Verbandsgemeinde Maxdorf Informationsbroschüre

die damalige „Deutsche Arbeitsfront“ angesiedelt. Bis zu ihrer Selbständigkeit am 1. Oktober 1952 wurde die Siedlung, in der noch jede öffentlichen Einrichtungen fehlten, von Weisenheim aus mitverwaltet. Albertine Scherer, die erste legendäre Bürgermeisterin von Birkenheide, setzte sich mit der ihr eigenen Tatkraft dafür ein, dass sich aus der anfänglich 1.200 Menschen zählenden Notsiedlung ein Dorf mit hohem Wohnwert entwickelte. Noch im Jahre 1952 entstand die Volksschule, heute die Albertine-Scherer-Grundschule in Birkenheide. Im Verlauf der folgenden Jahre wurden nach und nach alle erforder- lichen Einrichtungen, wie z. B. Kanalisation, konfessionelle Kindergärten, Feuerwehrhaus und Spielplätze erstellt. Von 1964 bis 1970 erfolgte die Sanierung des Behelfsheim­ gebietes durch den Bau von modernen Wohnblöcken und Reihenhäusern. 1951 wurde die protestantische Pfarrkirche und 1967 die katholische Kirche erbaut, die 1994 völlig neu errichtet wurde. 1977 war die Einweihung der Schulsport- halle, die der sportlichen Betätigung neue Impulse gab. Das Schmuckstück der Gemeinde ist das im Jahr 1983 errichtete Dorfgemeinschaftshaus. Es bildet das Herzstück für die Bürger, Familienfeiern und Vereinsaktivitäten. 1994 wurde die kommunale Kindertagesstätte eröffnet, heute Ganz­ tageseinrichtung für 1 – 6-jährige Kinder. Durch die Erschließung des Baugebietes „29. Bruchgewanne“ sowie durch Ortverdichtung entwickelte sich die Gemeinde enorm. Ein Ortsentwicklungsplan und ein neues Entwässe- rungskonzept hat ab 2000 zu baulichen Maßnahmen und damit zur Verbesserung des Wohnumfeldes und des Ortsbildes beigetragen. Der neu gestaltete Ortsmittelpunkt prägt die Gemeinde. Straßen- und Kanalsanierungen sowie der Erhalt der kommunalen Einrichtungen sind die Herausforderungen der heutigen Zeit. Auf die Ausweitung von Gewerbegebieten und weiteren größeren Wohngebieten wurde im Interesse der natürlichen Umgebung bisher verzichtet. Landschaftsschutzgebiete im Norden (Isenachbruch) und im Süden (Silbergrasflur, der sogar ein Naturdenkmal ist) unter­ streichen den besonderen Reiz der Landschaft mit ihrer seltenen Fauna und Flora. Der liebevoll gepflegte Tierpark ist Anziehungspunkt für Jung und Alt aus der näheren und weiteren Umgebung. 1985 errang Birkenheide im Dorfver- schönerungswettbewerb erstmals den 1. Platz im Landkreis Ludwigshafen und 1994 den 2. Preis in der Sonderklasse. Mittlerweile wurde das Erscheinungsbild der Ortsmitte rundum erneuert. Neu und hell gepflasterte Straßen, kom- biniert mit einer verkehrsberuhigten Zone machen den Ort damit verkehrssicher und freundlicher. Die Ortsgemeinde Birkenheide hat heute rund 3.200 Einwohner. Fußgönheim Nach den Funden zu schließen, ist Fußgönheim eine alte Siedlung der Kelten und Römer. Erstmals wurde es 770/771 im Lorscher Codex (es ist allerdings umstritten, ob es sich dabei um Fußgönheim oder Rheingönheim handelt) und 893 im Güte- verzeichnis der Abtei Prüm erwähnt. Für den Ortsnamen gibt es zwei Deutungen: „Gönheim (Heim des Gino) am Fuße des Hanges“ und „Gönheim am Vuezgraben (Fuchsbach)“. 1993 feierte Fußgönheim sein 1100-jähriges Jubiläum. Von 900 bis 1100 war es Güterbesitz des salischen Kaiserhauses. Durch Verkauf und Vererbung kam es in den Besitz der Familien Falkenstein und Leiningen. Von 1300 bis 1729 war es in ein Ober- und Unterdorf geteilt. Am 14. September 1728 wurde Jakob Tilmann von Hallberg Lehnsherr und danach Besitzer des gesamten Dorfes. Die Hallbergs residierten ca. 60 Jahre in Fußgönheim. 1741 wurde das sogenannte „Hallberg- Schloss“ wie auch die im Komplex enthaltene katholische Kirche St. Jakobus Major fertiggestellt. Im Jahre 1729 ließ Freiherr von Hallberg, nicht uneigennützig, die Feldvermes- sung durchführen, wobei die Gemarkung in neue Gewannen eingeteilt und neue Wege angelegt wurden. Die durch die Vermessung herrenlos gewordenen Felder nahm der Freiherr in Besitz. Die damaligen Gerichtsleute des Ortes, Schim- beneau, Herberich, Schuster, Theobald, Koob und Schultheiß Kirsch weigerten sich, das von Hallberg angelegte Grund- buch zu unterschreiben und wurden deswegen im Jahre 1744 ausgewiesen. 1792 erfolgte die Ablösung der adeligen Grundherrschaften. Unter Napoleon gehörte Fußgönheim zum Department Mont Tonnere (Donnersberg), Kanton Mutterstadt und Mairie Ruchheim. Im Jahre 1793 gab es das letzte Dorfgericht. Der Schultheiß war Johann See. Im Februar 1818 endete die Franzosenzeit. Nunmehr wurden die Geschicke des Dorfes durch den Bürgermeister und den Gemeinderat bestimmt. Der erste Bürgermeister war 1818 Andreas Koob. Im Jahre 1815 wurde das Hallbergsche Schloss zwangsweise versteigert und wechselt anschließend mehrfach den Besitzer. Seit 1972 ist die katholische Kirchengemeinde Besitzerin des Schlosses. Heut ist es renoviert und beherbergt neben der Schlosskirche mit alter Kapelle ein Heimatmuseum. Durch die tatkräftige Unterstützung der beiden früheren Landräte Dr. Becker-Marx und Dr. Schädler wurde die Wieder- herstellung des Schlosses ermöglicht. Bürgerhaus Fußgönheim © Verwaltung Die Verbandsgemeinde Maxdorf 5

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