Energiesparendes Sanieren und Bauen in Aachen

39 III. Haustechnik III. Haustechnik Auch das eigene Verhalten beeinflusst die Heizkosten. 1. Heizsysteme Ungefähr 90 Prozent des Energieverbrauchs benötigt ein Durchschnittshaushalt für Heizung undWarmwasserbereitung. Nur etwa zehn Prozent fallen auf strombetriebene Geräte, Licht und dergleichen. Entscheidend für die konkrete Höhe des Heizenergieverbrauchs und damit für die Heizkosten sind vor allem diese Aspekte: • • Wie viel Wärme entweicht durch Dach, Decken, Außenwände und Fenster? Je besser das Gebäude gedämmt ist (siehe auch Abschnitt II. Gebäudehülle), desto weniger Wärme muss die Heizung produzieren. • • Wie alt ist das Heizsystem und wie effizient arbeitet es? • • Wie viel Wärme geht bei der Verteilung der Wärme im Gebäude verloren (zum Beispiel über ungedämmte Rohrleitungen)? • • Wie effizient wird das warme Wasser für Bad und Küche bereitet und verteilt? • • Wie teuer ist der Energieträger des Heizsystems (Öl, Gas, Holz oder Strom)? • • Und nicht zuletzt: Wie ist das eigene Verhalten beim Heizen, Lüften, Duschen oder Baden? Die Antworten auf diese Fragen fallen je nach Bewohner*innen und Gebäude sehr unterschiedlich aus. Hinzu kommt, dass viele Menschen die Effizienz ihres Heizsystems nicht beurteilen können. Es gilt also auch hier: Holen Sie sich Rat von fachkundigen Personen und lassen Sie das bestehende System als Ganzes analysieren. Beziehen Sie dabei Ihre eigenen Bedürfnisse und Zukunftspläne mit ein. Ist ein vorzeitiger Austausch des Heizkessels sinnvoll? Eine Heizungsanlage soll wirtschaftlich arbeiten und die Umwelt möglichst wenig belasten. Auch wenn ein Gerät nicht defekt ist, kann eine Modernisierung sinnvoll sein. Dies sind einige Beispiele für solche Anlässe: • • Die Anlage ist über 20 Jahre alt. Die Heiztechnik hat sich in allen Bereichen technisch weiterentwickelt. • • Die Heizkosten sind besonders hoch (vielleicht auch trotz guter Dämmung der Gebäudehülle). • • Der Heizkessel passt nicht mehr zum Gebäude (z. B. nach einer umfangreichen Sanierung), d. h. er hat eine zu große Heizleistung, die nicht mehr benötigt wird. • • Der Energieträger soll gewechselt werden, weil er teuer und / oder umweltschädlich ist. Es können auch gesetzliche Vorgaben sein, die einen vorzeitigen Austausch notwendig machen (s.a. Kapitel I.4). Die richtige Wahl treffen Das Heizsystem sollte zum Gebäude und zu den Bewohnern passen. Das gilt für alle Komponenten des Systems: Wärmeerzeuger Alte Heizkessel – dieser ist von 1980 – verschwenden Energie. Außerdem belasten sie die Umwelt und Ihren Geldbeutel. (Heizkessel), Wärmeverteilung (Pumpe, Rohre) und Wärmeübertragung (Heizkörper bzw. Heizflächen im Fußboden oder der Wand) müssen aufeinander abgestimmt sein. Häufig gehört auch die Warmwassererzeugung dazu, wenn sie zentral erfolgt (s.a. Kapitel III.6). Zu berücksichtigen sind außerdem der aktuelle bzw. zukünftige energetische Zustand des Gebäudes (bei geplanten Sanierungsmaßnahmen, die den Energiebedarf beeinflussen) und weitere absehbare Änderungen (z. B. bei der Bewohnerschaft). Moderne Heiztechniken sind in den letzten Jahren deutlich effizienter und schadstoffärmer geworden, aber auch technisch anspruchsvoller. Es sind geschulte Fachleute erforderlich, um Planung und Einbau fachgerecht durchzuführen sowie einen optimalen Betrieb zu gewährleisten.

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