Energiesparendes Sanieren und Bauen in Aachen

57 III. Haustechnik aufeinander abgestimmt werden müssen. Die Regeltechnik kann häufig nicht vom Nutzer selbst, sondern muss in Zusammenarbeit mit einer Fachkraft eingestellt werden. Für den Einsatz von thermischen Solaranlagen ist ein zentrales System zwingende Voraussetzung. Bei einigen anderen Heiztechniken, wie zum Beispiel BHKW, ermöglicht die Einbeziehung der zentralen Warmwasserbereitung einen wirtschaftlicheren Betrieb der Heiztechnik. Eine effiziente Warmwasserbereitung kann unter bestimmten Voraussetzungen gefördert werden, in der Regel im Zusammenhang mit weiteren Maßnahmen (zum Beispiel Errichtung einer thermischen Solaranlage oder Austausch des Heizkessels, s.a. Kapitel IV). 7. Optimierte Wärmeverteilung Die meisten Heizsysteme in Wohngebäuden funktionieren nach diesem Prinzip: Wasser wird vom Heizkessel erhitzt und das heiße Wasser wird über Rohrleitungen in die Heizflächen (Heizkörper, Heizschlangen) gepumpt. Ein effizienter Heizkessel – also der Wärmeerzeuger – ist für die meisten selbstverständlich, während die Wärmeverteilung eher vernachlässigt wird. Die Wärmeverteilung ist ebenso wichtig wie die Wärmeerzeugung und sollte vor allem bei der Modernisierung der Heiztechnik berücksichtigt werden. Die Optimierung der Wärmeverteilung kann auch ein bestehendes Heizsystem mit „altem“ Heizkessel deutlich komfortabler und sparsamer machen. Was gehört zur Wärmeverteilung? Bei üblichen Zentralheizungen ist das harmonische Zusammenspiel dieser Bestandteile wichtig: • • Heizkreis: In Rohrleitungen fließt das Heizwasser vom Heizkessel zu den Heizflächen („Vorlauf“) und von dort wieder zurück („Rücklauf“). Bei größeren Gebäuden oder bei gleich- zeitiger Nutzung von Heizkörpern und Fußbodenheizung gibt es zwei oder mehrere solcher Heizkreise. • • Pumpe: Für jeden Heizkreis gibt es eine elektrische Umwälzpumpe, die das Wasser durch die Rohre pumpt. Je höher die Leistung (angegeben in Watt) und je länger die Laufzeit, desto höher ist der Stromverbrauch. • • Heizflächen: Über diese wird die Wärme an die Raumluft übertragen. Es sind Heizkörper oder – bei Flächenheizungen – Heizschlangen, die in der Wand oder dem Fußboden liegen. Wand- und Fußbodenheizungen benötigen deutlich geringere Heizwasser-Temperaturen als Heizkörper. Darüber hinaus gehören bestimmte Armaturen, Ausdehnungsgefäße und ggf. Filter zum System der Wärmeverteilung. Alles zusammen wird von der Regeltechnik des Heizkessels größtenteils zentral gesteuert und kann vom Bewohner am Heizkörper- oder Raumthermostat nachreguliert werden. Viele Systeme funktionieren zwar, aber mit unnötig hohem Energieverbrauch. Sinnvolle Maßnahmen, welche die Wärmeverteilung sparsamer und komfor- tabler gestalten können, werden im Folgenden dargestellt. Hydraulischer Abgleich Der hydraulische Abgleich hat das Ziel, dass alle Heizflächen im Gebäude mit der optimalenWassermenge versorgt werden. Dadurch kann sowohl Pumpenstrom als auch Brennstoff gespart werden. Ohne den hydraulischen Abgleich würden Heizflächen, die näher am Heizkessel liegen, besser versorgt werden als weiter entfernte. Ein hydraulischer Abgleich gehört bei einer kompletten Erneuerung der Heizungsanlage (Kesseltausch) selbstverständlich dazu. Er sollte darüber hinaus durchgeführt werden, wenn … Frischwasserstation in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses (hier ohne Abdeckung)

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