Altona im Alter neu entdecken

7.5 Rechtliche Betreuung Rechtliche Betreuung dient der Unterstützung und dem Schutz erwachsener Menschen, die aufgrund einer psychischen Krankheit oder einer geistigen Einschränkung ihre Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht (mehr) eigenständig regeln können. Jede/r kann durch einen tragischen Unfall, eine schwere Krankheit oder im Alter in eine solche Situation geraten. In diesem Fall stellt das Gericht eine rechtliche Betreuung zur Seite. Diese unterstützt die betroffenen Menschen, zum Beispiel bei der Regelung der Finanzen, beim Umgang mit Behörden, bei der Organisation von sozialen oder pflegerischen Diensten, bei der Ermöglichung oder Sicherstellung medizinischer Behandlungen. Dabei steht die Selbstbestimmung der Betroffenen im Fokus. Rechtliche Betreuung versteht sich als Unterstützungsprozess und Hilfe zurTeilhabe. Seit 1992 dürfen Menschen nicht mehr entmündigt werden. Diese Praxis endete mit Inkrafttreten des Betreuungsrechts. Seitdem bleiben die Betroffenen geschäftsfähig, wahlberechtigt, ehe- und testierfähig. MitWirkung ab 2023 hat der Gesetzgeber das Betreuungsrecht zuletzt umfänglich reformiert. Es passt sich den menschenrechtlichen Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) an und rückt die Selbstbestimmung und die Wünsche von Menschen noch stärker in den Mittelpunkt der Betreuung. Außerdem sieht es ein Zulassungs- und Registrierungsverfahren für Berufsbetreuer*innen vor, für die ein Sachkundenachweis erforderlich ist. Was Betreuer*innen zu tun haben, regelt das Betreuungsrecht. Eine Betreuung wird nur für genau definierte Aufgabenbereiche eingerichtet, die für die/den jeweilige/n Betroffene/n erforderlich sind. DieWünsche der betreuten Menschen sind für rechtliche Betreuer*innen handlungsweisend. Nur im Ausnahmefall, zum Beispiel bei einer erheblichen Selbstgefährdung, dürfen Betreuer*innen stellvertretend für die Betroffenen entscheiden. Was viele nicht wissen: Wer sich nicht rechtzeitig kümmert, hat zunächst niemanden, der ihre/seine Angelegenheiten im Falle eines Falles rechtsverbindlich regeln darf. Einzige Ausnahme ist das gegenseitige, auf kurze Zeit angelegte automatische Vertretungsrecht von Ehegatten in Angelegenheiten der Gesundheitssorge. Jeder Mensch kann allerdings durch eine Vorsorgevollmacht oder Betreuungsverfügung Vorkehrung treffen. Der Vorteil einer Betreuungsverfügung ist, dass sie erst im Bedarfsfall und nach richterlicher Entscheidung gültig ist. So kann Missbrauch vorgebeugt werden. Das Gericht bestellt den/die Betreuer*in unter Berücksichtigung der Verfügung. Betreuer*innen unterliegen zudem der gerichtlichen Kontrolle. Das Bezirksamt Altona bietet allen Hamburger Bürgerinnen und Bürgern ein umfassendes Beratungsangebot zu Fragen der Vermeidung einer rechtlichen Betreuung, Unterstützung für ehrenamtliche rechtliche Betreuer, sowie zu Vorsorgevollmachten, Beglaubigung von Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen an. Kontakt: Beratungsstelle für rechtliche Betreuung und Vorsorgevollmacht Winterhuder Weg 31, 22085 Hamburg Telefon: 040 42863-6070 E-Mail: beratungsrechtlichebetreuung@altona.hamburg.de 7.6 Notfalldose / Notfallmappe Die Notfalldose verschafft jeder Rettung Zuhause einen entscheidenden Vorteil. Retter finden sofort Ihre Notfalldaten – einfach und zuverlässig. Ein entsprechender Aufkleber an der Innenseite Ihrer Wohnungstür und am Kühlschrank geben den Hinweis. Zu erwerben z. B. in Apotheken. Notfallmappe des Senior:innenbeirats Altona Notfälle sind nicht planbar und es ist immer gut, vorzusorgen. In diese Mappe tragen Sie z. B. Ihre persönlichen Daten, Ansprechpartner im Notfall, Medikamentenplan, Arztkontaktdaten, Versicherungen, Verträge und Abonnements – aber auch Ihre digitalen Verträge oder Ihre Bestimmungen fürVorsorgevollmacht, Patientenverfügung o. ä. Auf alle Fälle sollten Ihre Verwandten, Freunde oder Bevollmächtigten wissen, dass es eine derartige Mappe gibt und wo sie aufbewahrt wird. 42 7.Vorsorge und Betreuung © Bezirksamt Altona © Uwe Seemann

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