Energiesparendes Sanieren und Bauen in Aachen

79 IX. Neubau Zertifizierungen für Gebäude Wer sichergehen möchte, dass der angestrebte Energiestandard auch erreicht wird, kann das Gebäude zertifizieren lassen. Dabei überprüft eine vom Bauherren*innen oder Architekten*innen beauftragte Stelle unter anderem die Berechnungen und Planungsunterlagen. Die Kriterien und Anforderungen, die den Zertifizierungen zugrunde liegen, sind in jedem Fall als „Checkliste“ in der Planungsphase hilfreich. Zwei bekannte Beispiele für Zertifizierungen sind: • • Das DGNB- Gütesiegel (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) beinhaltet zahlreiche Profile, z. B. Profil „Neubau kleine Wohngebäude (NKW)“ für Gebäude mit weniger als sechs Wohnungen. Je nach Standard werden Siegel in Platin, Gold und Silber vergeben (Bronze nur für Bestandsgebäude). • • Die Passivhaus-Zertifizierung vergibt das Passivhaus Institut in Darmstadt für Neubauten in drei Klassen„Classic, Plus und Premium“. Zudem zertifiziert das Institut auch einzelne Passivhaus-Produkte und -Komponenten. Über Zertifizierungen und Gütesiegel von Baumaterialien lesen Sie im Kapitel Dämmung undWie sanieren?. Kosten und Wirtschaftlichkeit Für die meisten Menschen ein besonders wichtiges Thema: Was „rechnet sich“ in welchem Zeitraum? Pauschale Aussagen dazu sind problematisch, weil Bauvorhaben sehr unterschiedliche Voraussetzungen und Bedingungen haben können. Gleichzeitig sind die Kriterien für die Berechnung von Wirtschaftlichkeit vielfältig und veränderbar, wie beispielsweise die voraussichtliche Steigerung von Energiepreisen. Nicht zuletzt spielen persönliche Prioritäten eine Rolle bei der Bewertung von Kosten: Manche geben gerne Geld für eine große Garage oder besondere Bodenfliesen aus, während andere lieber die Kosten für ein vollständiges „Smart Home“ fest einplanen. Zum Themenfeld „Energie“ kann man diese grundsätzlichen Aussagen treffen: Je höher der energetische Standard, • • … desto niedriger sind die Betriebskosten (laufende Energie- bzw. Heizkosten). • • … desto höher sind die Baukosten. Der Planungs- und Ausführungsaufwand kann durch die frühzeitige Einbindung von erfahrenen fachkundigen Personen verschiedener Disziplinen deutlich reduziert werden (interdisziplinäres Arbeiten). • • … desto besser ist die staatliche Förderung. • • … desto geringer können die Lebenszykluskosten des Gebäudes sein, wenn gleichzeitig auf weitere Kriterien – beispielsweise nachhaltige Bauweise und Baumaterialien – geachtet wird. Energetisch optimierte Gebäude können also insgesamt wirtschaftlicher sein, auch wenn die Errichtung zunächst teurer ist. Die Errichtung eines energetisch optimierten Neubaus kann unter bestimmten Voraussetzungen gefördert werden. Der Einsatz bestimmter Heiz- und Haustechnik ist ggf. zusätzlich förderfähig (s.a. Kapitel IV). ©H_Ko / AdobeStock

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