Maßnahmen zur Maßnahmen zur Wohnraumanpassung Schwalm-Eder-Kreis

Wohnen für Menschen mit Demenz 22 Wohnzimmer • Veränderungen sind für viele Menschen mit Demenz eine Herausforderung. Deshalb sind neue Möbel und Elektro- geräte im Raum zu vermeiden. • Kaputtgegangene Elektrogeräte, wie Fernseher, immer versuchen zu reparieren. Ist dies nicht möglich, kann man spezielle Universal-Fernbedienungen benutzen, die nur über sehr wenige Funktionen verfügen. • Stolperfallen wie Teppichkanten, herumliegende Kabel und im Raum stehende Lampen sind zu vermeiden. • Das Wohnzimmer eignet sich auch zur Schaffung von Beschäftigungs- und Erinnerungsecken, in denen Men- schen mit Demenz vertrauten Tätigkeiten (Handarbeiten, Lesen, Reparieren etc.) nachgehen können oder sich mit alten Fotoalben, Tagebüchern etc. beschäftigen können. Nicht alle Maßnahmen eignen sich bei jedem Menschen mit Demenz. Die Erkrankung verläuft immer weiter und so sollte der Wohnraum immer dem aktuellen Stand der Erkrankung angepasst werden. Bei allen Wohnraumanpas- sungen ist aber auch zu bedenken, dass die eigenen vier Wände einen vertrauten Ort für die Betroffenen darstellen. Das eigene Zuhause, welches sich häufig durch eine hohe emotionale Verbundenheit auszeichnet, sorgt für Sicherheit, Wohlbefinden und den Erhalt der Lebensqualität, weshalb Wohnraumanpassungen mit Bedacht erfolgen sollten. Badezimmer • Die Badezimmertür sollte nach außen aufgehen und sich im Notfall auch von außen öffnen lassen. Auch eine Entfernung des Schlosses kann das Einsperren im Bad verhindern. • Es gibt spezielle Vorrichtungen, die verhindern, dass zu heißes Wasser aus den Leitungen kommt. Menschen mit Demenz können manchmal veränderte Tempera- turwahrnehmungen haben und so besteht eine erhöhte Verbrühungs-/Verbrennungsgefahr. • Füllstandsmelder für Waschbecken und Badewannen helfen Überschwemmungen zu vermeiden. Diese geben bei Erreichen der voreingestellten Höhe einen Alarmton. • Der Boden sollte an kritischen Stellen rutschfest sein. • Eine Toilettenerhöhung und das Anbringen von Halte­ griffen geben Sicherheit. • Wissen die Erkrankten nicht mehr die Toilettenspülung zu nutzen, hilft oft eine Zugkordel. Schlafzimmer • Um Verbrennungen zu vermeiden, ist es besser, auf Heizdecken zu verzichten. Wenn der Verzicht nicht möglich ist, sind Heizdecken mit Abschaltautomatik die bessere Wahl. • Auch schwer entflammbare Bettwäsche beugt vor. • Das Bett sollte von drei Seiten zugänglich sein. • Ein Lichtschalter direkt am Bett kann Orientierungs­ losigkeit und Stürzen vorbeugen. • Bewegungsmelder oder Leuchtstreifen, die den Weg zur Toilette markieren, dienen der Orientierung. © mopsgrafik - stock.adobe.co © Caritasverband Nordhessen-Kassel e. V.

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