Bauen, Energie sparen und Umweltschutz in Rosenheim

6 | l Ausbau von Nah- und Fernwärme Durch den Ausbau und die Nachverdichtung der Fernwärme im Stadtgebiet sollen alle Ölheizungen substituiert werden. Diese Maßnahme wird durch die Stadtwerke Rosenheim schrittweise umgesetzt. Die Stadtwerke steuern dadurch einen überwiegenden Anteil am Erfolg der Reduktionsbemühungen imWärmebereich bei. l Innovative KWK-Projekte Im Zuge des Ausbaus der Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung werden auch neue innovative Konzepte wie Kraft-Wärme-Kälte- Kopplung im Gewerbesektor oder Kältenetze umgesetzt. l Wasserkraft – Ausbau der Kleinstwasserkraft Eine weitere grundsätzlich in Betracht zu ziehende Maßnahme ist der Ausbau der Kleinwasserkraft, wobei lediglich ein sehr geringesAusbaupotenzial von 70 bis maximal 130 kW theoretisch noch zur Verfügung stünde. Hierzu ist anzumerken, dass an allen potenziellenStandorten derzeit gravierende Gründe gegen eine Realisierung sprechen. l Solarenergie – Nutzen der großen Potenziale Im Zusammenhang mit der Nutzung der Photovoltaik verfügt Rosenheim über ein Gesamtpotenzial von über 87 GWh pro Jahr. Die konkrete Umsetzung kann zum Beispiel mittels Bürgersolar­ anlagen erfolgen, wie auf der Dachfläche der Grund- und Mittelschule in Westerndorf St. Peter. Zwecks verstärkter Nutzung der Solarenergie können Informationskampagnen aufgelegt und die Beratung der Endkunden durch Handwerker und Energieberater intensiviert werden. Im Sommer 2018 wurde hierzu ein Solar­ flächenkataster bereitgestellt, mit dessen Hilfe sich Rosenheimer Hauseigentümer darüber informieren können, inwieweit sich z. B. eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Hausdach lohnt. l Gezielte Ansprache der 50 größten Gewerbebetriebe auf Energieeffizienz Eine Maßnahme, die auf den gewerblichen Bereich zielt, ist die Ansprache der 50 größten Gewerbebetriebe in der Stadt zum Thema Energieeffizienz. Dabei werden Betriebe aus dem Sektor Gewerbe, Handel und Dienstleistungen angesprochen und über ihre Potenziale und mögliche Effizienzsteigerungen informiert. Ergänzend kann das Thema Förderungen thematisiert werden. Bei dieser vorgeschlagenen Maßnahme sind die Stadtwerke ebenfalls beratend tätig. l Stromsparprogramm Ein beträchtliches CO₂-Einsparpotenzial liegt im Bereich der privaten Haushalte. Um dieses Potenzial heben zu können, ist die Durchführung eines Stromsparprogrammes eine geeignete Maßnahme; es kann beispielsweise als Wettbewerb organisiert werden. Im Jahr 2018 wurden erstmals Stromsparboxen zu- sammengestellt und an Rosenheimer Bürgerinnen und Bürger ausgegeben – mit enthalten unter anderem ein Stromverbrauchs- messgerät und LED-Leuchtmittel. l Erstellung eines Verkehrs- und Mobilitätskonzeptes unter Berücksichtigung sich ändernder Rahmenbedingungen Für den Sektor Verkehr gilt es, ein Verkehrs- und Mobilitätskonzept zu erstellen, das die sich ständig ändernden Randbedingungen einer Stadt wie Rosenheim berücksichtigt. Durch die teilweise Verlagerung des Verkehrs, Effizienzsteigerung sowie die Substitution von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren kann eine Reduktion der CO 2 -Emissionen bewirkt werden. l Müllheizkraftwerk Im Müllheizkraftwerk Rosenheim wird durch die SWRO eine stetige Erhöhung des Wirkungsgrads verfolgt. Dies geht mit der Bemühung um die Reduktion des Eigenverbrauchs von Energie einher. l Eigenverbrauchsoptimierung bei den SWRO Angestrebt ist eine Reduzierung des eigenen Wärmebedarfs durch die energetische Sanierung von Gebäudeteil A bis 2020. Gleichzeitig findet bei den Stadtwerken eine laufende Redu- zierung des Eigenverbrauches von Strom durch den Ersatz von Einzelklimaanlagen durch den Einbau von Kühldecken statt. Darüber hinaus erfolgt eine Reduzierung des Strombedarfs durch die Umrüstungder Straßenbeleuchtung auf LED-Beleuchtung. Das Ziel der fortlaufenden Umrüstung der Straßenbeleuchtung ist es, 70 Prozent der Lampen bis Ende des Jahres 2020 auf LED umzurüsten. Ergänzend zur Einsparung von Energie und Treibhausgasemissionen wird hierdurch auch die allgemeine „Lichtverschmutzung“ reduziert. l Optimierung des Geschäftsbetriebs der SWRO Dies erfolgt beispielsweise durch die Optimierung von regenera- tiven Energieanlagen durch den Einsatz des virtuellen Kraftwerks mittels Bündelung von Biogasanlagen. Dabei sollen ehemalige EEG-Einspeiser im Landkreis Rosenheim mit einbezogen werden. Sowohl für den Entsorgungshof als auch für die Deponie Waldering ist jeweils eine Reduktion des Energieverbrauchs durch den Einsatz effizienterer Technik wie z. B. einem neuen Schredder geplant oder teilweise bereits umgesetzt. Die aufgeführten Projekte der Stadtwerke werden auch der EMAS- Zertifizierung unterzogen. EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) ist das derzeit strengste freiwillige Umwelt-Zertifizierungs- system, dem sich ein Unternehmen unterziehen kann. Energiebericht 2018 Integriertes Energie-, Klima- und Umweltschutzkonzept Rosenheim 2025

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