Bürger-Informationsbroschüre Stadtverwaltung Florstadt

Kapitel 1: Allgemein/Geschichte/Ortsteile Kreisteilung fiel die Stadt 1821 zum Kreis Büdingen, wurde jedoch 1852 dem Kreis Friedberg angegliedert. Zu einer Ausweitung des Dorfbildes ist es erst um die jüngste Jahrhundertwende gekommen und dauert bis heute an. „„Nieder-Mockstadt Im Jahre 930 wird Nieder-Mockstadt zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Ort war im Jahre 1131 der Hoheit der Herren von Büdingen unterstellt, deren Ahnen, die „Hartmanns-Sippe“, zwischen Nieder- und Ober-Mockstadt die erste Pfarrkirche errichteten. Diese wurde von einer Dame Hildigunt einem Kollegiatstift angegliedert, dessen Aufgabe es war, Leihenspriester heranzubilden. Über die Entwicklung des Stiftes ist so gut wie nichts bekannt. Ende des 16. Jahrhunderts verlegt das Stift Mockstadt seinen Sitz nach Frankfurt. Von der Hartmannsfamilie ging die Hoheit über die Herren von Büdingen an das Haus Isenburg-Limburg über. Jahrelange Streitigkeiten und der Dreißigjährige Krieg zehrten an dem Ort und dessen Bewohnern. Erst 1706 wurden die Besitzverhältnisse endgültig geklärt und das Haus Isenburg bekam das Lehen über das Gericht Mockstadt eingeräumt. Erst dann wurde Nieder-Mockstadt Amtssitz. Das Anwesen wurde von einem Amtmann und in den Dörfern von eingesetzten Schultheißen verwaltet. Diese Verwaltung bestand bis 1822, dem Jahr der Trennung von Verwaltung und Justiz. Die damit erforderlich gewordene Stelle eines Landrates für den Bezirk Büdingen wurde von einem Nieder-Mockstädter, Christoph Hoffmann, besetzt. Nieder-Mockstadt ist heute der zweitgrößte Stadtteil der Stadt Florstadt und Sitz des größten Gewerbegebietes der Stadt, direkt an der BAB 45 gelegen. 1924 gründete Bürgermeister Lux den „Kraftwagenbetrieb Wetterau“, der auch heute noch – obwohl er zzt. keine eigenen Buslinien befährt – einer der wichtigsten Standorte des öffentlichen Personenverkehrs in der Wetterau ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg (1939–1945) nahmen in Nieder-Florstadt und Ober-Florstadt viele Heimatvertriebene ihren Wohnsitz. Rege, bis heute anhaltende Bautätigkeit vergrößerte die Stadtteile auf die heutigen Ausmaße. „„Leidhecken Der Name des Stadtteils wird im 12. Jahrhundert das erste Mal als Leydthecken urkundlich erwähnt. Die Tatsache, dass Leidhecken schon in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts ein eigenes Gotteshaus erhielt, beweist, dass das Dorf im Mittelalter einige Bedeutung hatte. Als die Äbte von Fulda ihren Besitz in der Wetterau den Grafen von Ziegenhain zu Lehen gaben, diese 1450 ausstarben, kam das Dorf unter die Hoheit des Landgrafen von Hessen. Über den Darmstädter Zweig des Gesamthauses kam Leidhecken in den Jahren 1648–1681 zu den Landgrafen Christoph von Hessen-Homburg, der im Schloss zu Bingenheim Hof hielt. „„Staden Im Jahr 1156 wurde in Staden ein fester Burgsitz errichtet. 1304 erwarb der Burgherr vom Kaiser für die bürgerliche Niederlassung die Stadtrechte. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts gelangten Burg und Gericht Staden als Heiratsgut vom Haus Büdingen zum Haus Isenburg-Limburg, in dessen Hand es bis 1405 verblieb. In diesen Jahren bekam das Städtchen große Bedeutung als Markt. Im Jahre 1405 veräußerte das Haus Isenburg-Limburg den Besitz an eine Reihe von Familien und in den darauf folgenden Jahren kam es zu heftigen Streitigkeiten über die Besitzverhältnisse. Erst 1756 wurde Staden dem Amtmann des Isenburgischen Hauses unterstellt. In der ersten hessischen links: Ehemalige Kirche in Ober-Florstadt / rechts: Kirche in Leidhecken links: Seufzerbrücke in Staden / rechts: Kirche in Nieder-Mockstadt 5

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