Altona im Alter neu entdecken

17 4. Wohnen Demenzpflege Menschen mit Demenz haben spezifische Bedürfnisse, die eine intensive und anspruchsvolle Betreuung verlangen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Pflege und Umsorgung für Menschen mit dementieller Einschränkung, abhängig auch unter anderem vom Grad der Demenz: Tagespflege, Unterbringung in einer stationären Einrichtung mit speziellen Wohnbereichen und eigens geschulten Pflegekräften. Pflegende Angehörige geraten oft an den Rand der Belastbarkeit und laufen Gefahr, auszubrennen und selbst krank zu werden. Wichtig ist, sich rechtzeitig Hilfe und Unterstützung zu besorgen und auf sich selbst zu achten. Servicewohnen (siehe auch 4.6) Im Servicewohnen leben die Bewohner in einer eigenen Wohnung mit Betreuungsservice. DieseWohnform eignet sich in erster Linie für Senioren, die noch verhältnismäßig selbstständig leben können und gleichzeitig sicher sein möchten, bei Bedarf schnell und zuverlässig Hilfe zu erhalten. Die Wohnungen sind gewöhnlich altersgerecht ausgestattet und in eineWohnanlage integriert, die soziale Kontakte der Bewohner untereinander fördert. Der Umzug in ein Servicewohnen hat den Vorteil, dass zusätzlich zur Unterkunft verschiedene Betreuungsleistungen angeboten werden, die aber zumTeil kostenpflichtig sind. Wohn-Pflege-Einrichtung (siehe auch 4.5) Ist die Pflegebedürftigkeit so weit fortgeschritten, dass der betroffene Mensch nicht mehr imstande ist, den eigenen Haushalt zu führen und eine umfassende Pflege notwendig ist, wird oft ein Umzug in eineWohn-Pflege-Einrichtung notwendig. Auch wenn ein Umzug aus dem eigenen Zuhause vielen Menschen zu Beginn schwerfällt, können diese auf lange Sicht von den Vorzügen der neuen Wohnform profitieren. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das aktuelle Wohn-Betreuungs- und Qualitätsgesetz in der Einrichtung umgesetzt wird. Dieses dient dem Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner und regelt unter anderem Verträge, Prüfungen durch den Medizinischen Dienst oder die Wohn-Pflege-Aufsicht und die Mitwirkung des Wohnbeirats. Die Kosten für eine Unterbringung sind oft sehr hoch. Die Pflegekasse hilft bei der Finanzierung. Die restlichen Kosten müssen durch die Pflegebedürftigen und eventuell deren Angehörige getragen werden. Wohngemeinschaften Senioren-Wohngemeinschaften sind eine weitere alternative Wohnform im Alter. Die Bewohner organisieren das gemeinsameWohnen imAlter selbstbestimmt. Ein großer Vorteil der Senioren-WG ist das Miteinander, niemand ist isoliert oder allein. Üblicherweise hat jedes WG-Mitglied ein eigenes Zimmer. Dazu kommen Gemeinschaftsräume wie Küche oder ein Wohnraum, den alle zusammen nutzen. Zudem ist es möglich, als WG einen Pflegedienst zur Unterstützung in der alltäglichen Pflege zu engagieren. Für spezielle Wohn-Pflegegemeinschaften berät die STATTBAU Hamburg GmbH Hamburger Koordinationsstelle für Wohn-Pflege-Gemeinschaften Informations-, Beratungs- und Serviceangebot zu innovativen Wohn-, Betreuungs- und Pflegeformen für Menschen mit Pflege- oder Assistenzbedarf Sternstraße 106, 20357 Hamburg Telefon: 040 4329423 E-Mail: koordinationsstelle@stattbau-hamburg.de www.stattbau-hamburg.de Palliativpflege Die Palliativpflege ist eine Form der Pflege, die mit beinahe jederWohnform vereinbar ist. Sie begleitet schwerstkranke Menschen auf ihrem letzten Weg. Dabei ist es ihr Ziel, die letzten Wochen und Monate möglichst im Sinne des Pflegebedürftigen zu gestalten und die angemessene medizinische Versorgung zu sichern. Schwerstkranke Menschen und Sterbende haben Anspruch auf eine spezialisierte palliative Versorgung. Die Palliativmedizin hat das Ziel, die Folgen einer Erkrankung zu lindern, wenn keine Aussicht auf Heilung mehr besteht. Die Palliativversorgung kann zu Hause, im Krankenhaus, im Pflegeheim oder im Hospiz erfolgen – darauf haben Versicherte einen gesetzlichen Anspruch. Versicherte haben außerdem einen Anspruch auf individuelle Beratung und Unterstützung ihrer Krankenkasse bei der Auswahl und Inanspruchnahme von Leistungen der Palliativ- und Hospizversorgung. Dabei sollen sie auch allgemein über Möglichkeiten persönlicher Vorsorge für die letzte Lebensphase, insbesondere zu Patientenverfügung,Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung, informiert werden. Angeboten wird die Palliativpflege von ambulanten Pflegediensten, spezialisierten ambulanten Palliativpflegediensten, Palliativstationen in Pflegeheimen sowie von stationären Hospizen. © mavoimages · adobestock.com

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