Ein Leben lang zu Hause wohnen im Landkreis Bamberg

8 WEGWEISER DEMENZ Kontraste wichtig. Bei einem gut erkennbaren Stuhl mit Armlehne (kein schmales Chromgestell!) setzt man sich leichter richtig in die Mitte. Im Übrigen sind Stühle mit Armlehnen mit Übergriff bzw. Knauf am besten zum Hinsetzen und Aufstehen geeignet. 4. Ich höre, aber ich verstehe nicht! Im Alter fällt es schwerer, einem Gespräch akustisch zu folgen und einzelne Stimmen z. B. in einer Gesellschaft herauszufiltern. Generell ist es wichtig, bei Gesprächen Blickkontakt zu halten, langsam und deutlich zu sprechen. Nachhall im Raum kann durch akustisch wirksame Maßnahmen vermindert werden. Im Bad kann es z. B. sinnvoll sein, den Fliesenspiegelauf ein Minimum zu reduzieren. Denn gerade bei der Körperpflege werden Hörhilfen meist herausgenommen und eine gute Raumakustik wird umso wichtiger. Wohnungsanpassung bei Demenz Die meisten Menschen mit Demenz leben zu Hause und werden dort von ihren Angehörigen betreut. Fort­ schreitende Demenz schränkt die Alltagskompetenz und räumliche Orientierungsfähigkeit ein. Die eigene Wohnungsanpassung Wohnung dient Betroffenen als Gedächtnisstütze und als Orientierungspunkt, deshalb ist es sinnvoll, das häusliche Umfeld so weit wie möglich im gewohnten Zustand zu belassen. Gegenstände und Möbel, die einen emotio­ nalen Wert für den Betroffenen haben, sollten nicht entfernt werden. Wohnungsanpassungsmaßnahmen können bei Menschen mit Demenz dazu beitragen, den Verbleib in der eigenen Wohnung zu unterstützen. In allenWohn- und Lebensbereichen kann die Orientierung durch Beleuchtung, Farbe und Einrichtungsgegen­ stände unterstützt werden, die dabei helfen, sich besser zurechtzufinden. Dabei sollte beachtet werden, dass größere Veränderungen in einer möglichst frühen Phase der Erkrankung durchgeführt werden, damit sich der Betroffene an die neue Umgebung gewöhnen kann. Die Bedürfnisse der Betroffenen sind sehr unterschiedlich. Daher sollte das Tempo der Umbaumaßnahmen an die individuellen Fähigkeiten angepasst werden. Wahrnehmungsveränderungen beachten Aufgrund von Wahrnehmungsveränderungen können bei Menschen mit Demenz starke Muster z. B. bei Tapeten, Polsterbezügen, Teppichen oder Bodenbeläge fehlinter­ pretiert werden und dadurch verunsichern oder Angst auslösen. Spiegelnde, dunkle Bodenbeläge werden bei­ spielsweise als Wasserfläche, Löcher oder Hindernisse wahrgenommen und können Menschen mit Demenz unnötig verunsichern. Spiegel können Betroffene erschre­ cken, wenn sie sich selbst nicht mehr erkennen. Es gilt, diese Angstauslöser herauszufinden und zu reduzieren. Gefahren ausschalten Da die Fähigkeit, Gefahrensituationen richtig einzuschät­ zen abnimmt, ist es sinnvoll, mögliche Gefahrenquellen aus der Wohnung zu entfernen, z. B. Werkzeuge oder Gegenstände, von denen eine Verletzungsgefahr aus­ geht.Technische Hilfsmittel können den Alltag sicherer machen. Dazu gehören z. B. Herdüberwachung, Weglaufmelder, Türalarmmelder, Wasserstandsmelder, Überlaufschutz, bewegungsgesteuerte Lichtschalter, elektrische Kerzen, Tablettendosen mit Timer oder der Einbau von Rauchmeldern. Auch ein Hausnotruf kann für Menschen mit Demenz hilfreich sein. Weitere Informationen zum Thema Wohnen mit Demenz finden Sie hier: Alzheimer Telefon Bamberg: 0951 8680169 Allgemeine Beratung, Erstinformationen sowie Hilfe zur Einschätzung (möglicher) Krisensituationen durch Fach­ kräfte der Alzheimer Gesellschaft Bamberg e. V. Weitere Informationen finden Sie im Wegweiser Demenz © Demenzinitiative für Stadt und Landkreis Bamberg

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