Gut wohnen im Alter und mit Behinderung in der Stadt Marburg

23 elle Beratung ist kostenfrei und findet in der Regel zu Hause statt. Deutsche Blindenstudienanstalt e. V. – blista-Seniorenberatung Biegenstraße 20 1/2, 35037 Marburg Telefon: 06421 606-500/-505  seniorenberatung@blista.de www.blista.de Wohnen für Menschen mit Sehbeeinträchtigung • Das Wohnzimmer eignet sich zur Gestaltung von Beschäftigungs- und Erinnerungsecken, in denen Menschen mit Demenz vertrauten Tätigkeiten (Handarbeiten, Lesen, Reparieren etc.) nachgehen oder sich mit alten Fotoalben, Tagebüchern etc. beschäftigen können. • Defekte Elektrogeräte wie Fernseher möglichst reparieren. Ist dies nicht möglich, kann man spezielle Universal-Fernbedienungen nutzen, die nur über sehr wenige Funktionen verfügen. Die aufgezeigten Maßnahmen sind als Vorschläge zu verstehen! Nicht alle der vorgestellten Maßnahmen eignen sich für jeden Menschen mit Demenz. Aufgrund des nachlassenden Kurzzeitgedächtnisses werden „Anpassungen“ – durchaus über einen längeren Zeitraum – als neu und fremd erlebt, die verunsichern können. Die Erkrankung verläuft individuell. Beobachten Sie genau und nehmen Sie Veränderungen dosiert vor, denn jede Veränderung bringt Verunsicherung. Den Wohnraum dem aktuellen Stand der Erkrankung in kleinen Schritten anzupassen hilft, solange wie möglich in den eigenen vier Wänden Sicherheit und Wohlbefinden zu erleben. Bei allen Wohnraumanpassungen ist zu bedenken, dass die eigenen vier Wände für ältere Menschen einen Ort darstellen, der über viele Jahre vertraut geworden ist, zu dem eine hohe emotionale Verbundenheit besteht, die Sicherheit, Wohlbefinden und Lebensqualität vermittelt. • Füllstandmelder für Waschbecken und Badewannen helfen Überschwemmungen zu vermeiden. Diese geben bei Erreichen der vorgestellten Wasserhöhe einen Alarmton. • Haben Fliesen und Armaturen die gleiche Farbe (weiß), werden mitunter die Konturen nicht mehr wahrgenommen. Hier hilft eine Randmarkierung mit buntem Isolierband zur besseren Orientierung. Schlafzimmer • Teppiche und Bettvorleger sind zwar gemütlich, können aber zur Stolperfalle werden. • Ein Lichtschalter direkt am Bett kann Orientierungslosigkeit und Stürzen vorbeugen. • Bewegungsmelder oder Leuchtstreifen, die den Weg zur Toilette markieren, dienen der Orientierung. • Um Verbrennungen zu vermeiden, ist es besser, auf Heizdecken zu verzichten. Wenn der Verzicht nicht möglich ist, sind Heizdecken mit Abschalt-Automatik die bessere Wahl. Wohnzimmer • Generell gilt, Stolperfallen zu vermeiden. Das können dickere Teppiche und Teppichkanten, herumliegende Kabel und im Raum stehende Lampen sein. • Ein gemütlicher Sitzplatz am Fenster mit Blick nach draußen erweist sich oft als aktivierende „Beschäftigung“, die Freude und Wohlbefinden schenkt. In Marburg gibt es ein spezielles Angebot für Menschen, die mit einer Sehbeeinträchtigung leben: Die Seniorenberatung der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista) berät Menschen mit einer Seheinschränkung sowie deren Angehörige. Sie beantwortet Fragen zur Augenerkrankung und gibt Tipps im Umgang mit einer Sehbehinderung. Das mobile Beratungsangebot kommt mit dem SEHmobil – einem mit Hilfsmitteln ausgestatteten Bus – zu Ihnen nach Hause. Eine Fachperson stellt Ihnen Hilfsmittel vor und zeigt Möglichkeiten auf, wie Sie sich besser in der eigenen Wohnung zurecht finden und Ihren Alltag weitgehend autonom meistern können. Die individu- © blista-Seniorenberatung (beide Fotos)

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