GESPRÄCHSGRUPPEN/ SELBSTHILFEGRUPPEN Gesprächsgruppen In einer Gesprächsgruppe können sich Betroffene unter fachlicher Leitung gegenseitig unterstützen. Die Gesprächsgruppe wird also von einer Person begleitet und organisiert. Hier bekommen Sie u. a. wichtige Informatio- nen über Hilfen, finanzielle Unterstützung sowie über Krankheiten und Behandlungen. Die Belastung in der Pflege ist hierdurch ein ganzes Stück einfacher zu bewältigen, denn häufig helfen der Erfahrungsaustausch und die gegenseitige Unterstützung von Menschen mit ähn- lichen Problemen bei der Bewältigung der eigenen Situation. In den kreisangehörigen Städten existieren neben den Gesprächsgruppen für pflegende Angehörige viele weitere Selbsthilfegruppen für Betroffene und ihre Angehörigen. Selbsthilfegruppen Selbsthilfegruppen sind freiwillige, meist lose Zusammenschlüsse von Menschen, deren Aktivitäten sich auf die gemeinsame Bewältigung von Krankheiten, psychischen oder sozialen Problemen richten, von denen sie – entweder selbst oder als Angehörige – betroffen sind. Ihr Ziel ist eine Veränderung ihrer persönlichen Lebensumstände und häufig auch ein Hineinwirken in ihr soziales und politisches Umfeld. In der regelmäßigen, oft wöchentlichen Gruppenarbeit betonen sie Authentizität, Gleich- berechtigung, gemeinsames Gespräch und gegenseitige Hilfe Es gibt ein vielfältiges Angebot an Selbsthilfegruppen. Diese gibt es in allen Bereichen der Gesellschaft, scheuen Sie sich nicht die Initiative zu ergreifen. Fragen Sie gerne nach! SELBSTHILFEGRUPPEN FÜR PFLEGENDE ANGEHÖRIGE „Wie geht es deiner/m Angehörigen?“ – Diese Frage wird Angehörigen häufig gestellt, wenn sie Bekannte und Nachbarn auf der Straße oder beim Einkauf treffen. Selten fragt jemand: „Wie geht es Dir eigentlich?“ Viele Menschen pflegen ihre Angehörigen z. B. nach einem schweren Schlaganfall und versorgen diese zu Hause. „Ist doch selbstverständlich“, „Jeder würde so handeln“, „Das macht mir nichts aus…“ Dies sind gängige Aussagen pflegender Angehöriger. Während sich die Aufmerksamkeit hauptsächlich um die/ den Betroffene*n dreht, kommen die pflegenden Angehörigen zu kurz und verlieren nicht selten sich selbst aus den Augen. Die eigenen Bedürfnisse werden sehr oft hinten angestellt. Selbsthilfegruppen bieten Angehörigen eine einfache Möglichkeit sich auszusprechen und zu informieren. Häufig können sie sich damit entlasten von den vielen Anforderungen, die die häusliche Pflege mit sich bringt. In einer Gruppe von Menschen, die im Alltag die gleichen Herausforderungen bewältigen müssen, begegnet man sich auf Augenhöhe – alle haben ähnliche Erfahrungen gemacht und können Erlebtes unmittelbar nachvoll- ziehen. Eine Übersicht und Informationen zu bestehenden Gesprächs- bzw. Selbsthilfegruppen pflegender Angehöriger in Ihrer kreisangehörigen Stadt erhalten Sie in Ihrem örtlichen Beratungs- und Infocenter Pflege! Weiterhin können Sie sich an das Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe wenden. Dies ist eine Einrichtung für pflegende Angehörige und • informiert über bestehende Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige • begleitet und unterstützt bestehende Gruppen • hilft bei der Gründung und beim Aufbau neuer Selbst- hilfegruppen • wickelt die finanzielle Förderung für Pflegeselbsthilfegruppen ab • organisiert Veranstaltungen und Treffen an ver- schiedenen Orten des Kreises • verweist auf professionelle Hilfsangebote Selbsthilfe-Kontaktstelle für den Kreis Recklinghausen Oerweg 38 (Haus 4) · 45657 Recklinghausen Telefon: 02361 9098921 E-Mail: pflegeselbsthilfe-recklinghausen@ paritaet-nrw.org 49 AMBULANTE PFLEGE © Robert Kneschke/AdobeStock
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