Stadtbroschüre Pfungstadt

27 Villa Büchner – Foto: Bianca Ehrt (Presse | Stadt Pfungstadt) Trauungen statt. In das früher sanierte ehemalige Gemeindehaus konnte bereits 1999 das Stadt­ archiv Pfungstadt einziehen. Remise der Zündholzfabrik Büttel Die Zündholzfabrikation gehörte in Pfungstadt zu den Industriezweigen, die hier lange ansässig waren. Carl Walger gründete bereits 1851 die erste Streichholzfabrik, ihm folgten Johann Schäfer, Ludwig Horst, Adam Nöller, Jacob Gandenberger und Christoph Büttel. Die Zündholzfabrik von Christoph Büttel (gegründet 1876) bestand von allen Betrieben am längsten, nämlich 96 Jahre. Die Fabrikationsgebäude seiner Firma befanden sich zwischen der Rügnerstraße und der Eber- städter Straße. Von diesen stehen, bis auf die Remise, keine mehr. Heute befinden sich in der ehemaligen Wagenhalle die Räume des Museums - vereins, in denen bei wechselnden Ausstellungen die Pfungstädter Industriegeschichte den inter- essierten Besucherinnen und Besuchern nahege- bracht wird. Das Pfungstädter Moor Das Pfungstädter Moor ist durch die Verlegung des Neckars entstanden, welcher in vorge- schichtlicher Zeit entlang der Bergstraße und durch die Gemarkung floss, bis dieser letztendlich im Ried in den Rhein mündete. Neben den vielen seltenen Pflanzen, die hier wachsen, nisten auch zahlreiche Vogelarten im Moor. Nicht selten sieht man im Sommer an der Modau Reiher sitzen, die nach Fischen Ausschau halten. Das Pfungstädter Moor ist heute ein Naturschutzgebiet. Kulturhaus ehemalige Synagoge Im Brandkataster von 1812 findet man folgenden Eintrag: „Ist von der Judenschaft zur Synagoge erkauft worden und unten eingetragen. 18. Feb- ruar 1820“. Auf dem Gelände der Synagoge, welche sich heute noch im gleichen Zuschnitt befindet wie vor fast 200 Jahren, standen ein „Neuhaus mit Nebenbau und Schweineställe“. Mit dem Kauf des Grundstücks bildete sich hier das Zentrum der jüdischen Gemeinde. Das größere der bei - den Gebäude, das Neuhaus, wurde als Synagoge genutzt. In dem kleineren „Nebenbau“ tagte der Gemeindevorstand und die Kinder erhielten hier Religionsunterricht. In der Pogromnacht 1938 wurde die Inneneinrich- tung der Synagoge und die des Gemeindehauses vollständig zerstört. Der sehr engen Bebauung ist es zu verdanken, dass beide Gebäude kein Raub der Flammen wurden. 1939 musste der letzte Vor- sitzende der jüdischen Gemeinde das Gebäude an den hiesigen Ortsbauernführer verkaufen. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Synagoge als Lagerraum für die landwirtschaftliche Absatzge- nossenschaft genutzt. Im Innern wurde eine Zwi- schendecke eingezogen. Der entstandene Raum wurde erst als Materialraum verwendet, später als Wohnraum vermietet. 1990 erwarb die Stadt Pfungstadt das Gelände und sanierte die Synagoge ab 1999. Heute finden im „Kulturhaus ehemalige Synagoge“ kulturelle Veranstaltungen, Führungen, Besichtigungen und steinlegung kam es drei Jahre später und 1864 zog die Familie in die neuen Räume ein. Im Erdge- schoss befanden sich neben dem Arbeitszimmer die repräsentativen Zimmer für den Empfang von Gästen und Feierlichkeiten. Nach dem Tod Wilhelm Büchners 1892 und der Schließung der Ultramarin- fabrik im selben Jahr verpachteten seine Witwe Elisabeth und sein Sohn Ernst die Gebäude an ver - schiedene Gewerbebetriebe. Bis zu ihrem Tod 1908 wohnte Elisabeth weiter im Obergeschoss der Villa. Zwischen 2005 und 2010 wurde die Villa saniert und restauriert. Heute ist das Erdgeschoss der Villa für kulturelle Veranstaltungen und für Hoch- zeiten zu mieten. Borngassschule Die erste Schule in Pfungstadt gab es bereits um 1560. Sie wurde von der evangelischen Kir- che unterhalten. Der Bevölkerungsanstieg durch die Entwicklung der Industrie und den damit verbundenen Zuzug von Arbeitskräften sowie eine hohe Geburtenrate im beginnenden 19. Jahr - hundert machte die Einrichtung einer weiteren Schule notwendig. Die Gemeinde Pfungstadt ließ 1837/38 in der Borngasse die Schule erbauen, die nach der Straße benannt wurde – die „Borngass- schule“. Lange Zeit diente sie jedoch nicht mehr dem eigentlichen Zweck. Am 1. Juli 1954 zog in die eigens dafür umgebauten Räume das Post- amt ein. Zum Hessentag 1973 wurde im Ober- und Dachgeschoss das Heimatmuseum (heute Stadt- museum) eingerichtet, in das Untergeschoss zog die städtische Bibliothek ein. Borngassschule – Foto: Bianca Ehrt (Presse | Stadt Pfungstadt) Kulturhaus ehem. Synagoge Foto: Bianca Ehrt (Presse | Stadt Pfungstadt) Remise der Zündholzfabrik Büttel – Foto: Bianca Ehrt (Presse | Stadt Pfungstadt) Synagoge – Foto: Kulturamt | Stadt Pfungstadt

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