Informationsbroschüre der Gemeinde Burgthann

10 Dörlbach Der Ortsname „Törlbach“ (Ansiedlung amBach, der durch ein kleines Tor fließt) wird erstmals 1339 erwähnt. Die Dörlbacher Anwesen gehör- ten Nürnberger Klöstern. Nachdem die hohen Abgaben immer mehr Dorfbewohner abwan- dern ließen, wurde den Bauern wenig später das Erbrecht verliehen. 1796 bestand Dörl- bach aus sieben Höfen, einemNebenhaus und dem Hirtenhaus. 1806 kam Dörlbach an das Königreich Bayern und wurde zusammen mit Peunting und Westhaid eine selbstständige Gemeinde. Die Einwohnerzahl stieg in den letzten Jahren kontinuierlich auf aktuell rund 220 Einwohner an. Ezelsdorf / Steinbach Das ehemalige Angerdorf soll auf die Grün- dung durch den Volksstamm der Franken zurückgehen. Am Ende des 9. Jahrhunderts dürften die ersten Höfe in Ezelsdorf ent­ standen sein und die Ansiedlung nach ihrem Gründer „Ezel“ benannt worden sein. 1381 waren es findige Ezelsdorfer Bauern, die den berüchtigten Raubritter Eppelein von Gailingen gefangen nahmen, bevor er zur Aburteilung nach Neumarkt gebracht wurde. 1953 fand Michael Dörner aus Ezelsdorf einen vorgeschichtlichen Goldkegel, der heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg zu besichtigen ist. Im gleichen Jahr erhielt Ezelsdorf sein eigenes erstes Schulhaus. 1961 entstand die Siedlung Brunn-Espan mit 165 zum Teil in Selbsthilfe errichteten Wohngebäuden. Dies führte zu einem bisher unbekannten Bevölkerungszuwachs. Daher reagierten die Gemeinde und ihre Bürger mit dem Bau zahlreicher öffentlicher, kirchlicher und privater Gebäude. Heute ist Ezelsdorf der Gemeindeteil mit der zweithöchsten Einwohnerzahl. Grub / Großvoggenhof Der Ortsteil Grub wurde 1339 erstmals urkund- lich erwähnt. Von 1360 bis 1806 gehören Grub und Großvoggenhof zum Amt Burgthann, danach werden sie eine selbständige Ge- meinde. 1823 wird ein Schulhaus gebaut. Eine geplante Umgemeindung in die Oberpfalz wird 1924 von der Bevölkerung abgelehnt. 1951 nahm die erste öffentliche Busverbin- dung zwischen Grub und Nürnberg den Linienverkehr auf. 1968 wurde Grub an die Leitungswasserversorgung angeschlossen. Die Einwohnzahl stieg stetig auf aktuell rund 650. Mimberg Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1343. Mit dem Bau des Ludwig- Donau-Main-Kanals kam erste Industrie nach Mimberg. 1850 entstand aus einem Steinbruch die erste Ziegelei. Die Gebäude mussten der neuen Bahnlinie Nürnberg – Regensburg weichen, in deren unmittelbarer Nähe der Unternehmer Emil Hirschmann einen neuen Ziegeleibetrieb erbaute. Den 2. Weltkrieg über- stand Mimberg unbeschadet. 1950 wurde der von der Bevölkerung in freiwilliger und unent­ geltlicher Gemeinschaftsarbeit errichtete Eisenbahn-Haltepunkt eingeweiht. 1952 stand die Einweihung der AWO-Senioreneinrichtung „Rudolf Scharrer“ an, die kontinuierlich aus- gebaut wurde. Mit rund 1.600 Einwohnern ist Mimberg heute der drittgrößte Ortsteil Burgthanns. Oberferrieden Oberferrieden liegt an der Grenze zur Oberpfalz in der Nähe der Europäischen Wasserscheide. Die Lage an der bedeutenden Reise- und Handelsroute zwischen Nürnberg und Regens- burg sicherte dem Dorf mit Zollstation stets gute Einnahmen. Oberferrieden entwickelte sich zum Zentrum des Handels und Hand- werks. Gekrönte Häupter wie Kaiser Franz II. von Österreich, König Ludwig I. von Bayern oder der König von Preußen reisten öfter durch Ober- ferrieden. 1906 erhielt Oberferrieden einen eigenen Bahnhof an der Bahnstrecke zwischen Nürnberg und Neumarkt. 1927 brannte erst- mals imDorf elektrisches Licht. 1945 wurde das Dorf bei erbitterten Kämpfen zwischen SS-Ein- heiten und amerikanischen Soldaten nahezu zerstört. 1947 begann der Wiederaufbau. Der Anschluss an die Ferngasleitung, der Bau einer Zentralen Wasserversorgung und der Beitritt zum Kanalisationszweckverband seitens der Gemeinde ging mit reger privater und indus- trieller Bautätigkeit einher. Aktuell leben rund 1240 Bürger in Oberferrieden. Pattenhofen Erstmals urkundlich erwähnt wird die An- siedlung als „Hof des Patufrid“ im Jahr 1289. Seither wurde Ackerbau und Zeidlerei betrieben. An den Südhängen des Schwarz- achtales wurde 1405 noch Wein angebaut, einige Jahrzehnte später auch Hopfen. 1535 erwarb die Nürnberger Patrizierfamilie Grundherr von Weiherhaus mehrere Güter und gründete 1610 die Pfarrei Altenthann. © (6) Heidenreich

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