Wohnen ohne Barrieren Stadt Bayreuth

STADT BAYREUTH www.bayreuth.de Wohnen ohne Barrieren MASSNAHMEN ZUR WOHNRAUMANPASSUNG 3. Auflage

Grußwort der kommunalen Behindertenbeauftragten der Stadt Bayreuth Sehr geehrte Damen und Herren, als Behindertenbeauftragte der Stadt Bayreuth begrüße ich es sehr, dass sich unsere Stadt mit dem Aktionsplan Inklusion auf den Weg macht, dasThema Inklusion in dieGesellschaft zu tragen,Menschen mit Behinderung eine aktiveTeilhabe amgesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Inklusion ist einMenschenrecht, aber auch eine Aufgabe, unsere Stadt barrierefreier und lebenswerter zu machen. Inklusion ist ein Auftrag, der uns allen gestellt ist - nur wenn viele Menschen mitmachen, kann Inklusion funktionieren. AKTIONSPLANInKLUSION Der Aktionsplan wurde am20.03.2018 im Stadtrat verabschiedet. Er beinhaltet ca. 140 Maßnahmen, diein 6 großen Themenbereichen aufgegliedert sind: • Mobilität undBarrierefreiheit • Wohnen • Öffentlichkeitsarbeit/Information/ Barrierefreiheit in den Köpfen • Arbeit und Beschäftigung • Freizeit, Kultur und Sport • Schule und frühkindlicheErziehung InPLANUNG SInD: • Inklusive Schulungen für Busfahrer/innen • Bestandsaufnahme der Haltestellen, die noch zu verbessern sind • Stationäre und ambulanteWohnformen für Menschen mit Behinderungen • Digitale Barrierefreiheit • „Toilette für Alle“ • „Special Olympics World Games“ Bayreuth als „Host Town“ • Hotelwegweiser für Menschen mit Behinderung • FACHSTELLEInKLUSION Seit dem 01.01.2019hat dieStadt Bayreuth im Rahmen der Umsetzung der im Aktionsplan aufgeführten MaßnahmendieFachstelle Inklusion eingerichtet. Wir befinden uns im Prozess der Umsetzungen. Das Inklusionsbüro in der Schlossgalerie hatbereits mehrere Projekte umgesetzt wiez.B.: • Inklusives und integrativesMärchenfest • Inklusionsführerschein – hier bekommen Schüler in 6 Unterrichtsstunden grundlegendes über Inklusion in theoretischen und praktischen Lerneinheiten vermittelt • • Veranstaltung „Assistenzhund Willkommen“, in dieser Kampagne soll das Betreten aller öffentlichen Einrichtungen mit Assistenzhunden unterstützt werden • • Verlegung Indoor-Blindenleitsystem in der Schlossgalerie zu den Räumen der Behindertenbeauftragten und Fachstelle Inklusion • Aktion Mensch „1barriere weniger“ • Bildergalerie „Afrikanische Kunst“ in der Schlossgalerie unter anderem für gehörlose Menschen MACHENSIE MIT! Aktive Teilhabe, Inklusion und Integration brauchen viele Mitstreiter/innen. Falls wir Ihr Interesse geweckt haben, melden Sie sich bei uns. Inklusionsbüro Schlossgalerie Kanalstraße elef inklusionsbuero@stadt.bayreuth.de Margit Lebershausen Fachstelle Inklusion Bettina Wurzel Behindertenbeauftragte Bekanntmachung des Blindenleitsystem durch Auf- sprühen des Blindenlogos in der Fußgängerzone Kontrastreiche Gestaltung der Eingangstüre des Rathauses I Grußwort der kommunalen Behindertenbeauftragten der Stadt Bayreuth Sehr geehrte Damen und Herren, als Beh ndertenbeauftragt der Stadt Bayreuth begrüße ich es hr, dass sich uns r Sta t mit dem Aktionsplan Inklusion auf den Weg macht, dasThema Inklusion in dieG sellschaft zu tragen,Menschen mit Behinderung eine aktiveTeilhabe amgesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Inklusion ist einMenschenrecht, aber auch eine Aufgabe, unsere Stadt barrierefreier und lebenswerter zu machen. Inklusion ist ein Auftrag, der uns allen gestellt ist - nur wenn viele Menschen mitmachen, kann Inklusion funktionieren. AKTIONSPLANInKLUSION Der Aktionsplan wurde am20.03.2018 im Stadtrat verabschiedet. Er beinhaltet ca. 140 Maßnahmen, diein 6 großen Themenbereichen aufgegliedert sind: • Mobilität undBarrierefreiheit • Wohnen • Öffentlichkeitsarbeit/Information/ Barrierefreiheit in den Köpfen • Arbeit und Beschäftigung • Freizeit, Kultur und Sport • Schule und frühkindlicheErziehung InPLANUNG SInD: • Inklusive Schulungen für Busfahrer/innen • Bestandsaufnahme der Haltestellen, die noch zu verbessern sind • Stationäre und ambulanteWohnformen für Menschen mit Behinderungen • Digit le Barrierefreiheit • „Toilette für Alle“ • „Special Olympics World Games“ Bayr uth als „Host Town“ • Hotelwegweiser für Menschen mit Behinderung • FACHSTELLEInKLUSION Seit dem 01.01.2019hat dieStadt Bayreuth im Rahmen der Umsetz ng der im Aktionsplan aufgeführten Maßnahm ndieFachstelle Inklusion ingerichtet. Wir befinden uns im Prozess der Umsetzu gen. Das Inklusionsbüro in der Schlossgalerie hatbereits mehrere Projekte umgesetzt wiez.B.: • Inklusives und integrativesMärchenfest • Inklusionsführerschein – hier bekommen Schüler in 6 Unterrichtsstunden grundle endes über Inklusion in theoretischen und prakti chen Lerneinheiten vermittelt • • Veranstaltung „Assistenzhund Willkommen“, in dieser Kampagne soll das Betreten aller öffentlichen Einrichtungen mit Assistenzhunden unterstützt werden • • Verlegung Indoor-Blindenleitsystem in der Schlossgalerie zu den Räumen d r Behin e tenbeauftragten und Fachstelle Inklusion • Aktion Mensch „1barriere weniger“ • Bildergalerie „Afrikanische Kunst“ in der Schlossgalerie unter anderem für gehörlose Menschen MACHENSIE MIT! Aktive Teilhabe, Inklusion und Integration brauchen viele Mitstreiter/innen. Falls wir Ihr Interesse geweckt haben, melden Sie sich bei uns. Inklusionsbüro Schlossgalerie Kanalstraße elef inklusionsbuero@stadt.bayreuth.de Margit Lebershausen F chstelle Inklusion Bettina Wurzel Behindertenbeauftragte Bek nntmachung des Blindenleitsystem durch Auf- sprühen des Blindenlogos in der Fußgängerzone Kontrastreiche Gestaltung der Eingangstüre des Rathauses I n M g Grußwort der kommunalen Behindertenbeauftragten der Stadt Bayreuth Sehr geehrte Damen und Herren, als Behind rtenbeauftragte der Stadt Bayreuth begrüße ich es sehr, dass sich uns re Stadt mit dem Aktionspla Inklusion auf den Weg macht, dasThema Inklusio in dieG sellschaft zu tragen,Menschen mit Behinderung eine aktiveTeilhabe amg sellschaftlichen L ben zu ermöglichen. Inklusio ist i Menschenr ch , aber auch eine Aufgab , uns re Stadt barri r f ier und leb nswerter zu machen. Inklusion ist ein Auftrag, der uns allen gestellt ist - nur wenn vi le Menschen mitmachen, kann Inklusion funktioni ren. AKTIONSPLANInKLUSION Der Aktio splan wurde m2 .03.2018 im Stad rat verabschiedet. Er beinhal et ca. 140 Maßnahmen, d ein 6 großen Themenb reichen aufgegli dert sind: • Mobili ät undBarri r freiheit • Wohnen • Öffentlichkeitsarbeit/Information/ Barri r freiheit in den Köpfen • Arbeit und Beschäftigung • Freizeit, K ltur und Sport • Schule und frühkindlicheErziehung InPLANUNG SInD: • Inklusive Sch lungen für Busfah er/in en • Bestandsaufnahme der Haltestellen, die noch zu verbessern sind • Stationäre und ambulanteWohnformen für Menschen mit Behinderungen • Digitale Bar ier freiheit • „Toilette für Alle“ • „Special Olympics World Games“ Bayreuth als „Host Town“ • Hot lwegweiser für Mensch n mit ehinderung • FACHSTELLEInKLUSION Seit dem .01.2019hat dieStadt Bayreuth im Rahmen der Umsetzung der im Aktionsplan aufgeführten MaßnahmendieFachst lle Inklusion eingerich et. Wir befinden uns im Prozess der Umsetzungen. Das Inklusionsbüro i der Schlossgalerie hatb reits meh re Projekt umg setzt wiez B.: • Inklusives und int grativesMärchenfest • Inklusionsführerschein – hier beko men Schüler in 6 Unterrichtsstunden grundl gendes über Inklusio in theoretischen und praktischen Lerneinh iten vermit elt • • Verans altung „A sistenzhund Willkommen“, in di ser Ka pagne soll das B r ten aller öffentlichen E nrichtungen mit A sistenzhunden unterstützt werden • • V rlegung Indoor-Blindenleit ystem in der Schlossgalerie zu den Räumen der Behind rtenbeauftragten und Fachst lle Inklusion • Aktion Mensch „1bar i re weniger“ • Bild rgal rie „Afrika ische Kunst“ in der Schlossgal rie unt r anderem für gehörlose Menschen MACHENSIE MIT! Aktive Teilhabe, Inklusion und Integration brauchen vi le Mitstr iter/in en. Falls wir Ihr Int resse geweckt haben, melden Sie sich bei uns. Inklusionsbüro Schlossgalerie Kanalstraße lef inklusionsbuero@stadt.bayreuth.de Margit Lebershausen Fachstelle Inklusion Bettina Wurzel Behind rt nbeauftragte Bekanntmachung des Blindenleit ystem durch Auf- sprühen des Blindenlogos in der Fußgä gerzone Kontrastreiche Ges altung der Eingangstüre des Rathau es I Sehr ge hrt Damen und Herren, als Behindertenbeauftragte d r Stad Ba r t b ic dass ich unser Stadt mi dem Aktionsplan Inklusion auf den Weg macht, das Thema Inklusio i G ll c u tragen, Menschen mit Behinderung ein aktive ilh be c h b n zu ermöglichen. Inklusion st ein enschenr cht, er i Aufga e, unsere Stadt ba ri ef eier und lebenswerter zu machen. Inklusion st ein Auftrag, der uns allen gest ll is - nur w nn vi le Menschen mitmachen, kan Inklusion funktion eren. AKTIONSPLAN INKLUSION Der Aktionsplan wurd am 20.03.2018 im Stadtrat verabschiedet. Er beinhalt t ca. 140 Maßnahmen, die in 6 großen Themenbereichen aufgegliedert sind: • Mobilität und Barr erefreih it • Wohnen • Öffentlichkeitsarbeit/Information/ Barrierefreiheit in den Köpfen • Arbeit u d Beschäftigung • Freizeit, Kultur und Sport • Schule und frühkindliche Erziehung IN PLANUNG SIND: • Inklusive Schulu gen für Busfahrer/innen • Bestandsaufnahme d r Haltestellen, • die noch zu verbessern sind • Stationäre und ambulante Wohnformen • für Menschen mit Be inderungen • Digitale Barrierefreiheit • „Toilette für Alle“ • „Special Olympics World Games“ Bayr uth als „Ho t Town“ • Hotelwegw iser für Menschen mit Behind run M CHEN SIE MIT! Aktive T ilhabe, Inklu on nd Integration brauch n v ele Mitstr iter/innen. Falls wir Ihr Interesse geweckt haben, melden Sie sich bei uns. Inklusionsbüro Schlossgalerie Kanalstraße 3 Telefon: 0921 25-1496 | Fax: 0921 25-1778 inklusionsbuero@stadt.bayreuth.de FACHSTELLE INKLUSION Seit dem 01.01.2019 hat die Stadt Bayreuth im Rahmen der Umsetzung der im Aktionsplan aufgeführten Maßnahmen die Fach telle Inklu ion eingerichtet. Wir befinden uns im Pr zess der Umsetzungen. Das Inklusionsbüro in der Schlossgalerie hat bereits mehrere Proj kte umg etzt wie z.B.: • Inklusives und integratives Märch nfest • Inklusionsführerschein – hier bekommen Schüler in 6 Unterrichtsstunden Grundleg des über Inklusion in theoretischen und praktischen Lerneinheiten vermittelt • Bekanntmachung des Blindenleitsystems durch Auf- sprühen des Blindenlogos in der Fußgängerzone • Veranstaltung „Assistenzhund Willkommen“, in dieser Kampagne soll das Betreten aller öffentlichen Ein- richtungen mit Assistenzhunden unterstützt werden • Kontrastreiche Ge taltung der Eingangstüre des Rathauses I • Verlegung Indoor-Blindenleitsystem in der Schlossga- l rie zu den Räum der B hindertenbeauftragten und Fachstelle Inklusion • Aktion Mensch „#1BarriereWeniger“ • Bildergalerie „Afrikanische Kunst“ in der Schlossgalerie, unter anderem für gehörlose Menschen Grußwort der kom unalen Behindert nbeauftragten der Stadt Bayreuth

1 Grußwort WOHNEN OHNE BARRIEREN IN BAYREUTH GRUSSWORT DES OBERBÜRGERMEISTERS DER STADT BAYREUTH Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, imMärz 2018 hat der Stadtrat Bayreuth einen „Aktionsplan Inklusion“ für unsere Stadt beschlossen. Damit hat sich Bayreuth zum Ziel gesetzt, Menschen mit Behinderungen, aber auch ältere Menschen stärker als bisher in die Gemeinschaft einzubinden und damit gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Eine unverzichtbare Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben ist die Barrierefreiheit innerhalb des persönlichen Umfeldes, der häuslichen Umgebung und der eigenen vier Wände. Grundsätzlich sind zwar die Eigentümer und Mieter von Wohnungen und Häusern selbst verantwortlich, dennoch möchte die Stadt Bayreuth ihre Bürgerinnen und Bürger bei diesem wichtigen Thema unterstützen und auf Barrieren hinweisen. Mit der Fachstelle Wohnungsanpassung und dem Projekt „Wohnen für Hilfe“ ist eine leistungsfähige Basis für eine bedarfsgerechte, neutrale Beratung zur Vorbereitung des gesamten Wohnumfeldes für ältere Menschen sowie für Menschen mit Behinderung gegeben. Die Dienstleistungen dieser Bereiche umfassen zudem auch Informationen zu Finanzierungsfragen sowie zur Auswahl von Anbietern, Handwerkern und Dienstleistern bis hin zur fachlichen Begleitung von eventuell notwendigen Umbaumaßnahmen. Die Broschüre „Wohnen ohne Barrieren in Bayreuth“ zeigt Ihnen verschiedene Möglichkeiten, wie Sie Ihr Zuhause barrierefrei und sicher gestalten können. Sie listet außerdem zahlreiche mögliche Kooperationspartner vor Ort auf. Das Sozialamt der Stadt Bayreuth und hier insbesondere die Fachstelle für Wohnungsanpassung beraten Sie gerne zum gesamten Themenkomplex. Hier erhalten Sie unter anderem auch Informationen über Fördermittel zum barrierefreien Umbau Ihrer Wohnung. Nutzen Sie dieses Angebot, die Beratung ist kostenfrei. Ihr Thomas Ebersberger Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth

2 Inhaltsverzeichnis Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Bayreuth ������������������������������������������������� 1 Allgemeine Einführung ����������������������������������3 Barrierefreies Wohnen ��������������������������������������������� 3 Barrierefrei ist nicht gleich behindertengerecht ������������������������������������������������� 3 Rundgang durch die Räume �������������������������� 4 Eingang, Treppenhaus und Flur ����������������������������4 Bad und WC ���������������������������������������������������������������� 7 Küche ����������������������������������������������������������������������������9 Schlafzimmer ������������������������������������������������������������� 10 Wohnzimmer ��������������������������������������������������������������12 Balkon und Garten ���������������������������������������������������13 Nützliche Hilfsmittel �������������������������������������14 Checkliste „Ein Leben lang zu Hause wohnen“ ����������16 Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten �18 Finanzielle Fördermöglichkeiten in der Übersicht ������������������������������������������������������� 18 Sicherheit im häuslichen Umfeld ���������������20 Sicherung von Haus und Wohnung �������������������20 Beratung durch die Polizei ��������������������������������������21 Alter und Technik – Altersgerechte Assistenzsysteme ������������� 22 Hausnotruf ����������������������������������������������������������������22 Hilfe und Unterstützung �����������������������������23 Die Pflegereform �����������������������������������������������������23 Pflegegrade und Leistungen ��������������������������������25 Pflegearten ����������������������������������������������������������������26 Unterstützung für pflegende Angehörige ������� 27 Pflegeberatung �������������������������������������������������������� 27 Wichtige Ansprechpartner zum Thema „Wohnen im Alter“ Stadt Bayreuth ����������28 Inserentenverzeichnis ������� Umschlagseite 3 INHALTSVERZEICHNIS in Zusammenarbeit mit: Stadt Bayreuth, Sozialamt/Soziale Dienste Dr.-Franz-Straße 6, 95444 Bayreuth Redaktion: Verantwortlich für den amtlichen Teil: Stadt Bayreuth Verantwortlich für den sonstigen redaktionellen Inhalt: mediaprint infoverlag gmbh Angaben nach Art. 8 Abs. 3 BayPrG: Alleinige Gesellschafterin der mediaprint infoverlag gmbh ist die Media-Print Group GmbH, Paderborn Quellennachweis für Fotos/Abbildungen: Titel: AntonioDiaz - stock.adobe.com Titel kleine Bilder: navintar - stock.adobe.com, Landkreis Tirschenreuth-Musterwohnung (2018), Robert Kneschke - Fotolia.com Die Bildnachweise stehen in den jeweiligen Fotos. I MP R E S S UM 95444039/3. Auflage/2022 Druck: MUNDSCHENK Druck + Medien GmbH & Co. KG Mundschenkstraße 5 06889 Lutherstadt Wittenberg Papier: Umschlag: 250 g Bilderdruck, dispersionslackiert Inhalt: 115 g weiß, matt, chlor- und säurefrei Herausgeber: mediaprint infoverlag gmbh Lechstr. 2, 86415 Mering Registergericht Augsburg, HRB 27606 USt-IdNr.: DE 118515205 Geschäftsführung: Ulf Stornebel Tel.: 08233 384-0 Fax: 08233 384-247 info@mediaprint.info Titel, Umschlaggestaltung sowie Art und Anordnung des Inhalts sind zugunsten des jeweiligen Inhabers dieser Rechte urheberrechtlich geschützt. Nachdruck und Übersetzungen in Print und Online sind – auch auszugsweise – nicht gestattet. Flipping-Book Ihre Broschüre als Flipping-Book: • leicht zu blättern • übersichtlich • auch mobil! STADT BAYREUTH www.bayreuth.de Wohnen ohne Barrieren MASSNAHMEN ZUR WOHNRAUMANPASSUNG 3. Auflage

3 Allgemeine Einführung WOHNEN OHNE BARRIEREN IN BAYREUTH ALLGEMEINE EINFÜHRUNG In der eigenen Wohnung sollte sowohl die ungehinderte Erreichbarkeit der Räume als auch die uneingeschränkte Nutzbarkeit der Alltagsgegenstände gewährleistet sein. So kann die Wohnung oder das Eigenheimmit gezielten Umbaumaßnahmen seniorengerecht und barrierefrei umgestaltet werden. Ziel einer solchen Wohnraumanpassung ist in erster Linie der Erhalt oder die Wiedergewinnung der eigenständigen Lebensführung sowie die Verbesserung der Wohnungs- und Lebensqualität. Barrierefreies Wohnen Unter „Barrierefreiheit“ versteht man einen umfassenden Zugang und uneingeschränkte Nutzungschancen aller gestalteten Lebensbereiche. Das Prinzip der Barrierefreiheit zielt darauf, dass bauliche und sonstige Anlagen sowohl für Menschen mit Beeinträchtigungen als auch für Personen mit Kleinkindern oder für ältere Menschen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind. Bei Gelenkerkrankungen oder ähnlichen körperlichen Beeinträchtigungen kann die Bewältigung des Alltags oftmals schon daran scheitern, wenn der Zugang zur Wohnung im dritten Stock mangels Fahrstuhl erheblich erschwert wird. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber für alle Neubauten mit mehreren Stockwerken Fahrstühle als Teil des barrierefreien Wohnens vorgeschrieben. Bei der barrierefreien Wohnraumgestaltung ist vor allem darauf zu achten, dass alle Räume und Alltagsgegenstände ungehindert und gefahrlos genutzt werden können. Ein Bewegungsmelder, der das Licht selbsttätig ein- und ausschaltet, oder automatisierte Rollläden sind nützliche Hilfsmittel. Das Badezimmer sollte im Hinblick auf die Dusche möglichst ebenerdig sein. Alternativ empfiehlt sich das Anbringen einer kleinen Rampe. Griffe in Reichweite erleichtern außerdem das Duschen, Baden oder Waschen amWaschbecken. Barrierefrei ist nicht gleich behindertengerecht Grundsätzlich gilt es zu beachten, dass es zwischen der Begrifflichkeit „barrierefrei“ und „behindertengerecht“ einen Unterschied gibt. So ist eine Behinderung jeweils individuell. Menschen mit Sehbehinderung haben andere Bedürfnisse als beispielsweise Personen, die querschnittsgelähmt und deshalb auf den Rollstuhl angewiesen sind. Beide Menschen haben eine Behinderung, ein querschnittsgelähmter Mensch benötigt jedoch grundsätzlich eine anders gestaltete Wohnung als ein sehbehinderter Mensch. Eine behindertengerechte Wohnung ist deshalb nach der individuellen Behinderung gestaltet, während eine barrierefreie Wohnung grundsätzlich dahingehend zu gestalten ist, dass alle Wohnbereiche ungehindert erreicht werden können. Eine barrierefreie Wohnung wird nicht nur von älteren Menschen und Menschen mit körperlichen Einschränkungen benötigt, sondern ist für die ganze Familie eine große Erleichterung. Wir beraten Sie zu allen Fragen für ein barrierefreies Leben Ein kostenfreies Angebot für alle Interessierten Alle Beratungstermine in einer unserer 18 Beratungsstellen in ganz Bayern finden Sie in unserem Beratungskalender oder im Internet www.byak-barrierefreiheit.de info@byak-barrierefreiheit.de barrierefrei Beratungsstelle Barrierefreiheit Bayerische Architektenkammer

4 Rundgang durch die Räume RUNDGANG DURCH DIE RÄUME In etlichen Lebenssituationen wird der Verbleib in der eigenen Wohnung ohne Wohnraumanpassung schwierig. Der folgende „Rundgang“ durch die verschiedenen Räume eines Haushalts führt Ihnen vor, an welchen Stellen Umbaumaßnahmen vorgenommen werden können, um das selbstständige Leben in der Wohnung oder im Eigenheim zu erleichtern. Bitte beachten Sie, dass nur eine kleine Auswahl von möglichen Hilfsmitteln oder Umbaumaßnahmen angesprochen wird. Manche Tipps können selbstverständlich in mehreren Räumen angewandt werden. Bei einer individuellen Wohnberatung kann abgeklärt werden, wie Ihre Wohnsituation noch besser gestaltet werden kann. EINGANG, TREPPENHAUS UND FLUR GEWOG Bayreuth Ihre städtische Wohnungsbau- und Wohnungsfürsorgegesellschaft GEWOG Wohnungsbau- und Wohnungsfürsorgegesellschaft der Stadt Bayreuth mbH Gutenbergstr. 8 • 95444 Bayreuth • Tel. 0921 / 896-0 • Fax: 0921 / 896-58 www.gewog-bayreuth.de • info@gewog-bayreuth.de Bei uns wohnen Sie auch im Alter sicher. Gerne ein Leben lang. Kommen Sie vorbei, rufen Sie uns an. Wir sind für Sie da und helfen Ihnen gern bei Ihren Fragen rund um seniorengerechtes und barrierefreies Wohnen. © Seventyfour - stock.adobe.com 1. Ein Bewegungsmelder für die Außenbeleuchtung vor der Eingangstür lässt Besucher besser erkennen und verringert die eigene Sturzgefahr. 2. Ein Vordach vor der Eingangstür dient als Wetterschutz und verringert bei Nässe die Rutschgefahr. 3. Sitzgelegenheiten und Abstellflächen im Eingangsbereich ermöglichen Ruhepausen. 4. Leuchtende Lichtschalter können auch im Dunkeln problemlos bedient werden. 5. Eine beleuchtete Klingel ist hilfreich, damit es nicht zu Verwechslungen zwischen der Klingel und den Lichtschaltern kommt. 6. Der Türspion sollte nicht zu hoch sein. Eventuell zwei Türspione in unterschiedlicher Höhe einbauen lassen (zum Beispiel 1,20 m und 1,60 m).

5 Rundgang durch die Räume WOHNEN OHNE BARRIEREN IN BAYREUTH 1 2 5 6 7 9 7. Durch die Grundierung von Türschwellen werden mögliche Stolperfallen behoben. Auch fällt es Rollstuhlfahrern leichter, durch Türen zu fahren. 8. Glatte Treppenstufen können schwerwiegende Stürze verursachen. Deshalb ist es ratsam, Treppen, Stufen und Podeste mit selbstklebenden Anti-Rutsch-Belägen rutschfest zu machen. 9. Beidseitige Geländer bzw. Handläufe verhelfen zu mehr Stabilität und Sicherheit. Geländer mit Beleuchtung sind auch im Dunkeln leicht zu finden. Deren optimale Höhe beträgt circa 90 cm. 10. Bei einer Gehbehinderung empfiehlt es sich, einen Treppenlift einbauen zu lassen.

6 Rundgang durch die Räume Heizungsanlagenbau Solarenergie Sanitärinstallation Egerländer Straße 24 • 95448 Bayreuth • Telefon: 0921 162750-71 • Telefax: 0921 162750-72 E-Mail: info@rudolf-shk.de • www.rudolf-shk.de Heizungsunterstützung & Trinkwassererwärmung © Jörg Lantelme - stock.adobe.com BEZOLD GMBH & CO. KG OTTOSTRASSE 3 | 95448 BAYREUTH Tel.: 0921 150875-0 info@bezold-innenausbau.de www.bezold-innenausbau.de Ihr Partner für barrierefreie Badgestaltung mit Mineralwerkstoff Um ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben führen zu können, ist ein barrierefreies Bad unabdingbar. Für die Planung und Ausführung sind verschiedene Richtlinien, z.B. Mindestmaße, zu berücksichtigen. Die Firma Bezold Innenausbau hilft Ihnen als kompetenter Partner Ihr Badezimmer barrierefrei umzubauen und Ihre individuellen Wünsche und Anforderungen zweckmäßig und formschön umzusetzen. Mit Mineralwerkstoff ist die fugenlose Gestaltung fast jeder beliebigen Form möglich - ob Waschbecken, Badewanne oder Duschwanne. Durch seine homogene und porenlose Struktur ist Mineralwerkstoff besonders hygienisch und leicht zu reinigen, und zudem ästhetisch ansprechend. Gerne unterstützen wir Sie bei der Umsetzung Ihres barrierefreien Bades von der Planung bis zur Montage, und bieten auch ganzheitliche Lösungen an, die andere Gewerke umfassen. Bezold Innenausbau – Wir geben Ihrem Wohnkomfort ein Zuhause.

7 Rundgang durch die Räume WOHNEN OHNE BARRIEREN IN BAYREUTH BAD UND WC 1. Ein ausreichend breiter Zugang ohne Schwelle ermöglicht es Ihnen, problemlos ins Bad zu gelangen. 2. Nach außen schwingende Türen ermöglichen Helfern oder Angehörigen mühelos, gestürzte Personen zu erreichen. 3. Bauen Sie für den Notfall eine Notrufanlage oder Inaktivitätserkennung ein. 4. Eine bodengleiche Dusche erleichtert die Nutzung der Duschkabine/des Duschbereiches und reduziert das Stolperrisiko. 5. Feste Duschtrennwände sind Barrieren! Deshalb sollte der Spritzschutz der barrierefreien Dusche aus beweglichen Duschwänden oder einem Duschvorhang bestehen. 6. Rutschsichere Matten in Wanne und Dusche sind unerlässlich. 7. Kleine oder rutschhemmende Fliesen bzw. Fußböden verringern die Gefahr des Ausrutschens. 8. Gut erkennbare, stabile Haltegriffe und Stützstangen sorgen für mehr Sicherheit. HEUTE SCHON AN MORGEN DENKEN: BARRIEREFREIE BADEZIMMER MIT ELEMENTS Stolperfallen lauern imAlltag bekanntlich viele – auch imBad. Wer heute schon an morgen denkt, kann sein Badezimmer dank geradliniger Designs schnell mit kleineren und größeren Anschaffungen in ein barrierefreies Bad umfunktionieren. Wer eine umfassende Badsanierung plant, sollte möglichst vorausschauend denken. Wir werden älter, also sollte auch das Bad zu sämtlichen Lebenssituationen passen. Zumal ein Badezimmer durchschnittlichmehr als drei Jahrzehnte genutzt wird. Ein Bad barrierefrei zu konzipieren – das geht heute mit einer umfangreichen Auswahl innovativer Produkte: Klorollenhalter mit Stützgriffen, Höhenverstellbare Toiletten- oder Waschbecken-Systeme sind über dieWalk-inDusche hinaus ebenfalls sehr gefragt. Zudem sorgen formschöne Haltegriffe für ein sicheres Wohlbefinden. Auch das Dusch-WC, ein Trend aus Asien, findet hierzulande immer mehr Zuspruch. Der Faktor Hygiene spielt die Schlüsselrolle bei der Anschaffung eines Dusch-WCs. Es ist leicht zu bedienen und erleichtert die selbständige Reinigung bei motorisch eingeschränkten Menschen. ELEMENTS ist der einfachsteWeg zum neuen Bad. Besucher profitieren deutschlandweit in über 260 Ausstellungen – unter anderem in Bayreuth, Hof und Marktredwitz – von der geballten Kompetenz des ELEMENTS-Teams aus Fachhandwerk und Badverkäufern sowie rund um die Uhr von einer Online-Plattform, die fundierte Informationen sowie interaktive Servicetools wie Badtyptest oder 3D-Badplaner bereit hält. Das ELEMENTS Konzept steht für eine Rundum-sorglos-Betreuung mit klarer Orientierung, persönlicher Ansprache und umfassendem Service. Die individuelle Beratung macht dabei stets den Unterschied, ob in der Badausstellung oder per Videoberatung. Vom ersten Planungsschritt bis zur finalen Übergabe des professionell montierten Projekts besticht ELEMENTS jederzeit durchmaßgeschneiderte Lösungen.

8 Rundgang durch die Räume 2 4 12 10 7 1 9. Eine Sitzgelegenheit vor demWaschbecken sowie ein Duschhocker in der Duschkabine erleichtern den Wasch-/Duschvorgang. Deshalb ist es ratsam, Unterbauten amWaschbecken zu entfernen. 10. Einhebelarmaturen sind leichter zu bedienen. 11. Ein höhenverstellbares Waschbecken lässt sich individuell anpassen. 12. Eine individuell angepasste Höhe der Toilette sowie Haltegriffe an der Wand können das Aufstehen und Hinsetzen erleichtern. 13. Verstellbare Spiegel erleichtern die Körperpflege. 14. Ein Badewannenlift oder ein Badebrett helfen beim Ein- und Aussteigen ohne fremde Hilfe. 15. Heizkörper können auch als Handtuchhalter genutzt werden.

9 Rundgang durch die Räume WOHNEN OHNE BARRIEREN IN BAYREUTH 1. Senken Sie Hängeschränke so ab, dass Sie den Inhalt, ohne sich zu strecken, entnehmen können. 2. Planen Sie einen gut erreichbaren Platz für die Lagerung von Vorräten und Behältern ein. Eventuell den Inhalt der Oberschränke umräumen. 3. Bauen Sie Unterschränke mit Auszügen und Schubladen ein. 4. Passen Sie die Höhe der Arbeitsplatte an, sodass Sie bei Bedarf im Sitzen arbeiten können. Und verschaffen Sie sich unterhalb der Arbeitsfläche genug Raum für Beinfreiheit. 5. Schaffen Sie auf den Arbeitsflächen genug Platz zum Arbeiten – ebenso im Bereich des Spülbeckens. 6. Achten Sie auf eine sinnvolle Anordnung der Arbeitsfelder. 7. Bringen Sie rund um den Arbeitsbereich leichtgängige Hebel und Türgriffe sowie ausreichend stabile und gut erreichbare Haltegriffe an. 8. Steckdosen, Beleuchtung und Schalter sollten sich in Greifhöhe befinden. 9. Rutschfester Bodenbelag sorgt für mehr Standfestigkeit. 10. Runden Sie spitze und gefährliche Möbelkanten ab. 11. Gute Lichtquellen entspannen die Augen und erhöhen die Konzentrationsfähigkeit. 12. Spezielles Geschirr und Besteck erleichtern das Essen und Trinken: Besteck mit Fingergriffmulden, Kombination aus Gabel und Messer, gewinkeltes Besteck, rutschfeste Unterlagen, Deckelöffner usw. 13. Ein Handbesen und eine Kehrschaufel mit langem Griff ermöglichen das Kehren, ohne sich zu bücken. 14. Damit die Küche geräumiger ist, sollten Sie sich auf wenige, nützliche Möbel beschränken. KÜCHE 1 3 11 4 5 9 8

10 Rundgang durch die Räume 1 4 10 8 2 6. Schaffen Sie genügend Bewegungsfreiheit und Stützmöglichkeiten. 7. Stolperfallen wie Teppichkanten sollten vermieden werden. 8. Sinnvoll wäre ein zweiter Telefonanschluss. Neben dem Bett sollte genug Platz für das Telefon bzw. den Hausnotruf vorhanden sein. 9. Ein Nachttisch auf Rollen kann immer in die richtige Position gebracht werden. 10. Elektrische Pflegebetten sind komfortabel und erleichtern bei Bedarf die Pflege. 1. Lichtschalter sollten auch vom Bett aus erreicht werden können. 2. Für den nächtlichen Weg zur Toilette wären Nachtlichter hilfreich für die Orientierung im Dunkeln (eventuell Bewegungsmelder). 3. Eine Zeitschaltuhr, um Jalousien oder Rollläden täglich zu einer fest programmierten Zeit automatisch zu öffnen oder zu schließen, ist sinnvoll. 4. Eine individuell angepasste Höhe des Bettgestells oder eine erhöhte Matratze erleichtert das mühelose Aufstehen (eventuell verstellbare Kopf- bzw. Fußteile). 5. Das Bett sollte von drei Seiten zugänglich sein, um Platz für notwendige Pflegemaßnahmen zu haben. SCHLAFZIMMER

11 Rundgang durch die Räume WOHNEN OHNE BARRIEREN IN BAYREUTH © Kzenon - stock.adobe.com Länger fit und in Bewegung bleiben ISKO Koch GmbH Egerländer Str. 28, 95448 Bayreuth www.iskomed.de Lassen Sie sich beraten: 0921 150845-0 Testen Sie die Funktionen unserer Dreh-/Sitz-/Aufstehbetten. Wir kommen zu Ihnen nach Hause!

12 Rundgang durch die Räume 7. Blumen und Grünpflanzen sollten gut zugänglich sein, sodass sie ohne Probleme gewässert werden können. 8. Das Telefon sollte sich immer in greifbarer Nähe zu den Sitzmöbeln befinden. 9. Fernbedienung und Telefon mit großen Symbolen erleichtern die Nutzung. 10. Stolperfallen wie Teppichkanten, Läufer ohne rutschhemmende Unterlage, schummriges Licht und sperrige Möbel sind zu vermeiden. 11. Ausreichend Steckdosen an der Wand vermeiden die Verlegung von Verlängerungskabeln. 12. Bedienungselemente wie zum Beispiel Lichtschalter, Steckdosen etc. sollten in einer Höhe von 85 cm angebracht oder individuell an die geeignete Höhe angepasst werden. 1. Genügend Bewegungsfreiheit steigert die Lebensqualität, zum Beispiel durch das Entfernen von überflüssigen Möbeln. 2. Lassen Sie leuchtende Lichtschalter einbauen, die gut erreichbar sind. Eventuell können auch Bewegungsmelder installiert werden. 3. Elektrische Rollläden öffnen und schließen automatisch und erfordern kaum Kraftaufwand. 4. Schaffen Sie sich Sitzmöbel in geeigneter Höhe an oder passen Sie diese durch Holzklötze vom Schreiner an. 5. Um auch im Sitzen einen guten Blick aus dem Fenster zu haben, sollten Fensterbrüstungen eine Höhe von maximal 60 cm haben. 6. Aufstehsessel sind bequem und unterstützen das Aufstehen. WOHNZIMMER 1 3 4 5 7 8

13 Rundgang durch die Räume WOHNEN OHNE BARRIEREN IN BAYREUTH 1. Ein rutschfester und ebener Bodenbelag hilft dabei, Stürze zu vermeiden. 2. Gartenwege sollten möglichst einen Meter breit sein, um sie bei Bedarf mit dem Rollstuhl oder Rollator nutzen zu können. 3. Gleichen Sie die Höhe der Böden an, um den Übergang vom Zimmer auf den Balkon zu erleichtern. 4. Falls ein schwellenloser Übergang nicht möglich ist, können Rampen und Plattformlifte helfen, Stufen zur Terrasse oder zum Garten zu überwinden. 5. Ein stabiler Haltegriff neben der Balkon- oder Terrassentür hilft beim Überwinden von Türschwellen. 6. Stühle und Sitzmöglichkeiten bieten ausreichende Erholungsmöglichkeiten. 7. Solarlampen sorgen für ausreichend Beleuchtung im Garten. 8. Ein fahrbarer Gartensitz ermöglicht komfortables Sitzen und Knien während der Gartenarbeit. © monropic - stock.adobe.com 2 3 6 Den Sommer stilvoll genießen mit Markisen Wir beraten Sie gern: 50 Jahre 50 Jahre rollo Raab Dorfstraße 11 95517 Emtmannsberg Tel. 0 92 09/9 89-0 info@rollo-raab.de www.rollo-raab.de Fenster ∙ Haustüren ∙ Rolltore Markisen ∙ Sonnenschutzanlagen Rollladenkastensanierung Raffstoren ∙ Insektenschutz Rollläden ∙ Mini-Rollläden BALKON UND GARTEN

14 Nützliche Hilfsmittel © Heiner Witthake - Fotolia © Jörg Lantelme - stock.adobe.com NÜTZLICHE HILFSMITTEL Um ein möglichst selbstständiges Leben führen zu können, müssen die Gegebenheiten imWohnraum so angepasst werden, dass beispielsweise der Toilettengang, die tägliche Hygiene oder die Nahrungsaufnahme möglichst lange mühelos bewältigt werden können. Neben Umbaumaßnahmen können kleine Hilfsmittel den Alltag erheblich erleichtern. Eine bewährte Gehhilfe ist zum Beispiel der Rollator, von dem es auch eine klappbare Variante gibt. Voraussetzung für den häuslichen Gebrauch ist, dass genug Freiraum vorhanden ist. Um die Kleidung schnell und bequem auf erreichbare Höhe zu bringen, kann ein elektrischer Kleiderlift in den Schrank eingebaut werden. Mehr Sicherheit bietet auch ein Gardinenlift. So wären Sie beim Ab- und Aufhängen nicht mehr auf eine Leiter angewiesen. Falls das Öffnen des Fensters umständlich ist, weil beispielsweise der Griff schwer erreichbar ist, können sowohl flexible als auch fest montierte Verlängerungen der Fenstergriffe hilfreich sein. Im Badezimmer ist es wichtig, mit Haltegriffen für mehr Standsicherheit zu sorgen und Rutschgefahren zu vermeiden. Ein drehbarer und verschiebbarer Duschsitz, der am Duschtassenrand aufgesetzt wird, hilft Ihnen beim Ein- und Aussteigen aus der Dusche und kann, ohne aufstehen zu müssen, bewegt werden. Sehr nützlich für die tägliche Hygiene ist beispielsweise ein Dusch-WC mit Warmwasser-Unterdusche und Warmluft-Trocknung. Ein technisches Hilfsmittel ist die Funk- bzw. Umfeldsteuerung, mit der Sie durch Sprachbefehle Beleuchtung, Jalousien, Heizung, Türsprechanlage und alle möglichen HiFi-Anlagen bedienen können. Nicht zu vergessen ist eine Notrufanlage mit Funkfinger, die sich immer in Ihrer Greifnähe befindet. Auch das Bedienen des Telefons lässt sich mit einer größeren Tastatur, einem Hörverstärker und einer Freisprecheinrichtung um einiges vereinfachen. Den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Für jeden Bereich in der Wohnung gibt es die unterschiedlichsten Hilfsmittel, die die Nutzung der Alltagsgegenstände für alle Bewohner erleichtern. Eine Zughilfe für Netzstecker, ein Frühstücksbrett mit erhöhter Kante, rutschfeste Unterlagen oder eine Greifzange sind weitere Beispiele für kleine Helfer. Weitere Ideen, mit welchen Hilfsmitteln Sie Ihr Leben im eigenen Haushalt bequemer gestalten können, erfahren Sie bei einemWohnraumberater, bei einem Physio- oder Ergotherapeuten oder im nächsten Sanitäts- bzw. Gesundheitshaus. Eine Fülle von Angeboten finden Sie auch im Internet in diversen Online-Shops für barrierefreies Wohnen.

15 Nützliche Hilfsmittel WOHNEN OHNE BARRIEREN IN BAYREUTH © Pond Thananat - stock.adobe.com Kompetent • Zuverlässig • Freundlich kontakt@rehatechnik-sl.de • www.rehatechnik-sl.de Egerländer Str. 28 • 95448 Bayreuth • Tel. 0921 / 726130 • Fax 0921 / 84672 Pestalozzistr. 1 • 95326 Kulmbach • Tel. 09221 / 86878 • Fax 09221 / 2730 Martinsberger Str. 8 • 95119 Naila • Tel. 09282 / 984688 • Fax 09282 / 984687 Kostenlose Hausbesuche - Beratung Reha-Technik • Gehhilfen • Rollstühle • Pflegehilfsmittel • Dusch-/Badehilfen • Alltagshilfen • Dekubitushilfsmittel • Toilettenhilfen • Therapieliegen • Stehhilfen • Transfer- / Lagerungshilfen • Aktiv- und Sportrollstühle • Therapeutische Bewegungsgeräte • Pflegebetten/ Einlegerahmen • Elektrorollstühle • XXL-Produkte Orthopädietechnik • Produkte aus dem Sanitätshaus • Brustprothesen • Bandagen und Orthesen • Kompressionstherapie • Prothesen • Orthopädische Schuheinlagen • Sensomotorische Schuheinlagen • Laufbandanalysen • Fitnessartikel • Blutdruckmessgeräte • Bequemschuhe Zweithaarversorgung Echt- oder Kunsthaarperücken nach individueller Beratung Kinder Rehatechnik • Autositze • Sitzschalen • Kinderrollstühle Home Care • Inkontinenzversorgung • Pflegehilfsmittel-Pakete Sonderbau „Geht nicht gibt´s nicht“, unser Motto auch im Sonderbau.

16 Checkliste „Ein Leben lang zu Hause wohnen“ CHECKLISTE „EIN LEBEN LANG ZU HAUSE WOHNEN“ Diese Checkliste hilft Ihnen anhand der Fragen, mögliche Problempunkte Ihrer Wohnsituation zu überprüfen. Sie soll Sie dabei unterstützen, festzustellen, inwieweit Ihre Wohnung oder Ihr Haus bereits altersgerecht und barrierefrei ist bzw. wo es noch Verbesserungspotenzial gibt. Bitte beachten Sie, dass diese Checkliste nur zur Anregung dient und nicht alle Bereiche oder spezielle Bedürfnisse abdeckt. Allgemeine Hinweise ja nein Gibt es einen Telefonanschluss in Flur, Wohn- und Schlafbereich? Sind genügend Rauchmelder für den Brandschutz angebracht? Sind die Fenstergriffe leicht zu bedienen? Sind alle Stolperfallen (lose Kabel, rutschende Teppichläufer, Fußabstreifer, Vorleger, sonstige Gegenstände etc.) beseitigt bzw. rutschsicher befestigt? Weisen die Türen eine ausreichende Breite auf? Lassen sich Rollläden elektrisch bedienen? Hauseingang ja nein Gibt es Platz, wo z. B. Einkäufe bequem abgestellt werden können? Ist die Haustür überdacht? Lässt sich die Haustür leicht öffnen und schließen? Können Sie die Haustür sicher erreichen oder bestehen Hindernisse wie Treppen? Gibt es eine einbruchsichere Türsicherung, z. B. mit einemMetallbügel? Sind Klingelschilder, Hausnummer, Briefkasten und Eingangstür gut erkennbar und ausreichend beleuchtet? Hausflur und Treppenhaus ja nein Ist der Bodenbelag im Flur und auf den Treppen trittsicher? Haben Sie im Hausflur die Möglichkeit, um z. B. einen Rollator abzustellen? Sind der Flur und die Treppen hell genug beleuchtet? Leuchtet die Treppenhausbeleuchtung lange genug, sodass eine Beleuchtung bis zur Erreichung der Wohnungstür oder des nächsten Stockwerks sichergestellt ist? Bestehen Markierungen an der Stufenvorderkante, die die Stufen optisch klar voneinander abheben? Ist ein zweiter Handlauf vorhanden? Wohnzimmer ja nein Gibt es neben dem Lieblingsplatz eine gut erreichbare Ablagefläche? Sind Teppiche fest verklebt und Läufer mit einer rutschfesten Gummimatte unterlegt? Besteht genug Licht zum Lesen? Können Sie sich bewegen, ohne auf Stolperfallen oder Möbelkanten achten zu müssen? Ist die Höhe von Sesseln, Stühlen und Sofa komfortabel zum Aufstehen und Hinsetzen?

17 Checkliste „Ein Leben lang zu Hause wohnen“ WOHNEN OHNE BARRIEREN IN BAYREUTH Schlafbereich ja nein Hat Ihr Bett eine angenehme Höhe? Sind Möglichkeiten zum Auf- und Abstützen, z. B. Bügelstütze, Haltegriffe, angebracht? Bei Pflegebedürftigkeit: Ist ein Pflegebett vorhanden? Gibt es eine ausreichend große Ablage neben dem Bett (für Lampe, Telefon, Medikamente)? Ist der Kleiderschrank leicht zugänglich (Ablagefächer in passender Höhe, Türen leicht zugänglich)? Gibt es einen Bewegungsmelder für das Licht für nächtliche WC-Gänge? Gibt es um das Bett ausreichend Platz zum Ein- und Aussteigen, zur Pflegeunterstützung oder zum Abstellen von Gehhilfen? Können Sie den Lichtschalter auch im Dunkeln gut erreichen? Bad und WC ja nein Gibt es einen Platz für das Handtuch, wo es nach dem Duschen leicht erreichbar ist? Können Sie die Toilette sicher und bequem benutzen? Ist die Duschstange gegen einen stabilen Haltegriff zum Festhalten ausgetauscht worden? Ist der Waschtisch unterfahrbar bzw. mit ausreichend Beinfreiheit ausgestattet? Ist die Badezimmertür von außen zu entriegeln? Ist eine bodengleiche Dusche vorhanden? Bestehen Einstiegs- und Stützgriffe für Wanne oder Dusche? Sind die Armaturen in Bad und WC mit einer Hand und ohne Kraftaufwand gut bedienbar? Geht die Badezimmertür nach außen auf? Küche ja nein Ist die Küche mit einem rutschhemmenden Bodenbelag ausgestattet? Können Sie die Schränke gut erreichen? Sind die Unterschränke mit leichtgängigen Schüben versehen? Besteht die Möglichkeit, im Sitzen zu arbeiten? Sind die Schrankinhalte sinnvoll zu einer bequemen Nutzung eingeräumt? Sind Küchengeräte höher gestellt (z. B. Kühlschrank, Backofen, Geschirrspülmaschine)? Balkon und Terrasse ja nein Sind Rollläden und Markisen elektrisch bedienbar? Ist der Zugang sicher und bequemmöglich? Ist ein bequemer Sitzplatz mit Sonnen- und Wetterschutz vorhanden? Notizen

18 Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten FINANZIERUNGS- UND FÖRDERMÖGLICHKEITEN Bevor Sie Umbaumaßnahmen einleiten, sollten Sie eine fachkundige Beratung hinzuziehen. Mit einem Wohnraumberater können Sie sich einen Überblick über die Veränderungsmöglichkeiten verschaffen und mit der Planung beginnen. Dies ist auch im Hinblick auf die Bezuschussung der baulichen Maßnahmen wichtig. Denn Pflegekassen unterstützen im Rahmen der Pflegeleistungen eine Wohnraumanpassung für Pflegebedürftige (gemäß § 40 SGB XI) mit maximal 4.000 B einmalig für alle Maßnahmen der Barrierefreiheit. Falls später weitere Umbauten benötigt werden sollten, kann die Pflegekasse unter Umständen erneut Zuschüsse gewähren. Voraussetzung für einen Zuschuss ist, dass die baulichen Maßnahmen die häusliche Pflege entweder überhaupt erst ermöglichen oder erheblich erleichtern oder die Belastung für den Pflegebedürftigen beziehungsweise die Pflegeperson verringern. Grundvoraussetzung für einen Zuschuss für „wohnumfeldverbessernde Maßnahmen“ ist ein anerkannter Pflegegrad. Der Anspruch besteht ab Pflegegrad 1. Wenn sogar der beste Umbau nicht zu mehr Barrierefreiheit und Selbstständigkeit führt, sollten Sie über eine neue Wohnung nachdenken. Die Pflegeversicherung bezuschusst auch den Seniorenumzug in eine barrierefreie Wohnung als Maßnahme der „Wohnraumanpassung für Senioren“. Finanzielle Fördermöglichkeiten in der Übersicht Weitere Informationen bzw. kostenlose Beratung erhalten Sie direkt bei der Beratungsstelle für Wohnungsanpassung, Inklusionsbüro, Kanalstraße 3/Schlossgalerie, 95444 Bayreuth. Termine nach Vereinbarung im 2. OG, Zimmer 236 oder telefonisch unter 0921 251772. Programme Leistungen Quellenverweis/Bemerkung/ weitere Informationen KfW Altersgerecht UmbauenKredit (159) Ab 2,11 % effektiver Jahreszins, bis zu 50.000 B Kreditbetrag pro Wohneinheit www.kfw.de/inlandsfoerderung/ Privatpersonen/Bestandsimmobilien/ Barrierereduzierung/ Hotline: 0800 539 9002 für Eigentümer, Mieter und Vermieter KfW Altersgerecht UmbauenInvestitionszuschuss (455) Bis zu 12,5 % der förderfähigen Kosten, maximal 6.250 B pro Wohneinheit (bei Kombination von Maßnahmen Barrierereduzierung/ Einbruchschutz) Modernisierung von Mietwohnungen der Wohnungsgesellschaften Verbesserung der allgemeinen Wohnverhältnisse Zinsverbilligtes Darlehen bis zu 100 % der förderfähigen Kosten Beispiel: Bei einer Belegungsbindung von 10 Jahren kann eine Wohnung mit bis zu 50.000 B gefördert werden www.stmb.bayern.de/wohnen Bayer. Wohnraumförderungsgesetz (BayWoFG); aktuelle Zinssätze unter: www.bayernlabo.de Merkblatt: www.stmb.bayern.de/ wohnen/foerderung/index.php © Rido - Fotolia

19 Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten WOHNEN OHNE BARRIEREN IN BAYREUTH Programme Leistungen Quellenverweis/Bemerkung/ weitere Informationen Pflegekassen Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen (ab Pflegegrad 1) ProMaßnahme bis zu 4.000 B (bis 16.000 B, wennmehrere Anspruchsberechtigte zusammen wohnen). Gefördert werden Maßnahmen der Anpassung des Wohnumfelds an die besonderen Belange des Pflege- oder Betreuungsbedürftigen, z. B. Badumbau, Türverbreiterungen, fest installierte Rampen und Treppenlifte usw. Die Leistung ist unabhängig von Einkommen und Vermögen. Das Bundesgesundheitsministerium bietet Online-Broschüren zur Pflege- und Krankenversicherung www.bundesgesundheitsministerium.de Rentenversicherungsträger (für Angestellte) Agentur für Arbeit Erhaltung der Selbstständigkeit und der Arbeitskraft Zur Beschaffung, Ausstattung und Erhaltung einer behinderungsgerechten Wohnung www.deutsche-rentenversicherung.de Berufsgenossenschaften Beschaffung und Erhaltung einer behinderungsgerechten Wohnung J J bei Umbaumaßnahmen bis zu 100 % J J bei Neubau zinsgünstiges Darlehen in angemessener Höhe Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arbeitgeber nach der für Sie zuständigen Berufsgenossenschaft Stiftungen Je nach Stiftungszweck, hier: selbstständige Lebensführung J J individuelle Förderung J J Geldspenden/Beihilfen www.stiftungsindex.de Sozialhilfe Zuschuss imerforderlichenUmfang Die Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Geringfügige Änderungen sind möglich. © mavoimages - stock.adobe.com

20 Sicherheit im häuslichen Umfeld SICHERHEIT IM HÄUSLICHEN UMFELD Sicherung von Haus und Wohnung Viele Betrüger machen sich die Hilfsbereitschaft älterer Menschen an der Haustüre zunutze. Daher sollten Sie bei fremden Personen immer eine gewisse Vorsicht walten lassen, die allerdings nicht in eine Phobie ausarten sollte. Mit diesen Aussagen könnten Trickbetrüger zum Beispiel versuchen, in Ihre Wohnung zu kommen: J J Kann ich bitte ein Glas Wasser haben? Mir ist so schlecht. Ich habe Durst. Ich muss dringend meine Tabletten nehmen. Mein Baby braucht sein Fläschchen. Darf ich es bei Ihnen füttern (wickeln)? J J Haben Sie Papier und Bleistift? Der Nachbar ist nicht zu Hause, ich möchte ihm eine Nachricht hinterlassen. Haben Sie vielleicht eine Schreibunterlage? Hier ist das Licht so schlecht – darf ich an Ihrem Tisch schreiben? J J Ich hatte einen Unfall. Ich benötige einen Arzt. Ich hatte eine Autopanne. Darf ich Ihr Telefon benutzen? Ich habe ein dringendes Bedürfnis. Darf ich (mein Kind) Ihre Toilette benutzen? J J Erinnern Sie sich nicht mehr an mich? – Damit reden Ihnen die vermeintlichen Bekannten nur ein schlechtes Gedächtnis ein. Vorsicht vor diesen „Bekannten“! Gegen ungebetene Gäste können Sie sich außerdem mit diesen Vorkehrungen schützen: J J Ein Türspion bietet Ihnen die Möglichkeit zu sehen, wer vor der Tür steht, ohne die Tür öffnen zu müssen. Bewährt haben sich auch digitale Türspione, die anhand der größeren Bildfläche ein deutliches Bild vom Geschehen vor der Tür liefern. © evgeniykleymenov - Fotolia

21 Sicherheit im häuslichen Umfeld WOHNEN OHNE BARRIEREN IN BAYREUTH J J Überlegen Sie sich Folgendes, wenn Fremde an der Tür von ihrer Not erzählen: Warumwenden sich diese Leute nicht an eine Apotheke, eine Gaststätte oder ein Geschäft, sondern gerade an mich? J J Lassen Sie sich am Telefon keine Namen oder andere Informationen über Angehörige, Freunde oder Bekannte entlocken. J J Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals draußen. Einbrecher finden jedes Versteck! J J Achten Sie auf Fremde in Ihrer Wohnanlage oder auf dem Nachbargrundstück! J J Informieren Sie bei verdächtigen Beobachtungen sofort die Polizei! J J Geben Sie keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit, bspw. in sozialen Netzwerken oder auf Ihrem Anrufbeantworter! Seniorentelefon der Polizei: 0921 506-2500 (Herr Peterson) J J Ein Bewegungsmelder vor der Haustür bringt nicht nur mehr Licht ins Dunkel, er schüchtert auch den ungebetenen Gast ein, weil er somit leichter identifizierbar ist. J J Mit einem Türsprechsystem können Sie zuerst mit dem Besucher sprechen, bevor Sie ihm per Knopfdruck die Tür öffnen. Viele Modelle bieten auch eine Videobildfunktion an, welche dank Infrarot sogar bei Dunkelheit ein klares Bild liefern. J J Hilfreich ist auch eine Schutztür aus Stahl, die eine abschreckende Wirkung haben kann. J J Zudem kann die Haustür mit einer zusätzlichen Türsicherung wie ein Türschloss oder ein Sicherheitsschließblech aufgerüstet werden. Beratung durch die Polizei J J Öffnen Sie Ihre Tür immer nur mit vorgelegter Türsperre (z. B. Kastenschloss mit Sperrbügel). © Jürgen Fälchle - Fotolia © pixabay.com

22 Alter und Technik – Altersgerechte Assistenzsysteme ALTER UND TECHNIK – ALTERSGERECHTE ASSISTENZSYSTEME „Ambient Assisted Living“ (AAL) steht für Konzepte, Produkte und Dienstleistungen, die neue Technologien in den Alltag einführen, um die Lebensqualität für Menschen in allen Lebensphasen, vor allem im Alter, zu erhöhen. Ins Deutsche übersetzt, steht AAL für Altersgerechte Assistenzsysteme für ein gesundes und unabhängiges Leben. Die AAL-Technologie wird sowohl zur Steigerung der Lebensqualität, zum sparsamen Energiemanagement als auch für ein komfortables, selbstständiges Leben im häuslichen Umfeld angewandt. So werden Smart-Home-Technologien eingesetzt, um wiederkehrende Prozesse selbstständig zu steuern. Die häufigsten Anwendungsbeispiele liegen im Bereich der Sicherheit, Komfort und Unterhaltung: J J automatische Abschaltung des Herdes bei Abwesenheit J J Überwachung von Häusern und Wohnungen, Schutzmaßnahmen gegen Einbrüche J J individuelle Beleuchtungs-, Raumtemperatur- oder Musiksteuerung J J Steuerung von Lampen, Heizungen und anderen Elektrogeräten mit dem Smartphone J J automatisches Öffnen und Schließen von Rollläden J J intelligente Rauchmelder informieren bei Brandverdacht auch Verwandte oder Nachbarn J J Eingangsüberwachung mit Türöffnung J J Klingel mit optischem Signal J J Transponder zur Türöffnung J J Automatische Flurbeleuchtung Die Anwendungen sind einfach zu beherrschen und können nahezu unauffällig in den Alltag eingebunden werden. Die Systeme werden an die spezielle Lebenssituation der betroffenen Personen angepasst und können bei Bedarf verändert oder erweitert werden. Hausnotruf Der Hausnotruf ist ein Hilfsmittel, das alleinstehenden Menschen ein hohes Maß an Sicherheit bietet. Bei einem Sturz oder plötzlicher Übelkeit kann der Hausnotruf Abhilfe schaffen und schnelle Hilfe bieten. Auf demMarkt gibt es unterschiedliche Systeme, die Funktionsweise der Hausnotrufgeräte ist immer dieselbe: Dabei trägt man einen kleinen Funksender bei sich, der mit einer Notrufzentrale verbunden ist. Wird der Knopf gedrückt, ruft die Zentrale zu Hause an und meldet sich über einen speziellen Lautsprecher, der ebenfalls zum System gehört. Falls dabei keine Antwort gegeben wird, benachrichtigt die Notrufzentrale einen Angehörigen, der vorher festgelegt wurde. Kostenübernahme kann über die Pflegekasse oder bei fehlenden Voraussetzungen über Sozialleistungen (Sozialhilfe/ Grundsicherung) erfolgen. © REDPIXEL - stock.adobe.com © Dan Race - Fotolia

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