Seite 29 - Gemeinde Niederau - Leben, Arbeiten und Erholen

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Der Gellertberg ist Teil des
Höhenzuges, der durch das
Herausheben der Lausitzer
Platte entstand. Seine Höhe ist
mit 177,8 m über NN angege-
ben. An seinen Hängen wächst
der Wein unserer Weinbauge-
meinschaft „Otto Pfützner“
Niederau e. V. (ca. 3 ha). Von
hier oben bietet sich dem Be-
trachter ein herrlicher Ausblick
nach Süden und Westen, über
die flachen Niederungen der
Nassau, zur Bosel, dem
Spaargebirge, dem Dom und
der Albrechtsburg Meißen.
Schon A. Klengel schwärmt in
der „Meißner Heimat“ Nr. 4
vom April 1921: „Den Gipfel
des eine herrliche Aussicht auf
die Elbaue bietenden Hügels
krönt ein kleines Jagdhaus,
daneben steht die künstliche
Ruine eines Turmes, sie hat
anscheinend Wirtschafts-
zwecken gedient; denn sie
enthält einen Herd und andere
darauf hindeutende Einrich-
tungen“. Die Ruine wurde für
Rittergutsfeste genutzt und
1824 als solche erbaut. Der
frühere Name des Gellert-
berges „Gipshübel“ wird
vermutlich von dem um 1800
in Weinböhla abgebauten
Plänerkalk abgeleitet. Um
1802 lies Johann Ludwig
Boniot einen Kalkofen und
ein Wohnhaus für den Kalk-
brenner im Preßgrund am
Fuße des Gellertberges an der
Einmündung Mönchsallee/
Großdobritzer Straße errich-
ten. Im Jahre 1954 wurde von
der Gemeinde der Beschluss
gefasst, den Gipshübel mit
ehemaligem Jagdhaus zu einer
Kulturstätte auszubauen und
in Gellertberg umzubenennen.
Von 132 Personen wurden
1.200 freiwillige Arbeits-
stunden geleistet.
Bis 1955 wurde eine Freilicht-
bühne mit 500 Sitzplätzen
geschaffen. Da die kulturellen
Veranstaltungen vor allem zu
Pfingsten und zum 1. Mai auf
dieser Freilichtbühne auch
über Grenzen unseres Ortsbe-
reiches hinaus Anklang fan-
den, wurden die Sitzplätze in
den Jahren 1958/59 auf 1.000
erweitert. In den sechziger bis
achtziger Jahren fand hier im
Sommer auch Freilichtkino
statt, das auch gut besucht
wurde. Alljährlich findet seit
1955 auf dem Gellertberg das
traditionelle Pfingstsingen statt,
das 62. im Jahre 2014. Der
Pfingstsonntagmorgen ist
für hunderte „Volksmusik-
liebende“ aus der näheren
Umgebung Anziehungspunkt.
Die Chorgemeinschaften
Coswig – Weinböhla, Nie-
derau und andere Gastchöre,
wie z. B. der Bergsteigerchor
„Kurt Schlosser“ bringen den
zahlreichen Zuhörern einen
Reigen bekannter, aber auch
vieler neuer Volkslieder zu
Gehör. Manches Jahr berei-
cherten die Jagdhornbläser das
Programm. Für die Erhaltung
und Pflege dieser Anlage
ist die Gemeinde Niederau
verantwortlich.
In letzten Jahren entschied
sich der Niederauer Gemeinde-
rat für eine Aufwertung dieser
einzigartigen Freilichtbühne.
Es wurde die Zuwegung
verbessert, Wegbeleuchtung
macht den Nachhauseweg
sicherer und seit 2013
befindet sich eine Toiletten-
anlage auf dem Areal.
Es wurde die „Ruine“
gastronomisch erschlossen
und seit dem Jahr 2012
wurde das „Sommerkino“ auf
dem Gellertberg mit großem
Erfolg wieder belebt.
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GELLERTBERG
Gellertberg