Deutsch:
Hebammenturm:
Der Turm der Frau, die den Kindern auf die Welt half.

Englisch:
Hebammenturm:
This was the tower of the midwife.

Französisch:
Hebammenturm:
La tour de la <<sage-femme>> (la femme qui aidait pendant la naissance).

Italienisch:
Hebammenturm:
Questa torre era l'appartamento dell'ostetrica.

Vom Lenbachplatz aus liegt in östlicher Richtung den Karpfenturm mit einem Durchlass zum Stadtwall. Vom eigentlichen Turm sind nur noch Andeutungen im Verlauf der Stadtmauer und im Fundament erkennbar, geschichtlich ist nichts überliefert.
Erstmals erwähnt wurde der Turm um 1800 als Wohn- u. Arbeitsstätte der „Unter Hebamm“. Im 19. Jahrhunderts bewohnte die Familie Reisner lange Zeit den „Turm“. Joseph Reisner verdiente als staatlicher Lottokollekteur seinen Lebensunterhalt und leitete zudem als Chorregent ein halbes Jahrhundert lang den Kirchenchor. Seiner Frau Maria Kreszentia half als Hebamme vielen Schrobenhausenern ans Licht der Welt, deren Eintritt in das Erdenleben wurde von der Wohnung des Türmers im nicht mehr existierenden Frauenturm mit Fanfaren verkündet.
„Wenn eine Kindstaufe war, so wurde der Zug immer von einer Schar Kinder begleitet, die sich um die Ehre stritte, das Häubchen oder das Jöppelchen des Täuflings während der heiligen Handlung zu halten. Die Kerze durfte natürlich nur das Brüderchen oder Schwesterchen tragen. Bei solcher Gelegenheit wurde von der alten Türmerwohnung am Frauenturm herunter geblasen, und die mindere oder stärkere Musik war der Maßstab, ob ein reicher oder ein geringerer Sterblicher das Licht der Welt erblickte.“
Seit dem Jahr 2000 hat wieder eine Hebamme ihre Praxis dort eingerichtet mit einem Beratungs- u. Untersuchungsraum im Erdgeschoss.

http://www.suite101.de/content/die-stadttuerme-von-schrobenhausen---10-der-hebammenturm-a98200