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die Ungarneinfälle unterbrochen. Doch schon um das Jahr 1050

bestand in Kellberg wieder eine Kirche. Die gotische Steinkirche

wurde im Jahre 1450 vollendet.

Auf dem Schlossberg über der Erlau stand einst die Burg Erlstein, die

auch Schloss auf der Reut genannt wurde und den Watzmannsdorfern

wahrscheinlich alsMautstelle auf demalten Saumweg von Passau über

Niedersatzbach, Kellberg und das Figerbachtal nach Untergriesbach

diente. Zerstört wurde sie im Jahre 1367 in einer Fehde zwischen dem

Bischof Albert III. von Passau und dem Ritter Zacharias dem Haderer.

Eisenerz aus dem „Arzberg“ verhalf Kellberg um 1700 zu einer wirt-

schaftlichen Blütezeit. Zusätzlich entstand 1839 unweit des Dorfes

bei einer eisenhaltigen Quelle das sogenannte Stahlbad Kellberg. Seit

1969 ist der Ort staatlich anerkannter Erholungsort, dem im Dezem-

ber 1973 das Prädikat „Luftkurort“ verliehen wurde. Die landschaft-

liche Schönheit Kellbergs schätzte schon König Maximilian II., der

den Ort 1852 besuchte. Von der „Max-Höhe“ aus genießen auch

heute noch Gäste einen herrlichen Rundblick in den BayerischenWald,

Böhmerwald, Sauwald, Neuburger Wald und bei klarem Wetter auch

auf den Dachstein und in die Berchtesgadener Alpen. Bei dieser

Gelegenheit lassen sich dort 36 Kirchtürme zählen.

Das Stahlbad wurde im Jahre 1963 vom promovierten Mediziner und

Universitätsprofessor Franz Schedel rundum erneuert. Die onkologi-

sche Rehabilitationsklinik Prof. Schedel ist heute in ganz Deutschland

bekannt.

Eine moderne Gemeinde, die ihre Geschichte pflegt

Seit 1978 ist Thyrnau eine Einheitsgemeinde, die sich aus den frühe-

ren selbstständigen Gemeinden Thyrnau, Donauwetzdorf und Kellberg

sowie zugehörigen Ortschaften, Weilern und Einöden zusammensetzt.

Die moderne Wohnsiedlungsgemeinde mit Handwerks- und Indus­

triebetrieben, Landwirtschaft und Tourismus verfügt über eine gute

Infrastruktur. Neben der Gemeindeverwaltung mit Bauhof gibt es drei

Freiwillige Feuerwehren mit eigenen Fahrzeugen und Gerätehäusern,

Rot-Kreuz-Kolonnen, eine Grundschule, zwei Kindergärten sowie

verschiedene Sport- und Spielanlagen und einen Naturbadeweiher.

Besondere Attraktionen sind drei Reiterhöfe mit Reithallen, ein ex-

klusiver 24-Loch-Golfplatz sowie ein Hotel-Hallenschwimmbad. Be-

suchern steht in Kellberg ein Kurgästehaus mit Tourist-Information

und Leseraum zur Verfügung. Rund 700 Gästebetten bietet die Ge-

meinde Thyrnau ihren Kur- und Urlaubsgästen.

Freizeitmöglichkeiten gibt es viele in Thyrnau. Ein Wanderwegenetz

mit rund 100 Kilometer Länge führt genauso durch die Region, wie

der Donauradweg. Es gibt geführte Wanderungen und einen Wald-

lehrpfad. Wer mit Wünschelrute und Pendel arbeiten möchte, findet

in Thyrnau einen Radiästhesiepfad vor. Im Sommer lädt das Natur-

freibad in Raßbach zum Schwimmen ein, im Winter gibt es gespurte

Loipen. So ist Thyrnau in jeder Jahreszeit eine Reise wert.

Durch die vielfältigen Dorferneuerungsmaßnahmen ist Kellberg in den

vergangenen Jahren besonders attraktiv geworden. Der Ort hat sogar

ein eigenes Schmiedemuseum, das voller stummer Zeitzeugen des einst

blühenden Handwerks der Schmiedekunst steckt. Genau 717 Teile zählt

das Museum, darunter ein Schmiedefeuer, ein Granitgrand, zwei

Ambosse, eine Werkbank, Schraubstöcke, schwere Eisenketten und

Wagenräder. Darüber hinaus ist eine große Vielfalt von Werkzeugen

zum Formen der unterschiedlichsten Hufeisenformen ausgestellt. Die

Wände schmücken ein Stammbuch und Zeugnisse von Josef Höber,

dem ehemaligen Betreiber der Schmiede sowie alte Fotos.

Eine Steinzeit-Sammlung mit Funden aus demGemeindebereich kann

im Rathaus von Thyrnau besichtigt werden. Die Dokumentation über

„Bad Kellberg“ mit Exponaten aus den Jahren 1839 bis 1948 ist in

einer Vitrine im Kurgästehaus ausgestellt.

Die Gemeinde stellt sich vor