Willkommen in Bad Blankenburg Informationsbroschüre

4 dass Kinder wie Gartenblumen Pflege und Aufmerksamkeit für ihre Entfaltung benötigen, fiel Fröbel der treffende Name „Kindergarten“ ein. Im Rathaussaal (heute „Fröbelsaal“) kam es am 28.06.1840 zur Gründungsveranstaltung des „Allgemeinen Deutschen Kindergartens“. Außer der Vorstellung des Begriffs legte Fröbel den Plan für seine Stiftung vor. Neben der Spiel- und Beschäftigungsanstalt wollte er ein Seminar zur Ausbildung von Kindergärtnerinnen und Frauenvereinen „zur Pflege der frühesten und ersten Kindheit“ gründen. In der Folgezeit ver- breitete Fröbel seine Ideen weiter. Während der deutschen Revolution 1848 / 49 erreichten sie ihren vorläufigen Höhe- punkt. Im Zuge der nachrevolutionären Restauration gerieten die Kindergärten Fröbels in den Verdacht staatsgefährdend zu wirken und wurden in Preußen verboten. Am 21.06.1852 starb Fröbel in Marienthal ohne die Aufhebung des Verbotes miterlebt zu haben. In Bad Blankenburg können die Wirkungsstätten des Päda­ gogen anhand der „Fröbelspur“ verfolgt werden. Dazu gehören das Rathaus, sein Wohnhaus, das Magazin, Fröbels Geschäftshaus, das Fröbelmuseum, der Kindergarten Fröbel- haus, die Gedenktafel für seine verstorbene Frau Wilhelmine sowie Fröbeldenkmale. Das Denkmal am Fröbelblick und der Baropturm als Ausflugsziele gehen auch unmittelbar auf sein Wirken und das seiner Mitstreiter zurück. Fröbel-Dekade Unter dem Titel „Fröbel-Dekade“ organisieren Fröbelstätten, Museen, Kindereinrichtungen und Fröbel-Liebhaber aus Bad Blankenburg, Oberweißbach, Rudolstadt und Bad Liebenstein im Zusammenschluss als Fröbel-Kreis über einen Zeitraum von zehn Jahren Projekte und Veranstaltungen, die dazu bei­ tragen sollen, den Namen und die Philosophie des berühmten Pädagogen in das Bewusstsein Thüringens und Deutschlands zu rücken. In Bad Blankenburg kann der Gast eines der ersten umge- setzten Projekte der Fröbel-Dekade erleben. Die Fröbelspur verbindet Wirkungsstätten des Pädagogen. Über einen vor Unser Städtchen ist eng mit dem Namen Friedrich Fröbel ver- bunden. 1837 kam der Pädagoge, 55-jährig, in das damalige Blankenburg und begann mit der Herstellung von Spiel­ materialien. Schon zuvor hatte er sich in Theorie und Praxis mit der Erziehung und Bildung von Kleinkindern beschäftigt. Seine Spielgaben (zu den bekanntesten gehören Kugel, Walze und Würfel) zieren heute in Denkmalform verschiedene Stellen der Stadt und Umgebung. 1782 in Oberweißbach geboren stieß Fröbel während Aus­ bildung und Studium zur Pädagogik und war so selbst Schüler bei dem Schweizer Pestalozzi. An den Befreiungs- kriegen gegen die napoleonische Fremdherrschaft nahm er 1813 / 14 als Freiwilliger im Lützowschen Freikorps teil, wo er seine späteren Mitstreiter Wilhelm Middendorff und Heinrich Langethal kennen lernte. Dann, im Jahre 1817, errichtete Fröbel eine „Allgemeine deutsche Erziehungsanstalt“ im unweit von Bad Blankenburg gelegenen Keilhau. Nachdem er mit seinen Ideen im reaktionären Deutschland scheiterte, leitete er Einrichtungen in der Schweiz bevor er 1837 nach Blankenburg kam. Fröbel lebte hier von 1837 – 1844 in der ehemaligen Pulver­ mühle Bahnhofstraße, Ecke Prießnitzstraße am Schwarzaufer gegenüber der damaligen Bleichwiese, auf der sich heute die Stadthalle befindet. Sein Geschäftshaus lag in der Bahnhof- straße stadteinwärts, wo er eine „Autodidaktische Anstalt“ eröffnete, die später als „Anstalt zur Pflege des Beschäfti- gungstriebes für Kindheit und Jugend“ firmierte. Hier wurden die Spielgaben nach Fröbel‘s Entwürfen hergestellt und im Magazin in der Unteren Marktstraße gelagert. Allein dies machte den Pädagogen hier schon so populär, dass ihm am 21.04.1839 die Ehrenbürgerwürde unserer Stadt verliehen wurde. Im Juni desselben Jahres eröffnete er im „Haus über dem Keller“ (heute Friedrich-Fröbel-Museum) eine „Spiel- und Beschäftigungsanstalt“. Während einer seiner ausgedehnten Wanderungen, am heutigen „Fröbel­ blick“ stehend, kam ihm, der Überlieferung zufolge, der Gedanke für seine neue Einrichtung. Auf die vielen kleinen, gartenbunten Felder blickend und bewusst der Tatsache, Fröbelstadt Bad Blankenburg – Die Wiege des Kindergartens Fröbelblick DIE STADT BAD BLANKENBURG

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