Informationsbroschüre Gemeinde Saal a.d.Donau

am 28. Februar 1998 vom Eisenbahnbundesamt offiziell stillgelegt. Lediglich die 500 Meter ab dem Bahnhof Saal a.d.Donau blieben als Anschlussgleis zur Zellwolle-Fabrik der Firma Kelheim Fibres und zum Kanalhafen in Betrieb. 2015 wurde die Teilstrecke ab Kelheim Fibres entwidmet und steht somit nicht mehr für den Bahnverkehr zur Verfügung. 1978 wurde die Bahnstrecke Regenburg – Ingolstadt elektrifiziert. Zukunft des Bahnhofsgebäudes ist gesichert Im Laufe der Jahre war das Bahnhofsgebäude stark heruntergekommen und bot kein schönes Bild. 2018 wurde es von einem Privatmann erworben. 2020 wurde mit der Sanierung des Gebäudes begonnen. Die Sanierung wird Anfang 2023 abgeschlossen sein. Um die Zukunft des Gebäudes als Bahnhof zu sichern, beschloss der Gemeinderat von Saal a.d.Donau 2021 das Bahnhofsgebäude zu kaufen. Nach Abschluss der Sanierung wird die Gemeinde Saal a.d.Donau Anfang 2023 den Bahnhof erwerben. Neben Wohnungen und dem Bau- und Liegenschaftsamt der Gemeinde wird der Bahnhof dann den Fahrdienstleiter der Bahn, einen Wartebereich und ein Bistro beherbergen. damaliger Fahrpreis Ingolstadt – Regensburg 15 Kronen. 1874 wurden im neuen Bahnhof Saal Post und Bahnexpedition untergebracht. Sie verfügte über eine Bahnbetriebstelegraphenanlage, die zur Annahme und Beförderung von Privatdepeschen ermächtigt war. 1893 erhielt die an der Bahnlinie Regensburg – Ingolstadt gelegene Station die künftige Bezeichnung „Saal a.d.Donau”. Bahnstrecke Saal – Kelheim: Als Ausgleich dafür, dass Kelheim wegen Abensberg an der Bahnstrecke Ingolstadt – Regensburg ursprünglich nicht angebunden war, wurde eine 5,5 km lange Stichbahn zwischen Saal a.d.Donau und Kelheim gebaut, die am 15. Februar 1875 eingeweiht wurde. Um einen Personentransport zwischen Saal und Kelheim vor Fertigstellung der Bahnstrecke Saal – Kelheim zu gewährleisten wurde im Amts- und Wochenblatt vom 3. Juni 1874 folgende Bekanntmachung veröffentlicht: „Einem verehrlichen Publikum wird hierdurch bekanntgegeben, dass der Unterzeichnete seinen Stellwagen täglich dreimal zur Bahnstation Saal abgehen läßt, nämlich morgens 7 Uhr, mittags 12 Uhr und abends 5 Uhr, jedesmal zum Anschlusse an die Bahnzüge Ingolstadt und Regensburg. Der Fahrpreis á Person beträgt 15 Kr. Zur zahlreichen Benützung dieser Fahrt ladet freundlich ein, Sebastian Ehrnthaller”. Vom Endbahnhof Kelheim führte ein Anschlussgleis weiter zu einer Schiffsanlegestelle an der Donau. Diese wurde gleichzeitig mit der Bahn gebaut und war in den Streckenverzeichnissen als Station Kelheim Donauumschlagstelle aufgeführt. Zu dem am anderen Donauufer gelegenen Kanalhafen bestand keine Bahnverbindung, so dass der Warenumschlag zwischen Bahn und Ludwigskanal unbedeutend blieb. An der Lände befand sich auch ein Verladegleis eines Steinbruchs und schon bald die neu gegründete Zellulosefabrik. Im Zuge von deren Erweiterung wurde die Lände 1915 aufgegeben. Der in den Stations- und Streckenverzeichnissen im Jahre 1938 noch als Affecking aufgeführte Haltepunkt hieß im Kursbuch 1944 (und auch noch 1976) Kelheim Ost. Der Personenverkehr nach Kelheim war zeitweise rege. 1944 verkehrten acht Zugpaare. 1963 verkehrten werktags 16 Zugpaare als Triebwagen mit 2. Klasse, vier davon durchgängig von Kelheim über Saal nach Regensburg und zurück. Ab den 1970er Jahren fuhren bis zur Stilllegung der Strecke Saal Kelheim im Jahr 1988 nur noch drei Zugpaare für den Berufs- und Schülerverkehr. Am 29. Mai 1988 wurde der Personenverkehr eingestellt. Durch den Konkurs des Zellstoffwerks 1993 entfiel der Güterkunde am Streckenende. Folglich wurde die Bedienung ab dem Anschluss der Zellwollefabrik am 2. Januar 1997 eingestellt. Auf einen Antrag vom 2. Dezember 1997 wurden diese 5,0 km der Strecke Bahnhof Saal um 1940 Natur und Freizeit 49

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