Informationsbroschüre der Gemeinde Leubsdorf

10 Gemeinde Leubsdorf | Marbacher Straße 2 | 09573 Leubsdorf | Tel.: 037291 17230 Die Burg verfiel und wurde durch Brand und Blitzschlag zerstört. 1547 wurde sie abgebrochen. Kurfürst August von Sachsen überredete den greisen Leipziger Bürgermeister Hyronimus Lotter, diese abzureißen und ein neues Renaissance-Schloss zu erbauen. Grundsteinlegung für das Schloss Augustusburg war am 30. März 1568. Das umliegende Städtchen nannte sich Schellenberg. Zum Unterschied dazu hieß das am Fuße der Burg liegende Dörfchen „aldin Schellenberg“ – Altschellenberg, später dann Dorfschellenberg. Die Stadt Schellenberg wurde im Jahre 1899 in Augustusburg umbenannt. Nach jahrelangen Kämpfen mit den sächsischen Behörden durfte sich auch Dorfschellenberg im Jahre 1919 in Schellenberg umbenennen. In Dorfschellenberg erhebt sich auf einem hoch über dem Flöhatal stehenden Bergsporn die weithin sichtbare Dorfkirche. Sie wurde im Jahre 1777 neu erbaut, nachdem die baufällige Vorgängerin abgetragen wurde. Darin befindet sich eine Orgel des Dresdner Hoforgelbaumeisters Johann Friedrich Treubluth. Von ihm ist nichts Nennenswertes bekannt, nur dass er der Nachfolger des Gottfried Silbermann war. Des Weiteren steht unmittelbar „am Flöhastrohme“ die Ambtshellmühle. Erstmalig wurde sie zu Ende des 15. Jahrhunderts erwähnt. Sie gehörte dem Kurfürsten von Sachsen und wurde vom Schloss Augustusburg verwaltet. Sie hatte vier Mahlgänge für Getreide und eine Brettmühle. Sämtliche Bauern der Umgebung mussten dort ihr Getreide mahlen lassen. An der Flöha in Richtung Grünhainichen dem „Frauenholtze“ zu gab es eine große Wiese, die sogenannte „Königswiese“. Dort wurde das Futter für die im „Schlosse thätigen Ochsen, die den Wasserbronnen in Betrieb hielten“, gewonnen. Es gab zum gegenüberliegenden Ufer nur eine kleine Holzbrücke, den sogenannten „Jägersteig“, er diente dazu, dass die hohen Herren vom Schloss zur Jagd auf das andere Flöhaufer reiten konnten. Eine feste steinerne Brücke wurde erst notwendig, nachdem sich im Tal Industrie ansiedelte. Im Jahre 1847 errichtete der Chemnitzer Fabrikant Trübenbach die Spinnerei Trübenbach & Reißig. In der Höllmühle siedelte sich die Holzschleiferei Siegel (Papierfabrik Grünhainichen) an. Später wurde das Fabrikgebäude zum Wohnhaus umgebaut. Ebenfalls gab es im Höllmühlental die Reißerei von Topf & Kuhn, später wurde es von der Oederaner Plastefabrik übernommen. Jetzt hat sich das Reisebüro Berthold etabliert. Nicht unerwähnt bleiben soll die Metallwarenfabrik von Ernst Hammer an der Marbacher Straße. Sie wird von seinem Enkel Jörg Porstmann mit seinen Söhnen Udo und Axel Porstmann weiterbetrieben und befindet sich am Mühlgraben. Im mittleren Ortsteil von Schellenberg hat sich noch die Fa. Landtechnik Nürnberger angesiedelt. Sie betreibt einen Handel mit landwirtschaftlichen Maschinen und Reparatur derselben. Weiterhin bestehen in Schellenberg noch einige Handwerksbetriebe. Im oberen Ortsteil von Schellenberg gibt es die Firma Lindner Industrieprodukte GmbH, sie vertreiben technische Gase, Schweißtechnik, Absauganlagen, Verschleißtechnik und Service. Nennenswert ist der Ferienhof Richter, der noch Landwirtschaft und Viehzucht (Galloway-Rinder) betreibt. Jährliches Pyramidenanschieben findet am 1. Advent statt. Hohenfichte Zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert begann die Besiedlung unserer Heimatregion. Siedler aus Hessen und Franken, meist Bauern, waren dem Aufruf von Konrad von Wettin, Markgraf von Meißen, gefolgt. Sich eine bessere Existenz aufzubauen und Grund und Boden zu erwerben, mögen wohl die Gründe ihres Aufbruches gewesen sein. 1378 erstmals urkundlich erwähnt, entstand der Ort Meczelsdorf/ Metzdorf, eine kleine Agrarsiedlung. Die Neumühle, eine Schneid-

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