Bau-Informationsbroschüre Böblingen

20 er einen Vergleich zwischen Immobilien ermöglichen, den Miet- oder Kaufinteressenten in ihre Miet- oder Kaufentscheidung einfließen lassen können. Seit 2009 ist der Energieausweis bei allen Wohngebäuden in Deutschland Pflicht. Bei Vermietung oder Verkauf muss der Energieausweis potenziellen Mietern oder Käufern spätestens bei der Besichtigung unaufgefordert vorgelegt und nach Vertragsschluss übergeben werden. Seit der Novelle der Energieeinsparverordnung, die seit dem 1. Mai 2014 gilt, müssen Verkäufer oder Vermieter den Energie-Effizienzstandard bereits in der Immobilienanzeige nennen. Ausstellung, Verwendung, Grundsätze und Grundlagen der Energieausweise werden in Deutschland seit 1. November 2020 in Teil 5 [§§ 79-88] des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) geregelt. Es gibt zwei Arten von Energieausweisen, die sich in der Erhebungsmethode sowie in der Aussagekraft deutlich unterscheiden: Energieausweise bei Neubau oder Änderung von Gebäuden und bei alten Bestandsgebäuden (Bauantrag vor 1. November 1977), welche nicht die Wärmeschutzverordnung vom 1. November 1977 einhalten, sind auf der Grundlage des Energiebedarfs zu erstellen – der Energiebedarfsausweis. Für bestehende Gebäude, die bereits die Wärmeschutzverordnung vom 1. November 1977 einhalten, können Energieausweise auch auf der Grundlage des gemessenen Energieverbrauchs erstellt werden. Dazu muss der witterungsbereinigte Energieverbrauch angegeben werden – der Energieverbrauchsausweis. Dies gilt auch für Wohngebäude mit mehr als vier Wohneinheiten sowie für Nichtwohngebäude. Vorhandene Energieausweise sind zehn Jahre lang gültig. Mit dem Sanierungskonfigurator des Bundes kann jeder Eigentümer den Endenergiebedarf seines Gebäudes abschätzen (www.sanierungskonfigurator.de). Mit diesem Tool ist es auch möglich, zumindest grob zu überprüfen, ob ein Energieausweis plausibel ist. Außerdem kann man simulieren, wie sich verschiedene Vorhaben zur Energieeinsparung auswirken, zum Beispiel eine Wärmedämmung oder ein Heizungstausch. Der Sanierungskonfigurator ersetzt allerdings weder einen erforderlichen Energieausweis noch eine professionelle Energieberatung. Vermeiden Sie dunkle Farben Dunkle Farben, u. a. an Fassaden, heizen sich stark auf, diesen Effekt kennen Sie vielleicht von dunklen Fahrzeugen. Neben Schäden an der Putzfassade durch die entstehenden hohen Temperaturen wird auch das Wohnklima im Innenraum, aber auch im Außenbereich, beeinträchtigt. Setzen Sie bei der Farbgebung auf helle Farben. Insbesondere Weiß, Grün und Blau reflektieren Sonneneinstrahlungen, was die Aufheizung am Tag reduziert und die Abkühlung in der Nacht begünstigt. Beschattung und Begrünung Durch steigende Temperaturen ist die Beschattung von Fensterflächen außerordentlich wichtig. Dabei ist ein außenliegender Sonnenschutz (bspw. Rollläden) immer einem innenliegenden Sonnenschutz zu bevorzugen. Zusätzlich können Fenster mit Sonnenschutzglas/-beschichtung zu einem kühleren Raumklima beitragen. Vermeiden Sie wenn möglich die (großflächige) Verglasung in West- und Süd-West-Ausrichtung. Eine Fassadenbegrünung trägt nicht nur zu einem angenehmen Raumklima bei, sondern wirkt als natürliche Wärmedämmung und Lärmschutz. Denken Sie auch im Außenbereich Ihres Hauses auf ausreichende Beschattung, insbesondere für Spiel- und Aufenthaltsbereiche, z. B. mit Sonnensegel, Markisen, bepflanzten Pergolen und Terrassenüberdachungen. Bäume, Hecken und Sträucher spenden nicht nur Schatten sondern wirken in Kombination mit Grünflächen angenehm kühlend. Sickerflächen bereitstellen Im Falle eines Starkregenereignisses ist es wichtig, dass Regen/Niederschlag nur nach und nach in die Kanalisation gelangt bzw. in unversiegelte Flächen versickern kann. Bei der Versiegelung von Flächen gilt: Weniger ist mehr! Minimieren Sie versiegelte und befestigte Flächen. Muss der Untergrund befahrbar sein, sind Rasengittersteine eine gute Alternative. Dachflächen sind i. d. R. zu begrünen. Wenn nicht anders vorgeschrieben (Bebauungsplan, Landesbauordnung), empfiehlt sich ein zertifiziertes, ökologisch unbedenkliches Substrat mit heimischen Gräsern, Wildkräutern und bodendeckenden Gewächsen zu bepflanzen und zu erhalten. Die Dachbegrünung wirkt als Zwischenpuffer für die Kanalisation bei Starkregen-Ereignissen und reduziert das Aufheizen im Gebäude. Die Kombination mit Photovoltaikanlagen ist möglich und äußerst sinnvoll. Regenwassernutzung Nutzen Sie zur Bewässerung Ihres Gartens Regenwasser (ggf. in Kombination mit Zisternen), decken Sie dabei Regentonnen und Gießkannen ab, um Insektenbrutstätten zu vermeiden. Siehe auch Beitrag zum Regenwasser unter Kapitel 12.1. 7.3 Energieausweis Der Energieausweis ist ein Dokument, das Daten zur Energieeffizienz und zu den anfallenden Energiekosten eines Gebäudes liefert. So soll Weitere Informationen bei der Deutschen Energieagentur (dena): Energieausweis – Deutsche Energie-Agentur (dena) � Kollektorhaus Quelle: Landkreis Böblingen

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