Ein Leben lang zu Hause wohnen im Landkreis Bamberg

7 Bereich der Sinne auszugleichen und Orientierung und Selbständigkeit zu erhalten. Oft helfen schon kleine Maß­ nahmen: Auf jeden Fall genau hinschauen, hinhören und einfach mal die Perspektive wechseln! 1. Warum ist es hier so dunkel? Um gut sehen zu können, benötigt ein sechzig Jahre alter Mensch ungefähr dreimal so viel Licht wie ein Zwanzigjähriger. Mit achtzig Jahren be­ nötigt er sogar eine etwa fünfmal höhere Lichtstärke. Sprich es muss Licht und vor allem Licht mit einem höherenBlauanteil in die Wohnung! Deshalb ein­ fach die Gardinen aufziehen oder entfernen und alles weg räumen, was den Lichteinfall behindert. Weitere Lampen da bereitstellen, wo mehr Licht gebraucht wird, zum Beispiel fürs Zeitunglesen. Oft hilft es auch Leuchtmittel mit einer höheren Leistung einzusetzen. Leuchtmittel mit der Kennzeichnung „kaltweiß“ bzw. „tageslichtweiß“ er­ zeugen Licht mit einem höheren Blau­ anteil. Stehlampen oder Leselampen sollten nicht heiß werden, leicht ver­ stellbar sein und nicht spiegeln oder blenden. Nachts hilft oft ein kleines Nacht­ licht zur besseren Orientierung. 2. Weiß auf weiß ist unsichtbar! Im Alter nehmen Sehschärfe und Kontrastempfind­ lichkeit ab. Zudem verändert sich das Farbsehen: Blau und Violett (alle „kalten“ Farben) werden von Älteren relativ schlecht, dagegen Gelb, Orange und Rot (alle „warmen“ Farben) noch recht gut gesehen. Weiße Licht­ schalter auf weißer Wand werden wegen des fehlenden Kontrasts oft schlecht erkannt, eine Markierung mit Klebeband oder Farbe ist einfach und hilft! Und das Geschirr kann richtig und selbstständig genutzt werden, wenn es sich von der Tischplatte abhebt. Wenn auch der Umleimer am Tisch farblich abgesetzt ist, wird die Grenze der Tischplatte eher gesehen und weniger daneben gestellt. Das gleiche Prinzip gilt für die farbliche Markierung von Toilette und Waschbecken im Bad bzw. für den erkennbaren Kontrast zwischen Wand, Boden und Sanitärgegenständen. 3. Oops, da hätte ich mich fast daneben gesetzt! Wir können mit einem einfachen Trick nachempfinden, wie es ist, wenn das Kontrastsehen abnimmt. Mit Schwarz-Weiß-Fotos unserer Wohnung erkennen wir schnell, ob der Boden sich ausreichend von der Wand abhebt, damit der Raum erfasst werden kann. Damit die Möbel nicht zur Stolperfalle werden, sind auch hier © Bayerisches Institut für alters- und demenzgerechte Architektur (BIfadA) © R. Kajzer, Bayerisches Institut für alters- und demenzgerechte Architektur (BIfadA): Veränderung des Farbsehens im Alter

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