Informationsbroschüre Amt Penzliner Land

9 Marihnern liebevoll als Schloss bezeichnet. Dieses 2005/06 aufwändig sanierte Schloss und der dazugehörige Park mit Gartenanlage verleihen dem Ort seinen besonderen Charakter. In Europa treten immer mehr Kleinstädte auf die Bremse. Mit der Hektik der Großstädte können und wollen sie nicht konkurrieren. Stattdessen verweisen sie stolz auf ihre regionalen Besonderheiten. Unter dem Gütesiegel der Cittaslow-Bewegung setzen die Orte auf Lebensqualität und Nachhaltigkeit. Marihn wurde am 7. Dezember 2007 dieses Gütesiegel – Cittaslow – verliehen. Marihn ist die erste Cittaslow in Mecklenburg-Vorpommern. Mit großem bürgerschaftlichen Engagement wurden und werden in Marihn, dem Ort „mit Garten und Gärten“, zahlreiche Projekte in diesem Sinne umgesetzt. So werden unsere Besucher von einer neu angelegten Streuobstwiese am Ortseingang empfangen. Sie können einen Rundgang um das Dorf auf dem Wanderweg entlang der entstehenden„Marihner Hecke“ unternehmen oder mit den Kindern auf dem Spielplatz „Tischlein deck dich“ verweilen. ORTSTEIL MOLLENSTORF UND AVE Ortsvorsteher Mollenstorf Andreas Otto Ortsvorsteherin Ave Marlis Dettmann Zur Geschichte Unweit der B 192 liegen die beiden Orte zwischen Penzlin und Möllenhagen. Bis 2009 bildeten sie die Gemeinde Mollenstorf. Die urkundliche Ersterwähnung im Jahre 1335 fällt mit der Ernennung des Priesters Dominus Bolekinus in Mollentorf zusammen. Bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1548 lebten die Bardenfleths in diesem Gebiet. Ab 1558 wurde der Ort Mollenstorf genannt. Der Ortsname leitet sich wohl von Mühlendorf ab. Wo die Mühle allerdings gestanden haben mag, ist nicht bekannt. Der Mühlengraben bildet die Gemarkungsgrenze Richtung Groß Vielen. Die Kirche wurde erstmals 1335 erwähnt und ist ein frühgotischer rechteckiger Backsteinbau, um die der Friedhof angelegt ist. Ein frei stehender Glockenstuhl befindet sich an der Westseite der Kirche mit zwei Glocken aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Im Jahr 1764 erwarb Justus von Gundlach das Gut Mollenstorf. Es blieb bis 1945 in den Händen der Familie. Um die Jahrhundertwende des 19./20. Jahrhundert wurden durch die Familie von Gundlach ein Gutshaus, ein großer Pferdestall, die Scheune und Landarbeiterhäuser erbaut. Dadurch entstand der Gutscharakter des Dorfes. 1923 erhielt das Dorf elektrischen Strom. Gegenwärtig gibt es vier Landwirtschaftsbetriebe, darunter ein Damwildgehege und ein Biobauernhof. Auch mehrere Gewerbebetriebe haben sich im Dorf angesiedelt. Besucher des Nationalparks haben die Möglichkeit, den vier Hektar großen Mollenstorfer Park zu bestaunen. Auch der zwischen Gutshaus und Friedhof unter drei Kastanien gelegene Rillenstein ist sehenswert. Er soll dem Fruchtbarkeitskult in der Steinzeit gedient haben. Zwischen Mollenstorf und bei einem dazugehörigen Bauernhof in Richtung Groß Vielen, liegt eine besonders gut erhaltene Gruppe von drei großen Hügelgräbern. Diese weithin sichtbaren archäologischen Denkmäler aus der älteren Bronzezeit (2000 – 1300 v. Chr.) gehören zu den bedeutendsten und eindrucksvollsten in Mecklenburg-Vorpommern. ORTSTEIL NEUHOF Ortsvorsteherin Stefanie Herrmann Bis 1969 gehörte der Ort neben Werder, Lübkow und Siehdichum zur Gemeinde Burg Penzlin. Die Güter wurden von der Familie von Maltzan auf der Burg Penzlin bewirtschaftet. Neuhof liegt am westlichen Ufer des Lübkower Sees. Baulich interessant ist das in den 1990er-Jahren liebevoll sanierte Gutshaus durch den Sohn des letzten Gutsbesitzers, Dr. Heiko Freiherr von Massenbach. Zwischen Penzlin und Neuhof steht auf dem Galgenberg der Obelisk zur Aufhebung der Leibeigenschaft, den der Sohn Johannes von Maltzan am 100. Jahrestag im Jahr 1916 seinem Vater Erblandmarschall Ferdinand von Maltzan widmete. ORTSTEIL SIEHDICHUM Ortsvorsteher André Schnur Zur Geschichte Die erste Erwähnung von Siehdichum, als Südiüm, findet man in der Martiniliste (Liste von Steuerpflichtigen) des Jahres 1799. Der Ort gehörte zum Gut Lübkow und war verpachtet an Herrn K. C. Evert zu Wustrow. Siehdichum entstand sicherlich als Vorwerk des Gutes Lübkow. Nach Verlegung der Gutsgebäude von Lübkow nach Siehdichum, kann man vom Gut Siehdichum sprechen. Der Name Siehdichum ist mit Sicherheit auf die schöne Aussicht zurückzuführen. Es gibt aber auch eine Geschichte zur Entstehung des Namens. Der Baron von

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