Demenzratgeber für die Hansestadt und den Landkreis Lüneburg

Diagnose/Therapien 11 Diagnose/Therapien J Wesensveränderungen (Antrieb, Apathie, depressive Stimmung, Unruhe, Angst, Halluzinationen) J Veränderungen der Alltagskompetenz (Haushaltsführung, Telefo- nieren, Umgang mit Geld, Reisen) Symptome bestehen länger als 6 Monate Die Diagnose Dank spezieller Verfahren und moderner Technik kann eine Demenzerkrankung heute mit großer Sicherheit festgestellt werden. Wenn ein erster Verdacht einer demenziellen Erkrankung besteht, kom- men heute gleich mehrere Diagnoseverfahren zum Einsatz. Heute wird meist der Mini-Mental-Status-Test durchgeführt. Dabei müssen Patien­ ten rechnen, zeichnen, einfache Anweisungen befolgen und Wörter behalten. Die gestellten Aufgaben werden bei einem weiteren Arzt- termin wiederholt, damit der Mediziner einen Vergleichswert ermitteln kann. Sollte sich dann der Verdacht einer Erkrankung festigen, folgen weitere Untersuchungen, um den Anfangsverdacht zu überprüfen. Behandlungsmöglichkeiten – das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen Wie bei vielen Krankheiten sind die frühe Erkennung und das rechtzeitige Therapieren das A und O des Behandlungser- folgs einer Demenz. Sowohl medikamentöse als auch nicht-­ medikamentöse Maßnahmen können dazu beitragen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Medikamentöse Behandlung In der Behandlung von Patienten mit Demenzerkrankungen spielen Medikamente eine wichtige Rolle. Sie bewirken eine Stabilisierung der geistigen Leistungsfähigkeit und derAlltagsbewältigung, eineMilderung von Verhaltensstörungen und in manchen Fällen verhindern sie weite- re Schädigungen des Gehirns. Nicht-medikamentöse Behandlung Sie kann die geistige Leistungsfähigkeit und Alltagsfähigkeit fördern, Verhaltensstörungen abschwächen und das Wohlbefinden verbessern. Das Aufsuchen einer speziellen Gedächtnissprechstunde kann sehr hilfreich sein. Kontaktieren Sie dazu bitte Ihren Hausarzt für eine Überweisung. Testverfahren zur Feststellung einer Demenzerkrankung im Überblick J Bildgebende Verfahren: Mithilfe einer Computertomografie oder Magnetresonanztomografie (Kernspintomografie) kön- nen Blutungen und Tumore sowie die Folgen von Durchblu- tungsstörungen erkannt werden. Aber auch Schrumpfungen bestimmter Abschnitte des Gehirns infolge des Verlusts von Nervenzellen. J Untersuchungen von Hirnwasser: erfolgt über einen Einstich im Bereich des Lendenwirbels, der Nachweis eines bestimm- ten Eiweißstoffes kann früh Aufschluss über eine mögliche Demenzerkrankung geben. J Neuropsychologische Tests: Tests wie beispielsweise der Mini- Mental-Status-Test (Erinnerungsliste mit 3 Wörtern) und der DemTec (Erinnerungsliste mit 10 Wörtern) können Hinweise über Art und Schwere der Krankheit liefern. J Aussagen des Umfelds: Besonders hilfreich sind Aussagen von Angehörigen und Freunden, welche die Betroffenen gut ken- nen und die Veränderungen bemerkt haben.

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