Wie bereite ich mich ansonsten auf die Begutachtung vor? Hier einige Tipps! • Nehmen Sie Kontakt zum Beratungs- und Infocenter Pflege auf und informieren Sie sich über den Inhalt und Ablauf der Begutachtung. • Legen Sie zum Begutachtungstermin des MD alle relevanten Unterlagen und Berichte von Ärzten und Pflegediensten sowie Bescheinigungen anderer Sozialleistungsträger und den Medikamentenplan des Pflegebedürftigen bereit. • Beim Begutachtungstermin sollte die Pflegeperson anwesend sein. Das Netzwerk Zuhause leben im Alter kann hierzu auch unterstützen. • Wenn bereits ein Pflegedienst tätig ist, sollte möglichst auch ein Mitarbeiter des Dienstes anwesend sein. Zumindest sollten die Pflegedokumentationen zur Einsicht bereitliegen. • Bitte seien Sie ehrlich! Wenn Sie Unterstützung in den einzelnen Bereichen brauchen, dann sagen Sie es – Sie müssen keine Prüfung bestehen! • Bei pflegebedürftigen Personen mit Demenz können korrekte Angaben zum Hilfebedarf häufig nur von der Pflegeperson gemacht werden. Wenn es Ihnen als Pflegeperson schwerfällt, in Gegenwart des Pflegebedürftigen darüber Auskunft zu geben, muss der Gutachter die Pflegeperson auch allein anhören. Wenn zu Hause keine Möglichkeit besteht, kann ein zusätzliches Gespräch, zum Beispiel in der MD-Geschäftsstelle, vereinbart werden. • Wenn nach 20 Arbeitstagen noch keine Begutachtung stattgefunden hat, so muss die Pflegekasse drei unabhängige Gutachter zur Auswahl benennen. • Falls sich Ihr Gesundheitszustand verschlechtern sollte, können Sie jederzeit einen Antrag auf Höherstufung stellen. Der Medizinische Dienst Alle MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkasse) und der MDS werden im Jahr 2021 einheitlich in Körperschaften öffentlichen Rechts umgewandelt. Die MDK werden auf Landesebene nicht mehr als Arbeitsgemeinschaften der Krankenkassen organisiert. Ziel des Gesetzes ist es, die Unabhängigkeit des Medizinischen Dienstes zu stärken und die Transparenz über die Beratungs- und Begutachtungsaufgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung zu erhöhen. Der künftige Medizinische Dienst Bund soll wie bisher den GKV-Spitzenverband in allen medizinischen und pflegefachlichen Fragen beraten. Er soll die Zusammenarbeit aller Medizinischen Dienste koordinieren und fördern. Der Medizinische Dienst Bund hat die Aufgabe, Richtlinien für die Medizinischen Dienste zu erlassen. Dies soll die Einheitlichkeit der Aufgaben der Medizinischen Dienste stärken. An der Erstellung dieser Richtlinien werden die Medizinischen Dienste fachlich beteiligt. Durch das MDK-Reformgesetz werden die Berichts- und Informationspflichten der Medizinischen Dienste ausgeweitet. In Nordrhein-Westfalen gibt es zwei Medizinische Dienste: Seit dem 1. Juli 2021 wurde aus dem MDK Nordrhein der Medizinische Dienst Nordrhein (MD) und aus dem den MDK Westfalen-Lippe der Medizinische Dienst Westfalen-Lippe (MD). Bei der Knappschaft-Bahn-See (ehemals Bundesknappschaft) heißt der Dienst SMD (Sozial Medizinischer Dienst). Das Aufgabenspektrum der MD (beziehungsweise SMD) ist breit gefächert. Es umfasst die Beratung der Kassen in grundsätzlichen Fragen der medizinischen und pflegerischen Versorgung und die versichertenorientierte Einzelfallbegutachtung wie hier zur Pflegebedürftigkeit. © Alexander Raths / stock.adobe.com 30 DIE PFLEGEVERSICHERUNG
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