Leben, Wohnen und Erholen in der Gemeinde Bad Zwesten

Synagoge © Selina Schäfer Gutshof in Betzigerode © Google Maps © Mike Lauer mehrere Scheunen. Die ehemalige Kapelle des Gutes wurde ebenfalls zu einem Wohngebäude umgebaut. Der gesamte Unterhof mit Stall, kleinem Wohnhaus, Backhaus und einer Remise musste vor einigen Jahren dem Ausbau der Straße weichen. „ „Alte Pfarrei In dem Kulturdenkmal der Alten Pfarrei Niederurff finden seit 1997 kulturelle Veranstaltungen statt. Das ehemalige Pfarrhaus wurde erstmals 1445 erwähnt. Das Bauwerk selbst entspricht in seiner jetzigen Form dem Biedermeierstil. Es ist aus ursprünglich zwei Gebäuden entstanden und wurde mehrmals umgebaut. Der jetzige Besitzer nahm unter Berücksichtigung von denkmalpflegerischen und baubiologischen Gesichtspunkten ab 1990 eine umfangreiche Sanierung vor. So wurde z. B. der historische Lehm wiederverwendet und damit die Gefache verputzt. Eine Besonderheit sind die Fledermausgauben im Dach, die selten vorkommen. Da die Pfarrer und deren Familien sich in der Vergangenheit selbst versorgen mussten, gehörten zum Anwesen neben dem ursprünglichen Wohnhaus auch eine Scheune und Stallungen. Im Innenhof befindet sich ein aus massiven Sandsteinen gesetzter Schweinestall mit Boxen für die Tiere. Über eine raffinierte Wasserführung wurde die Gülle aus dem Mist aufgefangen. Die ehemalige Scheune bietet großzügige Räume für kulturelle Veranstaltungen. Der Eingang zur Kunstgalerie, einst ein Pferdestall, wurde aus massiven Sandsteinen wiederhergestellt. Hier und in den darüber liegenden Räumen, wo früher Heu und Getreide lagerten, finden regelmäßig wechselnde Ausstellungen heimischer und internationaler Künstler statt. Neben Pogrome, zwar geplündert, aber nicht angezündet. Durch die enge Bauweise wollte man keinen Brand riskieren. Die Synagoge stand an der Stelle, an der sich heute das Wohn- und Geschäftshaus Schulstraße 2 befindet. Das Gotteshaus glich von seinem Äußeren her eher einem Wohnhaus. 1939 wurde das Gebäude verkauft und diente bis 1945 als Scheune. Danach musste es auf Anordnung der amerikanischen Militärregierung geräumt und instand gesetzt werden. Anschließend stand es einige Jahre leer, bis es erneut verkauft wurde und als Lager diente. Das Gebäude wurde 1967 abgerissen und das heutige Wohn- und Geschäftshaus an dieser Stelle errichtet. „ „Gutshof in Betzigerode Die Ersterwähnung des Gutshofes geht auf das Jahr 1296 zurück. Dort werden die „Güter“ des Werner von Westerburg in Betzigerode aufgeführt. Bis 1638 befand sich der Gutshof im Besitz der Familien von Löwenstein und anschließen von Dalwigk und Hundt. Nach seiner Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurde der Gutshof 1650 durch Johann Heinrich Hundt wiederaufgebaut. In der Folgezeit wechselt er mehrfach den Besitzer. So werden 1707 Johann von Sobiewolsky, ab 1713 Landgraf Carl und dessen Sohn Prinz Maximilian und ab 1737 der Geheime Rat und hessische Vizekanzler Johann Friedrich Goeddäus genannt. Ab 1802 gehörte der Gutshof der Familie von Hessberg, bis er 1987 in den Besitz von Wilhelm Fenner überging. Er führte umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durch und rettete den Gutshof somit vor dem Verfall. Der Gutshof besteht aus dem 1736 errichteten Herrenhaus, dem 1921 ein Gartensaal angebaut wurde. Weitere Gebäude sind das Pächterhaus sowie 26

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=