Informationsbroschüre Amt Penzliner Land

10 Maltzan als Besitzer von Lübkow und Siehdichum, soll zu seinem Sohn gesagt habe„sieh dich um, alles was du siehst gehört dir“. Im Jahr 1836 bewohnt ein Sohn des Barons von Maltzan, das wohl zu dieser Zeit neu errichtete Gutshaus in Siehdichum. Im Jahr 1838 wird Siehdichum von Baron Ferdinand von Maltzan bewohnt und als Meierrei Sydiüm bezeichnet. Es gab eine Holländerei und einen Schäfer. 1936 wurde Siehdichum an die Familie von Massenbach verkauft, die es bis zur Enteignung durch die Bodenreform im Jahr 1945, bewirtschaftete. Im Jahr 1972 wurde das Gutshaus wegen Baufälligkeit abgetragen. Die Stallgebäude des ehemaligen Guts Siehdichum wurden durch die LPG genutzt und in späteren Jahren, bis auf ein Gebäude, abgerissen. Nach der Wende im Jahr 1989 wurden neue Häuser gebaut und die Straßenverhältnisse verbesserten sich. Heute leben in Siehdichum ca. 56 Einwohner, davon ca. 15 Bewohner in einer Pflegeeinrichtung. ORTSTEIL WERDER Ortsvorsteher Jan Reuter Der Ort Werder ist landschaftlich schön am Ufer des Penzliner Großen Stadtsees gelegen. Im Englischen Garten, unmittelbar neben der Halbinsel Werder, ist der Standort einer slawischen Burgwallanlage nachgewiesen. Heute befinden sich dort Erholungsgrundstücke. Eine Badestelle mit Wasserrutsche, Steganlage, Spielplatz und einem Parkplatz laden zum Baden ein. Zur Geschichte Zu DDR-Zeiten befand sich in Werder ein Kinderferienlager. Von Werder gelangt man über einen Feldweg zum Kleinen Stadtsee. Dort befindet sich eine alte Landhemme, die sogenannte„lsern Purt“. Zwischen Werder und Lübkow befindet sich auf dem Tempelberg gelegen die Grabpyramide des Freiherrn Joseph von Maltzan. Dieser wirtschaftete sehr erfolgreich, verstarb 1805 auf seinem weiteren Gut in der Nähe von Warschau, ließ sich mit einem Trick in der Kutsche nach Penzlin bringen und hier von seinen Söhnen beerdigen. ORTSTEIL WUSTROW Ortsvorsteherin Marion Eschenbach Zur Geschichte Eine Vielzahl von Bodendenkmalen wie Hügelgräber, Schälchensteine und Gräberfelder zeugen von frühzeitiger germanischer Besiedelung der Umgebung von Wustrow. Etwa im 6. Jahrhundert unserer Zeitrechnung wanderten slawische Stämme, die Obotriten, Lutizen, Redarier von Osten und Süden ein und wurden hier sesshaft. Die Ersterwähnung von Wustrow erfolgte in der Gründungsurkunde des Prämonstratenserklosters Broda als„Wustrowe, castrum cum villa“ (Burg und Ortslage) im Jahre 1170. Mit der Übertragung der westeuropäischen Kultur auf das Kolonisationsgebiet kam es zum Niedergang der spätslawischen Siedlungszentren. Das Land Wustrow wird Teil der Vogtei Penzlin. 1798 erbt Georg Ferdinand von Maltzan Wustrow. Im 18./19. Jahrhundert ist Wustrow mit zwei Ziegeleien, einer Mühle mit Gastwirtschaft, einer Glashütte und einer Kerzenfabrik ein bedeutender vorindustrieller Manufakturstandort. 1886 erfolgt der Bau eines Kanals von der Ziegelei zum Tollensesee für den Transport der Backsteine. Bei den Arbeiten entdeckte man eine slawische Brücke, die zur Fischerinsel führte. In den Jahren zwischen 1904 und 1908 wurden die Fischerinsel und der unmittelbare Seegrund von Heimatforschern nach Spuren der slawischen Besiedelung abgesucht. Hintergrund dafür war die Suche nach „Rethra“. 1969 übernahm das Zentralinstitut für Alte Geschichte in Berlin zusammen mit dem Museum für Ur- und Frühgeschichte Schwerin die Ausgrabungsleitung an der Insel. Höhepunkt der Untersuchung war der Fund des doppelköpfigen slawischen Götterbildes auf der Fischerinsel, das nach wie vor einzigartig im gesamten slawischen Siedlungsgebiet ist. Lage Die paradiesisch schöne Natur Wustrows, im Landschaftsschutzgebiet „TollenseBecken“ direkt am Naturschutzgebiet Nonnenhof gelegen, von Tollensee und Lieps sowie herrlichen Hügeln, Wäldern und Wiesen umgeben, qualifiziert Wustrow zu einem Ort für Ruhe- und Erholungssuchende. Markante Sehenswürdigkeiten sind das aus germanischer Zeit stammende Hügelgrab mit weitem Rundblick über den Tollensesee, das Naturdenkmal „Ungleiche Schwestern“, die Wustrower Bucht mit Naturlehrpfad und Fischerinsel sowie der idyllisch gelegene naturnahe Bootshafen. Der Naturstrand lädt zum Baden und Rasten ein. ORTSTEIL ZAHREN Ortsvorsteher Hans-Peter Herse Zur Geschichte Zahren ist ein sehr altes, typisch mecklenburgisches Gutsdorf. So alt, daß es sogar in Sagen Erwähnung findet. Mit Beginn des 20. Jahrhundert wandelte sich das Erscheinungsbild des Ortes von Lehm- und

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