Wohnen & Leben / Portrait

Die Ortsteile von Belgern-Schildau stellen sich vor

Ammelgoßwitz

Der landwirtschaftlich geprägte Ortsteil Ammelgoßwitz wurde im Jahre 1235 erstmals erwähnt. Er entwickelte sich aus einem Einzelgut des Ortsadels. Das Herrenhaus des Anwesens besteht bis heute. Das Dorf liegt südlich von Belgern und westlich des großen Elbbogens am Rand der eingedeichten Elbwiesen. Seine zwei Hektar große Kiesgrube mit einer durchschnittlichen Tiefe zwischen 1,5 bis 1,8 Metern ist ein beliebtes Angelgewässer weitab aller Ortschaften – inmitten von Feldern und direkt am Elbdeich. Es ist über den internationalen Elbradwanderweg gut zu erreichen. Die Fische, die am meisten sind unter anderem Aal, Barsch, Hecht, Karpfen, Plötze, Rotfeder und Schleie. Durch die Kiesschichten des Elbtales korreliert der Wasserstand der Kiesgrube sehr stark mit dem Wasserstand der Elbe. Führt der Fluss Niedrigwasser kann es auch in der Kiesgrube zu einem sehr niedrigen Wasserstand kommen. Seit dem 1. Januar 2013 gehört Ammelgoßwitz zu Belgern-Schildau.

Belgern


Der mehr als tausend Jahre alte Ortsteil Belgern ist heute Sitz der Verwaltung der Gemeinde Belgern-Schildau. Das Rathaus wurde 1578 im Renaissancestil erbaut. Der Name Belgern leitet sich vom slawischen Belegora ab, was "weißer Berg" bedeutet und sich auf die Lage des Ortes auf einer Anhöhe des linken Elbufers bezieht. Bereits im Jahre 1610 wurde der fast sechs Meter hohe steinerne Roland als Zeichen der Stadt- und Marktrechte Belgerns errichtet. Es ist die einzig erhaltene Rolandstatue im Freistaat Sachsen. Zuvor gab es schon einen hölzernen Roland. Überragt wird der Ort von der Kirche Sankt Bartholomäus aus dem Jahr 1512. An einen Besuch Martin Luthers im Jahr 1522 erinnert ein Gedenkstein vor der Kirche. Das Oschatzer Tor ist als Teil der Stadtbefestigung erhalten. Traditionell findet in Belgern über Pfingsten das Stadt- und Schützenfest statt. Alljährlich zieht diese fröhliche Veranstaltung einige tausend Besucher in die Rolandstadt.

Bockwitz


Zwischen zwei großen Waldgebieten der Dahlener Heide liegt Bockwitz südwestlich von Belgern an der Straße 30. Erstmals im Jahre 1242 als Bucuwiz erwähnt und im 16. Jahrhundert zwischenzeitlich als Pockwitz bekannt, ist Bockwitz ein typisch sächsisches Straßenangerdorf. Die Häuser sind um eine langgestreckte Grünfläche in der Straßenmitte angeordnet. Der Straßenverkehr läuft auf beiden Seiten des Grünstreifens. Bockwitz ist umgeben vom Stollen-, Windmühlen-, Rosen- und Langenberg und gehörte Mitte des 16. Jahrhunderts ursprünglich zum Herrschaftsgebiet von Kloster Mühlberg. Die rund 200 Einwohner leben hauptsächlich von der Landwirtschaft und bewirtschaften gemeinsam 541 Hektar Land. Bereits am 1. Januar 1993 wurde Bockwitz nach Belgern eingemeindet und gehört schließlich seit dem 1. Januar 2013 zu Belgern-Schildau im Landkreis Nordsachsen.

Döbelitz


Die Felder der Gemarkung Döbelitz wurden jahrhundertelang bis ins Jahr 1945 von einem Rittergut und Bauern bewirtschaftet. Erstmals erwähnt wurde das Dorf im Jahre 1314 als Dewelicz. Bereits seit 1378 hatte die amtliche Behörde für den Ort ihren Sitz in Torgau. Damals lebten rund 40 Personen im Dorf, später wuchs Döbelitz auf knapp 300 Einwohner. Die Gemarkung hat eine Größe von 433 Hektar. Döbelitz ist ein sogenanntes Gassendorf und befindet sich nordwestlich von Belgern abseits der Bundesstraße 182 am Rand der westlichen Elbwiesen diesseits der Elbe gegenüber Köllitsch. Ein Gassendorf ist eine Dorfform aus dem Hoch- beziehungsweise Spätmittelalter. Einzelgassen sind einander zugeordnet und laufen sternförmig auf einem Dorfplatz zusammen. Diese Form war früher oft eine Ergänzung zu anderen Dorfformen. Döbelitz wurde am 1. Januar 1993 als Ortsteil in Belgern eingemeindet und gehört seit dem 1. Januar 2013 zu Belgern-Schildau.

Dröschkau


Geprägt von der Elbe, ihrem Verlauf und ihren jahreszeitlichen Veränderungen, liegt Dröschkau am linken Rand des sächsischen Elbtals. Das im Jahre 1119 erstmals als Tressgovve erwähnte Einzelgut und heutige Dorf erhebt sich auf einer sandigen, erhöhten Etage zwischen Riesa und Torgau. Einige Kilometer westlich führt die Bundesstraße 182 vorüber, die von den Einwohnern über Nebenstraßen erreicht wird. Veränderungen im Namen führten bereits im Jahre 1791 zur jetzigen Schreibweise Dröschkaus. Die Gemarkung ist 619 Hektar groß und wurde in einer Blockflur angelegt. Dabei handelt es sich um die älteste Form der Flurteilung. Das Freiland wird dabei in verschieden große Blöcke aufgeteilt. Die Blockflur war die typische Landaufteilungsform für Gutshöfe. Nach 1945 unterlag das Rittergut der Entwicklung der ostdeutschen Landwirtschaft. Seit dem 1. Januar 2013 ist Dröschkau ein Ortsteil der Stadt Belgern-Schildau.

Kaisa


Der Ortsname Kaisa entwickelte sich seit 1540 über Kosa und Kaysa zum heutigen Kaisa, das erst ab dem Jahre 1817 in der jetzt gültigen Schreibweise gebräuchlich wurde. Das Dorf befindet sich südlich von Belgern. Die Gemarkung grenzt nach Westen und Süden an die Dahlener Heide. Die Kreisstraße 8919 schließt en Ortsteil an das Verkehrsnetz der Region an. Das landwirtschaftlich geprägte Straßendorf nimmt eine Fläche von 354 Hektar Land ein. Kaisa ist ein sogenanntes Straßendorf, eine besondere Art des Reihendorfes. Die Höfe oder Hofstellen sind beim Straßendorf meist eng in regelmäßigen Abständen angelegt und unmittelbar mit den Wohngebäuden und Nebenanlagen wie Ställen, Scheunen, Mauern, Zäunen, Gärten am Verkehrsweg gelegen. Wie das Reihendorf, so ist auch das Straßendorf dadurch gekennzeichnet, dass jeweils am Anfang und am Ende des Straßendorfes noch weitere Hofstellen oder Wohngrundstücke errichtet werden können. In neuerer Zeit werden bei Bedarf oftmals parallel laufende Straßen gebaut.

Kobershain


Bereits 1500 wurde über die Pfarrkirche im Dorf Kobershain berichtet. Dem ursprünglichen Rittergut gesellte sich bald ein Straßendorf hinzu. Ab 1606 bewirtschaftete der Ortsadel mit Hilfe der ansässigen Bevölkerung 730 Hektar Nutzfläche. Das Dorf mit rund 400 Einwohnern wurde 1999 nach Schildau und am 1. Januar 2013 nach Belgern-Schildau eingemeindet. Neben der Pfarrkirche ist die Kobershainer Bockwindmühle besonders sehenswert. Dabei handelt es sich um den ältesten europäischen Windmühlentyp. Das gesamte Mühlenhaus steht auf einem einzelnen dicken Pfahl, der senkrecht in einem unterhalb der eigentlichen Mühle befindlichen hölzernen Stützgestell befestigt ist. Auf diesem sogenannten Bock kann die gesamte Mühlenmaschinerie mittels der Hebelwirkung des Außenbalkens in den Wind gedreht werden. Bei wechselnden Windrichtungen ist diese Methode allerdings sehr beschwerlich und daher nicht optimal.

Lausa


Der Dreißigjährige Krieg war das vorläufige Ende von Lausa. Die Schweden zerstörten das Dorf, das im Jahre 1251 als Lusene erstmals erwähnt wurde, im Jahr 1637 vollständig. Erst viele Jahre nach dem Krieg besiedelten Bauern den einstigen lockeren Bauernweiler mit 127 Hektar Land wieder in einer Blockflur. Die Kirche wurde im Jahre 1682 erneut aufgebaut. Sie besitzt einen mit Holzschindeln gedeckten Kirchturm, der eigenartigerweise eine Wetterfahne mit türkischem Halbmond trägt. Eine Legende spricht von einem Beutestück aus dem Türkenfeldzug. Wahrscheinlicher ist, dass der Halbmond an die Teilnahme sächsischer Truppen am Entsatz des 1683 von den Türken belagerten Wien erinnern soll, der zeitlich mit dem Wiederaufbau der Kirche zusammenfiel. Heute leben annähernd 300 Menschen in Lausa, das südwestlich von Belgern in der Dahlener Heide an der Kreisstraße 8919 liegt. Das Dorf wurde 1999 nach Belgern eingemeindet und gehört seit dem 1. Januar 2013 zu Belgern-Schildau.

Liebersee


Das Dorf Liebersee gehört zu den bedeutensten archäologischen Fundstellen Sachsens. Zwar wurde der sich am linken Rand des sächsischen Elbtals befindliche Ort zwischen Riesa und Torgau erst im Jahre 1251 erstmals urkundlich erwähnt, doch besiedelt ist die Region seit fast 2000 Jahren von unterschiedlichsten Kulturen. Westlich von Liebersee liegt auf rund vier Hektar Land ein Gräberfeld, aus dem rund 2000 Bestattungen von der jüngeren Bronzezeit bis zum Ende der Völkerwanderung geborgen werden konnten. Bei der Anlage einer Kartoffelmiete wurden im Jahre 1957 erste Brandgräber entdeckt. Bis in das Jahr 1998 hinein konnten immer wieder Urnenfelder freigelegt werden. Dabei entdeckten Archäologen vor allem Gräber der Lausitzer-Kultur, der Jastorf-Kultur sowie merowingerzeitliche Reihengrabgruppen, wobei der frühzeitliche Friedhof in der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts mehrere Jahrzehnte hindurch nicht genutzt wurde.

Mahitzschen


Von 1507 bis 1880 beherrschte das Rittergut Mahitzschen die 750 Hektar Land der Gemarkung. Rundherum entwickelte sich das Dorf mit bis zu rund 600 Einwohnern im Jahre 1950. Das Platzdorf Mahitzschen liegt nordwestlich der Stadt Belgern an der Bundesstraße 182 in der Beckwitz-Belgernsche Talsand-Ebene am östlichen Rand der Dahlener Heide und am Ausläufer eines Altarmes der Elbe. Im Gegensatz zu beispielsweise einem Straßendorf wurden die Höfe oder Hofstellen nicht linear entlang eines Verkehrswegs angelegt, sondern gruppierten sich um einen Platz, wie zum Beispiel um einen Anger. Diese zentral gelegene Freifläche wurde ursprünglich als geschützter Aufenthaltsort für größere Nutztiere in der Nacht gebraucht, die sich tagsüber außerhalb des Dorfes befanden. Später erfolgte an diesem Ort teilweise die Bebauung mit von der Allgemeinheit genutzten Gebäuden, zum Beispiel der Dorfkirche. Auch Teiche wurden hier oftmals angelegt. Heute leben in Mahitzschen noch rund 300 Menschen.

Neußen


Vor mehr als tausend Jahren wurde das Straßendorf Neußen im Jahre 1004 erstmals erwähnt. Ursprünglich hieß es Nisene. Seit dem Jahre 1529 ist im Ort südöstlich von Belgern eine Pfarrkirche nachgewiesen. Die von Bauern bewirtschaftete Gemarkung umfasst 679 Hektar und wird von Wäldern der Dahlener Heide nördlich und westlich begrenzt. Heute leben noch circa 300 Menschen in Neußen. Der Ort ist über die Staatsstraße 30 zu erreichen. Rund zwei Kilometer südlich des Ortes befindet sich das Forsthaus Dröschkau, ein Veranstaltungs- und Tagungshotel für bis zu 300 Personen. Im 17. Jahrhundert richtete die Gutsbesitzerfamilie von Heynitz an dieser Stelle eine Sommerresidenz ein. Inmitten des Dröschkauer Forstes ließ sie einen englischen Park gestalten und legte in der Nähe ihre Familiengruft an. Nach der Enteignung wurde das Forsthaus als Ferienlager genutzt. Ein Teil des Heynitzschen Gutes baute die Gemeinde zu DDR-Zeiten zum Kulturhaus aus. Ein Ausflugslokal mit Hotel etablierte sich nach 1989.

Oelzschau


Ein schlossähnliches Herrenhaus ist das Wahrzeichen von Oelzschau. Die frühere Gutssiedlung verfügt über 566 Hektar Land und wurde erstmals 1251 mit dem Namen Vis erwähnt. Im Jahre 1589 hieß es dann Olbzsch und ab 1791 schließlich Oelzschau. In früheren Jahren war der Ort zunächst Rittergut, später Kammergut. Das Dorf wurde 1950 nach Wohlau eingemeindet. Seit dem 1. Januar 2013 ist es Teil der Stadt Belgern-Schildau. Das Herrenhaus diente den adligen Besitzern des Guts als Wohngebäude. Es ist zwar schlossähnlich gestaltet und wurde auch immer wieder so genannt. Doch solange es nicht vom Landesherren bewohnt wurde, handelte es sich schlicht um ein Herrenhaus, von dem aus das Gut verwaltet wurde. Später wurde das Herrenhaus von Oelzschau als Schule umfunktoioniert. Derzeit leben noch rund 200 Menschen im Dorf, das sich in der Belgern-Mühlberg Elbe-Aue am Ostrand der Dahlener Heide westlich der Bundesstraße 182 und südlich von Belgern befindet.

Plotha


Plotha wurde als Gutssiedlung Plote erstmals im Jahre 1251 erwähnt. Einige Jahrzehnte später wurde von dem Herrensitz eines Ritterguts berichtet, dann von einem Edelhof und schließlich von einem Vorwerk. Das weist auf eine Befestigungsanlage hin, denn die zugehörigen landwirtschaftlichen Güter außerhalb einer solchen Anlage oder Burg wurden ursprünglich als „Vorwerk“ bezeichnet. Später wurde die Bezeichnung allerdings allgemein üblich für Gutshöfe mit Gutsbetrieb oder auch entfernt liegende Zweigbetriebe größerer Güter. Die ehemalige Gutssiedlung Plotha liegt südlich des Liebersees, am westlichen Rand der Elbverdeichung und östlich der Bundesstraße 182 südöstlich von Belgern. Der Landwirtschaftsbetrieb unterlag nach 1945 der Entwicklung der Landwirtschaft in Ostdeutschland. In Plotha leben rund 100 Einwohner. Seit 1996 gehört der ländliche Ort zu Belgern, seit dem 1. Januar 2013 ist der Ort Teil von Belgern-Schildau.

Probsthain


Das locker angelegte Straßendorf Probsthain wurde im Jahre 1201 erstmals als Proftshayn erwähnt. Der Ort liegt nordwestlich der Gneisenaustadt Schildau in einem Ackerbaugebiet. Die Landgemeinde besitzt eine Gelängeflur mit 472 Hektar Land am Nordwestrand der Dahlener Heide. Bei der Gelängeflur wurden relativ gleichmäßig und parallel zueinander verlaufende Parzellen nach dem ursprünglichen Feldmaß einer Breite von vier Ruten bemessen. Die Parzellenlänge variierte, Kurz- und Langstreifenfluren waren möglich. Angelegt wurde dieser spezielle Flurtyp meist in hügeligen Gebieten. Über Ortsverbindungsstraßen ist Probsthain an die Staatsstraße 16 angeschlossen. Die Bauern im landwirtschaftlich geprägten Dorf gingen nach 1945 den Weg der ostdeutschen Landwirtschaft. Im Jahre 1994 wurde Probsthain nach Schildau eingemeindet und gehört seit dem 1. Januar 2013 zur Stadt Belgern-Schildau. In Probsthain leben rund 300 Menschen.

Schildau


Die Industrialisierung im 19. Jahrhunderts hat Schildau fast nicht berührt. Weitab großer Verkehrswege und fast bar jeglicher Rohstoffvorkommen, behielt der Ort seinen ländlichen Charakter weitgehend bis heute. Bekannt wurde Schildau dennoch - als Stadt der berühmten Schildbürger und  als Gneisenaustadt. Der Militärreformer des preußischen Heeres und Initiator der Volksbewegung gegen die Herrschaft Napoleons, Neidhardt von Gneisenau, wurde hier im Jahre 1760 geboren. Der Schildbürgerwanderweg erzählt auf zwölf Tafeln an historischen Orten die Geschichte der Schildbürger, die sich dumm stellten, um nicht aufgrund ihrer vielerorts gerühmten Intelligenz in fremde Dienste treten zu müssen. Am nördlichen Rand der Dahlener Heide gelegen, bietet Schildau neben historischen Bezügen mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten auch einen Anziehungspunkt für Ausflügler und Erholungsuchende. Ein viel besuchter Ausflugsort ist der Schildberg als höchste Erhebung des Landkreises Torgau-Oschatz.

Seydewitz


Das Gassendorf Seydewitz liegt an der sächsisch-brandenburgischen Grenze südwestlich der Stadt Mühlberg/Elbe. Eine Elbbrücke verbindet hier zwischen den Ortsteilen Seydewitz und Staritz die Bundesländer Sachen und Brandenburg in Richtung Mühlberg/Elbe. Am Dorf vorbei verläuft die Bundesstraße 182 in der Belgern-Mühlberg Elbe-Aue. Erstmals erwähnt wurde der heutige Ortsteil von Belgern-Schildau im Jahre 1251 unter dem damaligen Namen Sydewicz. Ab 1816 wurde das Dorf Seydewitz genannt. Die umliegenden 379 Hektar Land wurden von einem Gut bewirtschaftet, das nach 1945 auch den Weg der ostdeutschen Landwirtschaft gehen musste. Für Seydewitz befand sich die amtliche Behörde zuerst in Torgau, eine Zeit in Mühlberg/Elbe und heute wieder in Torgau. 1950 erfolgte die Eingemeindung nach Wohlau, nach Belgern dann im Jahre 1994. Seit dem 1. Januar 2013 gehört Seydewitz zu Belgern-Schildau.

Sitzenroda


Mit rund 1100 Einwohner ist Sitzenroda einer der größeren Ortsteile der Stadt Belgern-Schildau. Der Ort erstreckt sich auf einer Länge von dreieinhalb Kilometern und wird in Ober- und Unterdorf unterteilt. Im Oberdorf ziehen sich die Höfe rechts und links der Straße hin. Das Unterdorf ist das Zentrum für Schule, Kindergarten, Einkaufsmöglichkeiten und Vereinshaus. Der größte Arbeitgeber des Ortes ist das Wohnheim „St. Marien“, eine Einrichtung des Christlichen Sozialwerks für geistig behinderte Menschen. Sitzenroda liegt 15 Kilometer südlich von Torgau und 20 Kilometer nördlich von Oschatz. Die Johann Friedrich von Schönberg-Linde erinnert an den Autor der Schildbürgergeschichten, der hier im Jahre 1543 geboren wurde. Der Legende nach wurde Sitzenroda von den ersten Siedlern benannt, die ein Stück Wald rodeten (roda) und sich an dieser Stelle niederließen (sitzen). Tatsächlich leitet sich das Wort Sitzen vom Grafen Sizzo III. von Schwarzburg-Käfernburg ab, der die Siedlung gegründet haben soll.

Staritz


Das Straßendorf Staritz liegt an der Bundesstraße 182 westlich des Liebersees und der Elbe sowie östlich der Dahlener Heide und südöstlich von Belgern. Der Name des Ortsteils hat sich seit der erstmaligen Erwähnung im Jahre 1119 nur unwesentlich in seiner Schreibweise verändert und wurde lediglich vom früheren Stariz um ein „t“ erweitert. Seit 1500 verfügt das Dorf über eine Pfarrkirche, also die Hauptkirche einer Kirchengemeinde, in die Nachbargemeinden eingepfarrt sind. Die Bauern des landwirtschaftlich geprägten Dorfes gingen nach 1945 den ostdeutschen Weg der Landwirtschaft. Die übergeordnete Behörde saß in Torgau, zwischenzeitlich in Mühlberg/Elbe und heute wieder in Torgau. Zwischen den Dörfern Staritz und Seydewitz verbindet eine Elbbrücke Sachsen und Brandenburg in Richtung Mühlberg/Elbe. Die Gemarkung umfasst 364 Hektar Land. Rund 300 Einwohner leben in Staritz. Seit dem 1. Januar 2013 gehört Staritz zur Stadt Belgern-Schildau.

Taura


Taura ist mit insgesamt 1142 Hektar Fläche eine landwirtschaftlich geprägte Landgemeinde. Erstmals wurde das Dorf im Jahre 1198 mit dem Namen Henricus Turowe erwähnt. Der weilerartige Ortsteil befindet sich etwa drei Kilometer südlich des Ortsteils Beckwitz an der Staatsstraße 24. Die Gemarkung des sogenannten Platzdorfes wird halbkreisförmig von Wäldern der Dahlener Heide umschlossen. Die amtliche Behörde befindet sich seit 1551 in Torgau. Im Ortsteil Taura befindet sich der Sitz des Forstbezirks Taura. Er ist Teil des Staatsbetriebs Sachsenforst, der sich auf einer Fläche von 1770 Quadratkilometern erstreckt und weite Teile der Dahlener Heide und der Dübener Heide umfasst. Der Forstbezirk wird von den Flüssen Elbe und Mulde durchflossen. In ihm liegen unter anderem die Städte Delitzsch, Eilenburg, Bad Düben, Torgau, Dommitzsch, Belgern-Schildau und Dahlen. Seit dem 1. Januar 2013 gehört Taura zur Stadt Belgern-Schildau.

Wohlau


Das Gassendorf Wohlau mit Blockflur liegt im Gebiet Belgern-Mühlberg Elbe-Aue am Ostrand der Dahlener Heide westlich der Bundesstraße 182 und der Elbe. Erstmals wurde das ländlich geprägte Dorf im Jahre 1314 als Wolov erwähnt. Rund 180 Jahre später hieß der Ort dann Wolow. Ab 1520 wurde das Dorf verlassen und mehr als zwei Jahrhunderte wüst, bevor es ab dem Jahre 1768 als Wohlau neu besiedelt wurde. Rund 300 Menschen leben heute noch im Dorf. Sie sind nach Staritz eingepfarrt und gehörten zur dortigen Pfarrkirche. Die Kreisstraße 8924 führt durch den ländlichen Raum und den Ort. Zunächst befand sich die übergeordnete Behörde in Torgau, dann in Mühlberg/Elbe und ist heute wieder in Torgau. Nach 1945 gingen die Landwirte den ostdeutschen Weg der Landwirtschaft. Im Jahre 1950 wurden Oelzschau und Seydewitz nach Wohlau eingemeindet. Seit dem 1. Januar 2013 gehört Wohlau als Ortsteil zur Stadt Belgern-Schildau.

 

Bildquelle: Wikipedia, Autor/Photograph: Jwaller

Datum der Veröffentlichung: 18.03.2014

Sachsen, Nordsachsen, Limburg an der Lahn

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