lippe
als Landesherren über. Die Mühle
besaß seit 1809 drei Mahlgänge und
1209 Lippstadt und seineWassermühlen
wurde als Mahlmühle für Weizen und
Roggen sowie als Stampfmühle für
Graupen genutzt. Die sogenannte
kleine Mühle diente außerdem noch
als Lohmühle, brannte 1844 jedoch
vollständig ab und wurde daraufhin
wiederhergestellt. Im Laufe ihrer
Geschichte hatte die Mühle zahl-
reiche Pächter. Im Jahr 1854 erwarb
der Lohgerber Wilhelm Siegfried die
baufällig gewordene Stiftsmühle
(Siegfried-Mühle) und musste das
Gebäude sowie seine Mahlwerke mit
den drei Wasserrädern grundlegend
modernisieren. Unklar ist, wann die
Mühle ihren Betrieb einstellte. Die
Gebäude verfielen nach dem Zweiten
Weltkrieg nach und nach, sodass die
Mühle 1967 auf städtische Anweisung
hin abgerissen werden musste.
Die Stadtmühle
Die Stadtmühle lag westlich des
Lippertores am Südufer der Lippe und
wurde 1209 erstmals urkundlich er-
wähnt. Nachdem die Mühle 1366 von
Bernhard V. zur Lippe an Heinrich von
Dystedde als Erblehen vergeben wor-
den war, wurde die Mühle auch Dys-
tedder oder Disdes-Mühle genannt. In
den Jahren 1506 und 1520 erwarb die
Stadt die Rechte der beiden Pächter
an der Mühle und erweiterte die
bestehenden zwei Mahlgänge um
zwei weitere. Die Mühle wurde dann
offenbar weiter ausgebaut, denn
1788 bestanden drei Haupt- und zwei
Nebengänge, darunter eine Perlgrau-
zu einer Handelsmühle um, das heißt
Mehlherstellung aus eigenem Korn
sowie Zukauf und Handel mit Mehl.
Die Motorisierung hielt bereits 1871 in
Gestalt einer Dampfmaschine Einzug,
sodass die Wasserkraft unterstützt
wurde und fünf Mahlgänge eingerich-
tet werden konnten. Spätestens seit
1912 wechselte die Mühle mehrfach
ihre Besitzer. Im Jahr 1935 zerstörte
Idylle an der Siegfried-Mühle
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